26. "Gold to go" - Wie neurodivergente Kinder Klassenfahrten meistern
Shownotes
Die Klassenfahrtsaison steht bevor und dieses Thema beschäftigt Familien aktuell sehr. Wie können wir unsere Kinder gut vorbereiten, ohne Druck zu machen?
Was hilft bei Heimweh, Schlafproblemen oder besonderen Bedürfnissen?
In dieser Folge beantworte ich die häufigsten Fragen aus der Community und gebe praxisnahe Tipps – von der Vorbereitung über Kommunikation mit Lehrkräften bis hin zu Notfallplänen.💛
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Transkript anzeigen
00:00:01: Hi und willkommen zurück zu einer neuen Folge Gold to Go.
00:00:04: Hier kläre ich kurz und knackig, z.B.
00:00:06: Müten über Neure Divergenz auf.
00:00:08: Ich gebe kleine Denkanstöße mit oder ich sammle mal schnelle Tipps oder beantworte eben häufig gestellte Fragen.
00:00:15: Und bevor es jetzt damit losgeht, habe ich so eine kleine Bitte in eigener Sache.
00:00:19: Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn du diesen Podcast unterstützt, durch Folgen, Glocke aktivieren oder auch eine.
00:00:27: Bewertungen natürlich gerne, ehrlich und authentisch.
00:00:31: Was du auch machen kannst, ist diese Folgen, die ja sehr unterschiedliche Themen von Neurodivergents behandeln.
00:00:38: Lehrkräften zu empfehlen oder vielleicht einer anderen Familie, die sich mit ähnlichen Themen befasst oder auch befassen muss.
00:00:46: Das würde diesem Podcast und meiner Arbeit hier sehr helfen.
00:00:50: Und ich bin ja nur selbst neurodivergent.
00:00:52: Ich weiß, wie schwer es ist oder wie schnell so eine Bitte dann auch wieder an Vergessenheit kreht.
00:00:58: Ich bin Ganz ehrlich, ich höre supergerne Podcasts schon viele Jahre.
00:01:02: Ich höre das immer so zum Aufräumen.
00:01:04: Das ist so mein ruhiges Sortiermoment am Tag, wenn ich Sachen so an ihren Platz räumen kann.
00:01:09: Und dazu höre ich eben immer Podcasts.
00:01:11: Und diese Bitte gibt es in vielen Podcasts, dass man sagt, hey, unterstützt mich doch so und so.
00:01:15: Und ich bin ganz ehrlich, ADHS gehören hat das drei Sekunden später, wenn die Folge dann losgeht, schon wieder vergessen.
00:01:21: Und ... Ich find's super, wenn wir das heute mal zusammen angehen.
00:01:25: Ich mach's jetzt so, ich werde jetzt erstmal schnell diese Aufnahme hier fertig machen und dann ehrenwort folge ich endlich mal meinen zwei, drei Lieblings Podcast und unterstütze die.
00:01:35: Wir machen so ein bisschen Body Dabbling, du kannst ja vielleicht das gleiche mit diesem Podcast machen.
00:01:40: Heute geben wir's einfach mal an, gibt einem am Ende ja doch vielleicht auch ein gutes Gefühl.
00:01:44: und ja, ich würde mich sehr freuen.
00:01:47: Danke dafür.
00:01:48: Und jetzt kommen wir mal zum heutigen Thema dieser Kurzfolge und zwar ist es das Thema Klassenfahrt.
00:01:56: Ein Kopf voll Gold.
00:01:58: Was Neurodivagente Kinder brauchen und wie wir sie stärken können.
00:02:05: Ein Kopf voll Gold.
00:02:07: Genau dazu bekomme ich nämlich gerade wieder vermehrt Fragen, denn klassischerweise ist es so, dass vor den Sommerferien, aber eben auch jetzt nach den Sommerferien, diese Klassenfaden traditionell anstehen.
00:02:22: Wie können wir unsere Kinder da gut vorbereiten?
00:02:24: Was hilft bei Ängsten beim Einschlafen oder auch beim großen Thema Heimweh?
00:02:30: Ich habe die häufigsten Fragen aus meiner Community zusammengefasst.
00:02:35: Und ja, im neurodivagenten Kontext ist das eben alles, wie bei vielen Dingen, nochmal mit ein bisschen mehr Sorgen behaftet.
00:02:43: Und genau darum wird sich das Ganze jetzt auch ein bisschen mehr im Fokus drehen.
00:02:48: Aber letztendlich sind diese Tipps und Perspektiven, glaube ich, wertvoll für alle Kinder.
00:02:54: Wir legen mal los.
00:02:56: Der erste Punkt oder die erste Frage dreht sich ums Thema Vorbereitung.
00:03:00: Moos, mein Kind.
00:03:01: vorher woanders übernachtet haben, sollten wir das üben.
00:03:05: So eine Übungsübernachtung kann durchaus helfen.
00:03:09: Ich mache es gerne so als Lehrkraft, dass ich versuche, vor der Klassenfahrt einmal mit der Klasse in der Schule zu übernachten, zum Beispiel in Form einer Lesennacht.
00:03:19: So eine Nacht ist ein überschaubarer Zeitraum für Kinder in einem Ort, den sie gut kennen, nämlich das eigene Klassenzimmer, bei einer Person, die sie gut kennen, bei mir.
00:03:29: Wir schlafen meist alle zusammen irgendwie in einem Zimmer.
00:03:31: Das heißt, es entsteht auch ein Gemeinschaftsgefühl und das kann sehr helfen bei Heimweh.
00:03:36: Und eine Nacht ist eben auch überschaubar.
00:03:39: Selbst wenn die anstrengend und herausfordernd wird, die alle, allermeisten Kinder schaffen diese eine Nacht und haben dann so dieses Gefühl von, hey, ich kriege das hin.
00:03:48: und haben dann ein bisschen noch mehr Mut für die Klassenfahrt.
00:03:52: Und selbst wenn ein Kind dann ... doch früher abgeholt werden muss und nicht die ganze Nacht in der Schule verbleibt.
00:04:00: Ist das eine wichtige Erfahrung im Sinne der Vertrauensbildung nochmal oder der Vertrauensfestigung?
