38. „Gold to Go“ – Neurodivergente Kinder in der Adventszeit

Shownotes

Die Adventszeit ist eine große Herausforderung. Andere Abläufe, viel Aufregung, viele Termine und alles sieht auch noch so anders dekoriert aus. Darum schauen wir uns in dieser Folge mal an, wie wir mit neurodivergenten Kindern gut durch diese Tage kommen. Dazu habe ich auch unter anderem diverse Tipps aus der Community gesammelt und kann sie hier einmal zur Verfügung stellen. Und wer das alles eh schon so macht oder einen anderen guten Weg für sich gefunden hat, darf sich dann einfach nur ein bisschen weniger allein fühlen. Kommt gut durch den Dezember.

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Transkript anzeigen

00:00:01: Hi und herzlich willkommen zu einer neuen Gold to Go Folge, dem Format in meinem Podcast, bei dem ich verschiedenste, auch mal sehr detaillierte Themen aus dem Bereich Nordy-Wagenskans fokussiert, anschaue und möglichst kurz und knackig, wie sagt man so schön, Snackable, zur Verfügung stelle.

00:00:22: Und bevor wir mit dem heutigen Thema starten, möchte ich einmal Danke sagen, denn Trommelwirbel.

00:00:28: Dieser Podcast wird ein Jahr alt.

00:00:32: Diese Folge kommt an einem Donnerstag raus.

00:00:35: Der eigentliche Geburtstag ist am Tag danach, an dem Freitag.

00:00:39: So oder so, aber ein guter Moment, um Danke zu sagen für dieses tolle erste Jahr.

00:00:46: Der Podcast konnte und kann sich mittlerweile sehr gut im Podcast Erziehungskanon einreihen und behaupten.

00:00:55: Ich habe eine unfassbar tolle und respektvolle achtsame Community.

00:01:01: Etwas, das ich natürlich sehr zu schätzen weiß.

00:01:04: Und ich freue mich auch schon sehr auf das kommende Podcast.

00:01:07: Ja, es sind bereits super schöne Themen gesetzt, wie zum Beispiel das Thema Selbstregulation oder Mobbing oder eben Medienerziehung, Medienbegleitung bei neurodivagenten Kindern.

00:01:20: Ich habe hier in diesem Jahr sehr viel Unterstützung erfahren und freue mich natürlich darauf, wenn ihr auch weiterhin diesen Podcast unterstützt, indem ihr eine Bewertung abgibt, indem ihr kommentiert diesen Podcast auch privat einfach weiter empfehlt.

00:01:34: die Glocke aktiviert.

00:01:35: Naja, all das, was ihr vermutlich auch aus anderen Podcast an Unterstützung kennt, das bedeutet mir wirklich sehr viel und ich sage es immer wieder, ich weiß, man hört das in fast jedem Podcast und auch das kenne ich selber.

00:01:48: Ja, man klickt dann irgendwie doch nicht unbedingt die Bewertung an oder vergisst das Folgen dann im Laufe der Podcastfolge dann doch wieder.

00:01:57: Aber vielleicht macht ihr einen kurzen Stop an dieser Stelle.

00:02:01: Drückt einmal diese Knöpfchen.

00:02:03: Und dann widmen wir uns dem nächsten Thema, denn jetzt kommt die Überleitung des Jahrhunderts.

00:02:11: Ich bin sehr stolz drauf.

00:02:12: Wir haben über den Podcast Geburtstag gesprochen und das Thema der heutigen Folge hat auch mit einem Geburtstag zu tun, nämlich mit dem Geburtstag von Jesus, Mitte Weihnachten.

00:02:25: Und noch genauer mit der eigentlich davor stattfindenden Adventszeit.

00:02:30: Die steht unmittelbar bevor.

00:02:33: Und auch wenn das vielleicht für neue, liebegente Familien ein alter Hut ist, möchte ich dieses Thema trotzdem hier einmal aufzeigen und auch sichtbar machen.

00:02:45: was die Adventszeit für Herausforderungen für neurodivagente Familien, für neurodivagente Kinder, für neurodivagente Eltern oder eben Eltern, die neurodivagente Kinder begleiten bedeutet.

00:02:56: Und ja, ich habe dann außerdem in meiner Community ganz viele Tipps gesammelt, um ja so einen kleinen Tippkatalog hier in dieser Folge erstellen zu können, wie wir mit diesen Kindern gut und möglichst stabil durch die Adventszeit kommen.

00:03:16: Ein Kopf voll Gold.

00:03:18: Was neurodivagente Kinder brauchen und wie wir sie stärken können.

00:03:24: Ein Kopf voll Gold.

00:03:28: Zuerst mal, was ist denn so herausfordernd in der Adventszeit gerade eben für neurodivagente Kinder?

00:03:34: Die Adventszeit ist eine Ausnahmezeit, die folgt jetzt erst mal nicht dem gewohnten Ablauf des sonstigen Jahres.

00:03:43: In dieser Zeit ... wird gewartet.

00:03:46: In dieser Zeit ist der Morgenablauf ein bisschen anders als sonst.

00:03:50: Zumindest eben dann, wenn in der Familie Advent gefeiert wird.

00:03:54: Das ist natürlich jetzt ohnehin vor allem keine Folge für Kinder, die eben auch den Advent feiern.

00:04:01: Wobei sie durchaus auch, wenn sie das nicht tun, schulisch damit in Berührung kommen können oder im Kindergarten.

00:04:07: Und auch dort gibt es oft veränderte Abläufe.

00:04:09: Von daher ist es vielleicht auch für diese Kinder ein relevantes Thema.

00:04:14: Also für die Kinder, die das eben nicht feiern.

00:04:17: Wir haben am Morgen diesen Adventskalender, der natürlich eine gewisse Aufregung mit sich bringt.

00:04:23: Also ein deutlich starkes Gefühl, mit dem wir regulativ umgehen müssen oder umgehen wollen.

00:04:30: Und das setzt natürlich eine gewisse Herausforderung.

00:04:32: Die Morgenroutine ist ein bisschen verändert in dieser Zeit.

00:04:