00:04:06: Ich weiß, wenn ich an einen Punkt komme, an dem ich das nicht mehr schaffe, dann werde ich abgeholt und auch das ist eine wertvolle, sichere Erfahrung, die eine Klassenfahrt am Ende unterstützen kann.
00:04:19: Wenn eine Schule das so nicht anbieten kann, es gibt ganz viele unterschiedliche private Gründe oder auch körperliche Gründe, warum eine Lehrkraft sagt, boah, das traue ich mir ehrlich gesagt nicht zu und das ist auch völlig okay, dann kann man da eben privat schauen.
00:04:33: Eine Übernachtung bei Oma und Opa zum Beispiel ist sicherlich so ein Klassiker.
00:04:38: Wichtig ist, dass das Kind insgesamt dazu bereit ist.
00:04:42: Dann kann sich dann auch wirklich dieses Gefühl bilden von Ich traue mir das jetzt zu.
00:04:47: Es wird bestimmt trotzdem ein bisschen aufregend, aber ich kriege das hin.
00:04:51: Wichtig ist... wenn es bereit ist.
00:04:55: Nicht jetzt aus Angst, dass die Klassenfahrt jetzt bevorsteht, dass ja mit Druck angehen.
00:05:00: Also, wir müssen es üben, du musst jetzt dort und dort übernachten.
00:05:04: Wenn das Kind noch nicht bereit ist, noch keine Lust dazu hat sich da irgendwie noch nicht innerlich danach fühlt, woanders zu schlafen, wird zwang sich im schlimmsten Fall eher negativ auswirken.
00:05:16: Und eigentlich genau das Gegenteil von dem Bezwecken, was sowas ja bezwecken soll.
00:05:22: Ich kann nur sagen, wenn wir auf Klassenfahrt fahren, dann haben wir meist so alle Varianten dabei.
00:05:27: Kinder mit sehr viel Übernachtungserfahrung und Kinder mit heiz gar keine Übernachtungserfahrung.
00:05:32: Dadurch, dass ich ja diese Übungsübernachtung in der Schule mache.
00:05:36: haben die allermeisten Kinder dann doch schon mal eine Nacht voranders geschlafen, nämlich genau da.
00:05:41: Aber es gibt immer ein, zwei oder es gibt auch mal ein, zwei Kinder, die diese Nacht eben noch nicht mitmachen möchten und dann zwinge ich auch nicht oder abgeholt werden mussten.
00:05:49: Also wir haben einfach eine ganze spannende Breite an Übernachtungserfahrung und ich kann nur sagen, das ist überhaupt gar keine Garantie für irgendwas.
00:05:57: Es kann helfen, ist aber eben keine Garantie.
00:06:00: Wir haben Am Ende eigentlich genauso oft Kinder, die eigentlich viel Übernachtungserfahrung haben, die abgeholt werden müssen, weil das Heim geht zu großes, wie eben Kinder, die da drin noch nicht so erfahren sind.
00:06:14: Was mache ich denn, wenn mein Kind nachts noch nicht verlässlich trocken ist?
00:06:20: Hier gilt unbedingt frühzeitig das Gespräch mit der Lehrkraft suchen und nicht zu lange da in irgendeinem Sorgenkarus-Zell festhängen, was man denn machen kann.
00:06:28: Es ist eigentlich, ich muss jetzt gerade so mal in meiner Erinnerung kommen, so, dass ich glaube eigentlich immer auf Klassenfahrt gefahren bin mit allen zwei Kindern, die da so ein gewisses Risiko hatten, wo das einfach immer noch so passieren hätte können.
00:06:44: Spoiler, es ist nie passiert.
00:06:48: Doch einmal, aber da bei einem Kind, bei dem wir das gar nicht hätte absehen können.
00:06:54: Es ist dann wichtig, gemeinsam zu besprechen, was ... können wir präventiv tun.
00:06:58: Man kann zum Beispiel die Unterkunft informieren.
00:07:01: Die können manchmal unauffällig schon im Vorfeld so eine Unterlage auf dem Bett vorbereiten.
00:07:09: Das ist tatsächlich etwas, was jetzt auch nicht untypisch ist in den klassischen Unterkünften für Kinder- und Jugendreisen.
00:07:18: Meist sind das ohnehin Betten, die in diese Richtung ganz praktisch sind.
00:07:23: Und man kann zum Beispiel einen Signal vereinbaren.
00:07:25: Also zu sagen, hey, wenn dir das passiert, dann gibst du mir morgens ein Zeichen oder wenn das nachts passiert und du kriegst das mit, dann dürfen Kinder wissen, dass sie jederzeit bei uns anklopfen dürfen.
00:07:36: Vielleicht kann man eben auch gucken, dass dieses Kind nah, also das Zimmer des Kindes nah am Zimmer der Lehrkraft ist, so dass das kein weiter Weg ist.
00:07:46: Und dann gibt es eigentlich immer Möglichkeiten, das sehr dezent schnell zu regeln.
00:07:49: Meist gibt es Waschmaschinen, die man dann bei Bedarf vor Ort nutzen kann.
00:07:55: Man wendet sich dort ans Personal und dann geht es eigentlich ganz gut.
00:07:59: Für viele Kinder ist einfach wichtig, dass sie so einen Plan haben, was sie tun können, wenn ... doch das passieren sollte.
00:08:06: Und diese Sicherheit und dieses, okay, ich weiß, was passiert wird und niemand wird hier sauer auf mich.
00:08:11: Und ich muss nicht Angst haben, da irgendwie beschämt zu werden, dass das am Ende dann meist gar nicht passiert.
00:08:18: Bei mir war es jedenfalls in den Klassenfahrten immer der Fall bis auf, wie gesagt, einmal die Erfahrung.
00:08:24: Aber da war das eben gar nicht im Vorfeld irgendwie erwartbar.
00:08:28: Mein Kind schläft bisher nur mit Begleitung durch ein Elternteil ein.
00:08:34: Das ist natürlich auch eine Sorge.
00:08:36: Ich kenne viele Eltern, die auch im weiteren Grundschulalter noch Einschlafbegleitung machen.
00:08:40: Das ist gar nicht so ungewöhnlich.
00:08:43: Und da kann ich ein bisschen ruhigen, denn diese Kinder schlafen ja nicht alleine auf der Klassenfahrt und viele Kinder profitieren einfach von dieser Gruppendynamik.
00:08:52: Das ist ja im Grunde genommen eigentlich eine Einschlafbegleitung.
00:08:55: Hier natürlich nicht durch Mama oder Papa oder andere Bezugspersonen.
00:09:01: Aber einen... Ein bisschen was in diese Richtung ist es trotzdem das leise Momen, gemeinsames Lachen.
00:09:06: Das ruhige Atmen der anderen Kinder ist eigentlich etwas, was gerade Kinder, die das so gewöhnt sind, in den Schlaf begleitet zu werden, ganz positiv finden.
00:09:18: Ein Kuscheltier oder eine Schmusedecke oder ähnliches kann ebenfalls als Brücke passend zum Abendritual zu Hause irgendwie funktionieren.
00:09:31: Dass man irgendwie schaut, kann ich ein Element unseres Abendrituals vielleicht mitgeben und damit eben so eine Verbindung schaffen.
00:09:39: Aber auch hier ganz wichtig zu wissen, manche Kinder oder manchen Kindern macht es das eher schwerer.
00:09:44: Weil das dann in diesem Moment natürlich gerade abends, es ist Heimweh am größten in der Regel.
00:09:50: Und wenn dann die Erinnerungen an zu Hause sehr präsent werden, dann kann das eher herausfordernd werden.
00:09:54: Also da gut überlegen.
00:09:56: ist mein Kind für ein Typ, vielleicht auch mal im Kind vorher besprechen.
00:09:59: Manche Kinder trennen das gerne und wollen solche Trostgegenstände nicht so direkt mitnehmen.
00:10:04: Da kann auch ganz speziell vielleicht was ganz Neues eigenes her, dass man sich vielleicht irgendwie, also vielleicht, wenn man das finanziell leisten kann, ein eigenes Kuscheltier, das nur für die Klassenfahrt neu mitkommt, mitgeben oder irgendwie was anderes oder sich irgendwie ausleihen beim Nachbarn oder was auch immer.
00:10:26: Das kann man so ein bisschen kreativ besprechen.
00:10:29: Aber manche Kinder wollen auch bewusst gar nichts mitnehmen und das ist auffallig okay.
00:10:33: Einfach mit dem Kind so ein bisschen auch sprechen vorher, das kann hier sehr, sehr sinnvoll sein.
00:10:41: Ich finde es so schade, dass man als Eltern so wenig mitbekommt.
00:10:47: Ich weiß natürlich, dass viele Eltern Updates möchten.
00:10:51: Das ist auch total verständlich, dass ich natürlich irgendwie gerade wenn ... auch ich nicht geübt daran bin, dass mein Kind vor anders ist.
00:10:58: Und es ist völlig okay, dass ich dann natürlich viel daran denke und auch selber so ein bisschen nervös zu Hause sitze, gerade wenn es im neurodivergenten Kontext sich bewegt, dann ist einfach die Sorgenfalte oft schon ein bisschen tiefer als bei anderen Eltern.
00:11:14: Und ich versuche da einen guten Kompromiss zu finden.
00:11:18: Wir machen es immer so, dass die Kinder keine eigenen Handys oder irgendetwas mitnehmen.
00:11:23: Also diese Klassenfahrten laufen absolut handy frei.
00:11:28: Wir Erwachsenenpersonen haben eins dabei und ich mache es immer so, dass ich einmal, wenn wir angekommen sind, kurz Berichte, dass wir gut angekommen sind und es allen gut geht.
00:11:40: habe ich mich auf die Zeit freue.
00:11:43: Und das war echt der Game Changer.
00:11:44: Ich schreibe auch immer noch mal nach der ersten Nacht.
00:11:47: Das ist ja wirklich das Sorgenfeld vieler Eltern und wahrscheinlich auch nicht ganz unbegründet.
00:11:52: Die erste Nacht ist in der Regel so ein bisschen aufregend.
00:11:56: Und ich mache super gute Erfahrungen damit, nach der ersten Nacht zu schreiben.
00:12:01: Hey, hat alles geklappt.
00:12:02: Einget es gut.
00:12:03: Alle sitzen glücklich beim Frühstück.
00:12:06: Ich melde mich wieder, wenn wir zurückkommen oder ich melde mich eben, wenn irgendwas ist.
00:12:11: Dann wissen die Eltern Bescheid, gerade diese erste Nacht beruhigt sehr, wenn ich mich da noch mal melde.
00:12:15: Und sie wissen, ich melde mich im individuellen Fall.
00:12:18: Dabei ist wichtig, dass es eben eine gewisse Vertrauensbasis in mich als Lehrkraft gibt.
00:12:23: Und da sind wir mal wieder bei einem ganz grundlegenden Thema, nämlich in dem Thema Beziehungsaufbau, sich als Lehrkraft darum zu bemühen, dass die Eltern einem wirklich gut vertrauen können, sodass die wissen, Okay, wenn Frau Nixer sagt, sie meldet sich, dann meldet sie sich auch wirklich.
00:12:39: Und sie ist eine super zugewandte Lehrkraft, da weiß ich, da wird jetzt hier nicht unnötig was in die Länge gezogen, was dem Kind dann vielleicht irgendwie schaden könnte.
00:12:51: Ich thematisiere das auch immer noch mal auf Elternabend.
00:12:54: Ich rufe wirklich an, ich quäle kein Kind, tagelang durch starkes Heim, bitte haben Sie da keine Sorge.
00:13:00: Ja, das klappt eigentlich ganz gut.
00:13:03: Fotos teile ich bewusst nicht im Verlauf der Klassenfahrt, weil erst mal die Kinder von ihren Erlebnissen erzählen sollen.
00:13:10: Und meist mache ich so, dass ich diese Fotos sowieso für das Ende der Grundschildzeit sammle.
00:13:14: Da bekommen die Kinder das einmal gesammelt.
00:13:17: Diese Fotos bieten sich auch super an, um die bei nächsten Elternabend, der ja dann irgendwann auch anstehen wird, wahrscheinlich nochmal zu zeigen, während alle so eintrudeln.
00:13:27: Das kann dann so als Slightshow laufen.
00:13:29: Das ist eigentlich auch mal ganz nett.
00:13:35: Gerade das ist natürlich in neurodivergenten Kontext eine wichtige Frage.
00:13:41: Eine Begleitung kann durchaus sehr, sehr sinnvoll sein und überhaupt erst ermöglichen, dass eine Klassenfahrt für ein bestimmtes Kind stattfinden kann.
00:13:50: Und umsetzbar ist, das muss natürlich sehr individuell entschieden werden, prinzipiell, also in unserem Bundesland ist es.
00:13:55: gut möglich, dass Schulbegleitungen mitfahren können.
00:13:59: Wie das in allen anderen Bundesländern aussieht, weiß ich jetzt nicht so ganz genau, aber auch aus Bayern kenne ich das so.
00:14:06: Bei uns sind auch Schulbegleitungen deswegen eigentlich fast immer dabei, sofern sie das eben leisten können zeitlich.
00:14:14: Und sind natürlich eine unheimlich wertvolle Unterstützung natürlich für ihr Bezugskind, aber letztendlich auch für die gesamte Gruppe.
00:14:22: Bei Medikamenten ist es so, Im neurodivergenten Kontext ist natürlich das ADHS-Medikament, so der Klassiker.
00:14:31: Da würde ich immer dazu raten, dass diese Medikamente bei der Lehrkraft aufbewahrt werden.
00:14:39: Keine netten Gummibärchen, die irgendwie im Zimmer rumlegen können.
00:14:42: Die Gefahr wäre einfach zu groß, dass auch völlig versehentlich da irgendwie dieses Medikament in die falschen Hände kommt.
00:14:49: Oder ja, ich würde auch Grundschulkinder nicht da irgendwie mit Natursierungen alleine lassen, egal wie geübt sie da drin sind.
00:14:55: Also die Aufbewahrung sollte bei der Lehrkraft stattfinden, das ist einfach das sicherste.
00:15:00: Und dann sollte man eben feste Zeiten vereinbaren, zu denen die Kinder diese dann eigenständig einnehmen.
00:15:07: Oder zusammen mit der Schulbegleitung.
00:15:09: Lehrkräfte sind nicht bevog, diese Medikamente zu verabreichen.
00:15:12: Das muss das Kind selber können.
00:15:15: Was so den Zeitpunkt angeht, kann man bei ADHS-Medikamenten zum Beispiel sagen, dass es einige Medikamente gibt oder dass manchmal die Nebenwirkung ist, dass die auf den Appetit gehen.
00:15:26: Das heißt Kinder, wenn diese Wirkung einsetzt, haben deutlich weniger Appetit, also auch deutlich, deutlich weniger Appetit.
00:15:32: Dann ist zum Beispiel ganz wichtig, dass man mit dem Kind unter Lehrkraft bespricht, dass das Kind wirklich richtig gut frühstückt und sich dort so weit wie möglich ordentlich satt ist und erst danach dann eben die Tablette nimmt.
00:15:48: Manche Bundesländer wollen auch Bescheinigungen.
00:15:52: Gerade zum Beispiel in NRW hat mir eine Kollegin erzählt, dass sie die Vorgehabe dass sie die Vorgabe haben, ein Arzt oder eine Ärztin muss einen Medikationsplan ausfüllen.
00:16:04: Als Lehrkraft bewahrt man dann die Medikamente mit diesem Plan auf und hat so noch mal die rechtliche Absicherung dieses Kindes wirklich berechtigt, diese Medikamente zu nehmen.
00:16:12: Und muss sie auch in der und der Häufigkeit, in der und der Dosierung nehmen.
00:16:17: Dann hat man das einfach noch mal schriftlich.
00:16:20: Ich weiß, dass das jetzt hier zum Beispiel in Niedersachsen nicht so eine Vorgabe ist, aber am Ende ... kann es ja auch nicht schaden, so was noch mal schriftlich zu haben, um sich einfach abzusichern.
00:16:34: Was ist, wenn mein Kind sehr wählerisch ist beim Essen?
00:16:38: Es gibt viele Kinder im neurodivagenten Kontext, die sehr ausgewähltes Essverhalten zeigen.
00:16:46: Und darum ist dieser Punkt eine sehr häufige Sorge von älteren neurodivagenten Kinder.
00:16:52: Und auch da sprecht frühzeitig mit den Lehrkräften.
00:16:56: Entweder hat die Lehrkraft so direkt die Idee, ja, ich klär das vor Ort, was mag das Kind denn, worauf kann ich achten, dann schau ich ein bisschen, dass das Kind sich das und das und das da nimmt.
00:17:10: Oder wenn die Lehrkraft sich da so ein bisschen quer stellt oder es runterredet.
00:17:15: Ich habe auch das Feedback bekommen, dass Lehrkräfte schon sowas gesagt haben wie, na ja, wenn es Hunger hat, wird das Kind schon essen, passen sie mal auf.
00:17:23: Es kann durchaus sein, dass Kinder durch diese andere Umgebung, durch die Gruppendynamik, sich manchem Essen offener gegenüber zeigen, als das vielleicht zu Hause im privaten Kontext der Fall wäre.
00:17:35: Aber ich würde mich auf gar keinen Fall darauf verlassen, denn es gibt auch genügend Kinder.
00:17:41: die nicht ohne Grund dieses ausgewählte S-Verhalten haben und die dann eben nicht einfach sagen, na ja gut, hier esse ich jetzt mal alles.
00:17:47: Da habe ich auch eine Folge zu aufgenommen.
00:17:51: mit dem Fabian, die würde ich noch mal verlinken.
00:17:54: Ich glaube, es ist Folge Vierzehn.
00:17:56: Da beschreibt er, dass sein Kind eben auf der Skifreizeit kaum gegessen hat und tatsächlich auch ein bisschen abgenommen hat.
00:18:03: Also, das ist nichts, was man einfach so wegreden sollte.
00:18:06: Wenn die Lehrkraft das nicht so richtig ernst nimmt, dann gibt es auch eine Möglichkeit, sich einfach mal bei der Unterkunft direkt zu melden, dort anzurufen zu sagen, so und so sieht es aus.
00:18:17: Ich hab auch gar kein Gruppel damit, nicht nur zu sagen, mein Kind ist wählerisch beim Essen, sondern mein Kind.
00:18:23: ist zum Beispiel Autisten und tut sich schwer mit so neuen Gerichten, damit wir sie gut vorbereiten.
00:18:35: Was ist denn so bei ihnen das Angebot?
00:18:37: Dann kriegt man so ein bisschen Überblick davon und kann mit dem Kind besprechen, hey, Mais gibt es eigentlich eine Bestandheit, den man mag.
00:18:43: Und wenn es einfach die klassischen Nudeln mit ohne alles sind.
00:18:48: Dadurch, dass viele dieser Unterkünfte darauf eingestellt sind, dass es mittlerweile eine Vielzahl an Allergien gibt, dass es kulturelle oder auch religiöse Hintergründe gibt, warum bestimmte Lebensmittel dann eben nicht verzerrt werden können oder auch vegetarische oder vegane Ernährung, da sind diese Unterkünfte mittlerweile darauf eingestellt.
00:19:07: Darum ist, meiner Erfahrung, das Angebot in der Regel so, dass man Auswahl hat und eben so viele einzelne Bestandteile, die dann eben auch funktionieren.
00:19:17: nicht geht oder man sich doch sicherer fühlt, wenn da noch ein Backup ist, dann ist voll okay.
00:19:22: So ein paar eingepackte, haltbare Sachen, wo man weiß, so eingepackte.
00:19:26: Brötchen, eingepackte Milchbrötchen.
00:19:27: Ja, es ist natürlich nicht das obergesündeste, aber lieber weiß ich, mein Kind hat irgendwie noch so eine Tasche im Koffer, an die es ran kann, wo es was zu essen findet, wenn wirklich gar nichts mehr geht oder irgendwie so so ein Müsli, was immer funktioniert und Milch haben die Unterkünfte eigentlich immer da, sodass ich weiß, mein Kind ist erstmal versorgt.
00:19:50: für diese fünf Tage.
00:19:52: Und ja, also da irgendwie haltbares Safe-Food mit einpacken und das am besten natürlich auch da mit der Lehrkraft kommunizieren in der Hoffnung, dass sie da mitspielt.
00:20:03: Ja, und so kann eigentlich jedes Kind da soweit ganz gut durchkommen.
00:20:09: Ich bin sowieso immer sehr aufgeschlossen, was das angeht, wie man sich vorstellen kann und hatte da jetzt auch noch nie größere Schwierigkeiten.
00:20:16: Meist findet sich irgendwas, was dann doch geht.
00:20:22: Was ist eigentlich, wenn Kinder gar nicht mitfahren möchten?
00:20:25: Wichtig zu wissen, es gibt keine Verpflichtung zu Teilnahme an Klassenfahrten.
00:20:30: Das Kind muss allerdings, weil das eben eine Art Schulveranstaltung ist, in dieser Zeit anders beschult werden.
00:20:36: Zum Beispiel in eine andere Klasse gehen.
00:20:40: Kann jetzt, wenn es ein neurodivergentes Kind ist, auch eher herausfordernd sein.
00:20:45: Dort könnte man dann auch wieder hier in Kontakt mit der Schule, mit den Lehrkräften treten.
00:20:50: Wir haben ja mittlerweile Dank der letzten Jahre eine gewisse Routine auch im Thema Homeschooling.
00:20:56: Und dann würde es eben eine bestimmte Masse anarbeiten, die man auch dokumentieren muss, dass man das erledigt hat, mitgegeben werden.
00:21:04: Und dann muss es gehen, dem nachweisen, dass in dieser Zeit diese Aufgaben bearbeitet und erledigt wurden.
00:21:10: Dann kann man sicherlich auch über so etwas sprechen.
00:21:14: Ich finde wichtig, dem Kind zu erklären, wenn ich nicht ... Na klar, worum geht's auf einer Klassenfahrt, was passiert da?
00:21:19: Und was ist eigentlich die Alternative?
00:21:21: Also was kommt auf mich zu, wenn ich nicht mitfahre?
00:21:25: Dann muss ich eventuell in eine andere Klasse, ich weiß nicht, ob jede Schule der Idee von Homeschooling aufgeschlossen gegenüber ist.
00:21:32: Also meist ist es so, dass man eben in eine andere Klasse geht für diese paar Tage.
00:21:38: Wenn das Kind dann trotzdem sehr klar sagt, ja, das mach ich, ich möchte wirklich nicht mit, dann find ich es auch völlig wichtig und okay, diese Entscheidung zu respektieren.
00:21:48: Auf gar keinen Fall da mit Druck und Zwang arbeiten, das geht nach hinten los.
00:21:52: Und viele Kinder, die zu einem bestimmten Zeitpunkt noch nicht so weit waren, sind ein, zwei Jahre später absolut bereit und fahren mit Sicherheit und mit Begeisterung dann mit.
00:22:05: Wie sieht es eigentlich mit so Sachen wie ... sehr unruhigem Schlaf, Schlafreden, Schlafwandeln aus.
00:22:11: Auch das ist im neurodivergenten Bereich so ein Ding.
00:22:14: Es gibt viele Kinder, die zu verschiedensten Formen des Schlafwandeln neigen oder die Prinzipien einen sehr unruhigen Schlaf haben.
00:22:23: Da hilft es, wie auch in vielen anderen Fällen, vorher zu sprechen.
00:22:28: Und es gibt verschiedenste Möglichkeiten, Kinder, die extrem unruhig schlafen, würde ich zum Beispiel nicht unbedingt, wenn das so Doppelstockbetten sind, auf die obere Ebene liegen, sondern natürlich nach unten, so dass, wenn ein Kind wirklich mal aus dem Bett plumpsen sollte, dass natürlich auch nicht angenehm ist, aber eben kein tiefer Fall oder auch die Möglichkeit, eine Matratze auf den Boden zu legen.
00:22:49: was das Ganze noch mal sicherer macht.
00:22:52: Wenn ein Kind, wir hatten das einmal, den Fall wirklich zum Schlafwandeln neigt, dann unbedingt ein Zimmer in der Nähe der Lehrkraft.
00:23:01: Ich hatte meine Tür dann immer so einen kleinen Spalt auf.
00:23:04: Man kann vielleicht auch mit so eine Glocke an die Tür klinge hängen, muss eben schauen, dass man vielleicht guckt, sind Zwischentüren.
00:23:13: die verschlossen werden können.
00:23:14: Das geht nicht immer, weil ja, dass man auch so Feuertüren sind, da irgendwie Fluchttüren.
00:23:22: Das Gleiche gilt für Fenster.
00:23:24: Mal gucken, sind die Fenster entsprechend abgesichert, sodass da nichts passieren kann.
00:23:29: Ich fand immer erstaunlich, dass Unterkünfte solche Situationen eigentlich kennen, damit ganz oft mehr Erfahrung haben, als man so denkt.
00:23:35: Und auch da ein guter Anlaufstelle ist da direkt nachzufragen.
00:23:39: Wenn schlaf man denn wirklich ganz, ganz, ganz ... herausforderndes Thema ist.
00:23:44: Also nicht passiert halt alle sechs Monate vielleicht mal, sondern wirklich, was ist, was in einer sehr hohen Regelmäßigkeit passiert und wirklich auch gefahren birgt, könnte man auch ganz individuelle Lösungen finden, wenn das in Eltern möglich ist.
00:23:58: Und wenn die Unterkunft nicht zu weit weg ist, dann könnte das Kind am Tag an den Aktivitäten teilnehmen und wird dann abends zum Schlafen abgeholt und morgens wieder gebracht.
00:24:09: Harte ich auch, das ist prinzipiell eine Idee.
00:24:12: In anderen Situationen auch schon, auch im neurodivergenten Bereich, dass ein Kind den Tag mit uns verbracht hat und dann wirklich zum Schlafengehen erst abgeholt wurde.
00:24:24: Gerade wenn es im Grundschulalter ist, dann sind ja meist die Fahrten noch nicht allzu weit weg.
00:24:32: Die Eltern konnten das dann zum Glück gut leisten, morgens zu bringen und abends abzuholen.
00:24:38: Also das auch noch mal eine Strategie, um zumindest schon mal ein Stück gut teilhaben zu können, gerade an diesen schönen Gruppenaktivitäten.
00:24:49: Kommen wir zum Thema Heimweh.
00:24:51: Ich glaube, dazu gibt es fast immer die meisten Fragen.
00:24:57: Und es ist auch einfach das intensivste Thema bei Eltern, aber übrigens auch bei Lehrkräften.
00:25:04: Das ist auch das Thema bei Elternabenden.
00:25:07: Was kann da helfen?
00:25:09: Was machen wir, wenn es zu stark wird?
00:25:12: Also eine wichtige Sache ist immer Vorbereitung.
00:25:16: Zum Beispiel mit Kinderbüchern, die man sich anschauen kann.
00:25:20: Kinderbücher, die dieses woanders sein, vielleicht thematisieren.
00:25:25: Aber auch, ja, mini kleine Heikener Werbeblock.
00:25:28: Das Buch Wilma Wolkenkopf auf großer Fahrt, da geht es ganz speziell um das Thema Klassenfahrt, auch mit neurodivagentem Hintergrund.
00:25:39: Und da kann man das ganz wunderbar als Gesprächsanlass nutzen, Kinder können Ängste benennen.
00:25:46: oder kriegen zumindest, wenn man diese Ängste selber jetzt im Kind auch nicht anpiegsen möchte, kriegen aber mit, womit Kinder da in dem Buch so zu tun haben.
00:25:55: Darüber kann man sprechen, ohne über einen selbst sprechen zu müssen.
00:25:58: Und ja, das ist auf jeden Fall eine gute Möglichkeit.
00:26:03: Auch kleine Toastobjekte können eben helfen.
00:26:06: Die bauen dann so eine Brücke von zu Hause ins Tier, schaffen so eine Verbindung.
00:26:12: Auch das ist eine ganz gute Möglichkeit, um Heimweh zu überwinden.
00:26:17: Vielen Kindern hilft es auch, so ein bisschen eine Idee davon zu bekommen, was kommt auch in der Klassenfalt auf mich zu.
00:26:23: Man kann im Internet die Unterkunft schon mal anschauen.
00:26:28: Und manchmal gibt es auch so Rundgänge auf den Fotos.
00:26:31: Wie gesagt, bei Kindern, die mit dem Essen so ein Thema haben, kann man eben gucken, was gibt es da eigentlich so zu essen, dass sie da einfach eine gewisse Sicherheit haben.
00:26:39: All das hilft, etwas gestärkter in diese Erfahrung zu gehen.
00:26:42: Und es hilft einfach prinzipiell Vertrauen in die eigene Stärke aufzubauen.
00:26:48: Und irgendwie so ein Gefühl, im Kind aufzubauen von, ich kann das schaffen.
00:26:54: Und das passiert einmal mit so ganz gezielter Vorbereitung, aber im Grunde genommen schon all die Jahre lang, indem man dem eigenen Kind Dinge zutraut und es Möglichkeiten gibt, sich selbst zu erproben.
00:27:07: Und das ist eigentlich ganz egal, ob es den Neurotypisch oder der neurodivagente Kontext ist.
00:27:12: Die Altersmomente zu den Kindern ... sich dann bestimmte Dinge zutrauen.
00:27:17: Die können natürlich ein bisschen anders aussehen, die Inhalte und jeweiligen Mutmomente können ganz anders aussehen.
00:27:24: Aber je häufiger ein Kind in dieses Gefühl von, ich schaffe das, ich kriege das hin, ich habe Ressourcen dafür und ich weiß, was ich wie in welcher Situation machen kann.
00:27:35: Und wenn ich nicht weiterkomme, habe ich eine vertraute Person, die mir die Hand reicht.
00:27:39: Je mehr Kinder diese Erfahrung machen können, umso besser, das hilft natürlich auch in... diesen Bereich.
00:27:46: Und gleichzeitig hilft es auch, wenn wir als Eltern, das gilt ja auch zum Beispiel, weil sie übergehend mit dem Schulanfang signalisieren, ich traue dir das zu.
00:27:57: Das ist eine wichtige oder das ist ein wichtiges Signal in Richtung der Kinder, die nämlich spüren, ob wir selber da auch mit den Zähnen klappern oder ja erst mal versuchen zuversichtlich in diese Sache zu gehen.
00:28:13: Gleichzeitig, ganz ehrlich, ich bausche dieses Thema aber auch nicht mehr unnötig auf.
00:28:19: Ich bin ehrlich und spreche offen darüber, dass Heimweh eigentlich auf jeder Klassenfahrt irgendwann mal ein Thema ist.
00:28:25: Manchmal ist das in Gruppen auch sehr unterschiedlich.
00:28:28: Manchmal ist es ein stärkeres Thema, manchmal eine von ganz einzelnen Kindern, manchmal fast gar nicht.
00:28:34: Wir sprechen dann darüber, dass Vermissen an sich auch etwas sehr Schönes bedeuten kann, nämlich, dass man die Menschen, Tiere und Orte, die man da vermisst, einfach sehr gern mag und darum eben dieses Vermissen spürt.
00:28:47: Aber ich sage auch ganz klar, ich quäle da kein Kind durch.
00:28:50: Wenn das Vermissen zu stark wird, dann darf das Kind nach Hause.
00:28:54: Und auch das gibt so eine Selbstwirksamkeit zurück und holt Kinder aus diesem Ohnmachtsgefühl heraus.
00:29:01: Heimweh hat ganz oft so meine Erfahrung auch mit so einer gewissen Ohnmacht zu tun, so einem Auslieferungsgefühl.
00:29:08: Ich bin dann da und dann bin ich weg.
00:29:11: Ich verliere die Verbindungen und ich weiß gar nicht, was ist, wenn es mich leer ist.
00:29:14: Da ist irgendwie so ein Cut.
00:29:16: Das betrifft übrigens neurodivagente Kinder ein bisschen mehr.
00:29:19: Ich werde bald mal eine Folge zum Thema Trennung und Trennungsangst machen, weil diese Kinder einfach um ein deutliches Meer an ihre Bezugspersonen gebunden sind, was so die Alltagsbewältigung angeht.
00:29:33: Wie gesagt, kommt mal eine eigene Folge.
00:29:35: Darum kann er diese Angst von, wie soll ich das alles hinkriegen und was sind meine Möglichkeiten?
00:29:41: und ich schwimme total, ist da einfach besonders groß.
00:29:44: Und wenn man einem Kind ganz klar signalisiert, hey, wenn es nicht mehr geht, dann gucken wir mal ganz kurz, probieren ganz kurz, aber wenn es ja nicht geht.
00:29:52: dann eben nicht, dann hast du vielleicht zwei Stunden geschafft, dann hast du vielleicht einen Tag geschafft, dann hast du vielleicht zwei Tage geschafft.
00:29:58: Wie viel auch immer es am Ende ist, du hast dich getraut, dich diese Herausforderung zu stellen, das kann dir kein Mensch mehr nehmen.
00:30:05: Und bis zu dem Punkt, wo es dir damit gut geht, ist es okay, wenn es dir nicht mehr gut geht, dann probieren wir vielleicht ein, zwei Sachen und schauen, ob es dir dann besser geht.
00:30:15: Und wenn nicht, dann darfst du natürlich nach Hause.
00:30:18: Und allein dieses Order gibt es einen Weg.
00:30:22: schafft schon ein bisschen mehr an Sicherheit und Klarheit und einen klaren Ablaufplan für bestimmte Fälle, dass dann meist das doch irgendwie ziemlich gut geklappt hat.
00:30:35: Und da sind wir auch noch mal bei einem weiteren Thema und einer Frage, die in diesem Zuge oft gestellt wird, soll ich meinem Kind das Abholversprechen geben oder lieber nicht?
00:30:46: Ich bin da ganz klar, Das ist ein diskutiertes Thema.
00:30:49: Es gibt viele Expertinnen, die davon abraten, das zu machen, weil das das Kind ja in seiner Unsicherheit bestätigt.
00:30:57: Die Idee ist, ein Kind hat eigentlich total Lust, überhaupt gar kein Thema damit und geht da mit wenen fahren in diese Herausforderung.
00:31:04: Und dann kommen die Eltern um die Ecke und säen an kleine Angstflänzchen dieses Jahr.
00:31:10: Du freust dich jetzt, aber falls du das da ganz schlimm findest, dann komm ich.
00:31:15: Und meine Erfahrung ist definitiv nicht diese Abholversprechen.
00:31:20: Das Prinzip ist völlig okay, ganz egal, wie mutig es in diese Situation geht oder wie vorpreschend es in diese Situation geht.
00:31:31: Aber meine Erfahrung ist eher, dass das vor allen Dingen da ein Thema ist, wo Kinder das auch wirklich deutlich einfordern und fragen, was ist denn, wenn ich das nicht mehr schaffe.
00:31:41: Oder wenn ich dich zu doll vermisse, was machst du denn dann?
00:31:44: Und ich finde es so wichtig, Kindern dann auch zu signalisieren, wenn du nicht mehr glücklich dort bist, wenn es dir nicht gut geht, dann komme ich.
00:31:54: Wenn du mich zu doll vermisst, dann komme ich.
00:31:56: Und dann ist das kein Scheitern, sondern ein, hey, soweit hast du es geschafft, ist doch super.
00:32:01: Und das ist genau diesen Weg, gehe ich als Lehrkraft auch mit, bespreche das auch mit den Eltern, die da wirklich große Sorgen haben.
00:32:08: Und das ist dann einfach eine Art ... Ja, Ablaufplan, ein Notfallplan, wenn man so möchte.
00:32:14: Und gerade neue, divergente Kinder können mit solchen Notfallplänen, die erst mal jegliches, aber was ist, wenn das passiert?
00:32:23: Wenn dafür überall so Skripte dann da sind, dann ist das gar nicht unbedingt ein Angstschirm, sondern bei den Kindern ist es eher so, dass die sagen, okay.
00:32:32: dann kann ich mir eher zutrauen, das zu schaffen.
00:32:35: Darum bin ich voll fein damit, dass wenn ein Kind wissen möchte, hey, bist du da, wenn ich das nicht mehr weiter schaffe, dass wir das dann auch einfach mitgehen.
00:32:48: Und da noch mal, das geht ja immer in diesem Bereich, nicht so sehr auf diese pauschalen Empfehlungen, die ganz oft neurodivagente Kinderfamilie nicht mitdenken.
00:33:00: nicht nur diesen paar schalen Empfehlungen zu folgen, sich dann nicht verunsichern zu lassen.
00:33:03: Wenn ich das Gefühl habe, meinem Kind hilft das, klar zu sagen, ich bin da, wenn du mich brauchst, dann mach das bitte.
00:33:10: Unbedingt.
00:33:11: Dann gibt es ja noch die Möglichkeit von so kleinen Helferchen wie Heimweh-Tropfen oder Heimweh-Bombons.
00:33:18: Gerne sind da diese kleinen, ich weiß nicht, ob ich hier Marken sagen darf, Tick-Tacks, aber natürlich auch jegliche andere Pastillen, ähnliche Bombonformen.
00:33:28: Ja, was ist damit?
00:33:30: Ich habe da keine so ganz feste Meinung.
00:33:33: Also ich sage nicht auf gar keinen Fall, weil wir schummeln damit unsere Kinder an.
00:33:38: Wenn sich ein Kind dadurch sicherer fühlt, hey, warum nicht.
00:33:44: Dass irgendwie an Bord zu haben, um es zu haben, um es da zu haben.
00:33:49: Ich habe damit jetzt noch keine schlechten Erfahrungen gemacht.
00:33:52: Langfristig ist es natürlich irgendwie nachhaltiger, wenn es vor allen Dingen um das Vertrauen in die eigenen Stärken geht.
00:34:00: Wenn ich sage, hey, ich schaffe das aus mir heraus, weil ich ein bestimmtes Vertrauen hab, ein Urvertrauen hab, weil ich Menschen vor Ort hab, die mich unterstützen und und und.
00:34:12: Klar.
00:34:13: Aber warum nicht auch solche kleinen Helferchen?
00:34:17: Find ich jetzt erst mal überhaupt nicht.
00:34:19: Problematisch hab ich ... tatsächlich in der Praxis auch noch nie so als problematisch erlebt.
00:34:26: Und das waren jetzt schon die wichtigsten Fragen und Antworten rund um das Thema Klassenfahrt.
00:34:31: Wer noch ein paar mehr Tipps möchte, kann gerne auch Wie gesagt, in das Buch von Wilmer Wolkenkopf schauen.
00:34:40: Da sind hinten noch mal so ganz praktische Tipps, wie zum Beispiel das Packen von so Tagesklamottenpäckchen.
00:34:47: Denn gerade die leicht chaotischen ADHS-Kinnah können da vielleicht Schwierigkeiten bekommen, sich dazu organisieren.
00:34:56: Und da hilft es zum Beispiel für jeden Tag, so ein Klamottenpäckchen zu haben.
00:35:01: im besten Fall verschiedene Wetterlagen berücksichtigt.
00:35:04: Das ist was, womit ich sehr gute Erfahrungen mache.
00:35:07: Mein grundlegendes Fazit ist, es gibt eigentlich kaum eine Situation, für die sich nicht eine Lösung finden lässt.
00:35:15: Gemeinsam mit den Lehrkräften oder wenn da eben eher.
00:35:19: Eine zögerliche Mitarbeit ist vorsichtig direkt mit der Unterkunft.
00:35:23: Sei es die konkrete Schlafsituation vor Ort, sei es das Essen, sei es das Teilnehmen in bestimmten Abschnitten des Tages und dann übernachtet man eben zu Hause oder oder oder.
00:35:34: Bitte, bitte, komm miteinander ins Gespräch und da appelliere ich auch unbedingt an meine KollegInnen, diese Themen nicht in diese komische Helikopterschublade zu packen, sondern wirklich ernst zu nehmen.
00:35:45: Ich mache tolle Erfahrungen damit, die Expertise.
00:35:48: auch die Ängste und Sorgen der Eltern, da ernst zu nehmen, ihnen offen zu begegnen, zu schauen, hey, das und das und das wäre dann möglich.
00:35:55: Das ist meist schon mehr als die halbe Miete.
00:35:59: Und am Schluss daran denken, Klassenfahrten sind auch ein Abenteuer und auch eine große Chance für Kinder, über sich hinauszuwachsen.
00:36:06: Ich kriege ab und zu doch noch mal die Frage, muss das in dem Alter schon sein?
00:36:10: Muss das an Klassenfahrten schon sein?
00:36:12: Letztendlich, wie gesagt, gibt es ja keine Verpflichtung.
00:36:15: Aber ich erlebe ... So wunderschöne Momente mit meinen Klassen.
00:36:21: So schöne Aspekte, so ein Miteinanderwachsen, so ein Übersicht hinauswachsen.
00:36:27: Es ist total toll zu sehen, wie die Kinder so aufeinander aufpassen, wie eine Klasse nochmal ganz anders zusammenwachsen kann.
00:36:34: Ein Kind kann eben nicht alleine einschlafen.
00:36:36: Dann legt sich ein anderes völlig selbstverständlich irgendwie dazu.
00:36:39: Die beste Freundin, der beste Freund, kommt mal mit ins Bett, einmal kurz unter die Decke gekuschelt und trösten.
00:36:46: alles gut.
00:36:47: Ich finde es total toll, wie man da sieht, wie jedes Kind plötzlich so stärken einbringen kann, die in der Schule viel zu kurz kommen.
00:36:53: Manche sind super gut im Trösten.
00:36:56: Andere behalten in ihrem Zimmer so ein bisschen den Überblick, wann man wo sein muss.
00:37:00: Andere haben tolle Ideen, wie man so die Zeit verbringen kann, wie man sich beschäftigen oder ablenken kann.
00:37:06: Also das ist wirklich ganz, ganz, ganz toll zu sehen, was da nochmal andere Sourcen in den Kindern aktiviert wird.
00:37:12: Und deswegen... Nicht unbedingt in Klasse eins, aber gerade so Ende Klasse drei oder auch in der vierten Klasse mache ich so, so tolle Erfahrungen, habe wunderschöne Erinnerungen sammeln dürfen auf den Klassenfahrten mit meinen.
00:37:26: Klassen!
00:37:27: Und damit beenden wir diese Folge.
00:37:30: Das war jetzt einmal eine längere Gold to go Folge.
00:37:33: Nächste Woche folgt wieder ein Interview mit einer tollen Gäste.
00:37:37: Da dürft ihr sehr gespannt sein.
00:37:38: Es war ein ganz tolles Gespräch.
00:37:40: Ich habe es schon führen dürfen.
00:37:42: Und ich freue mich drauf, euch dieses Gespräch zeigen zu können.
00:37:45: Ja, bis dahin.
00:37:50: Ich hab five light!
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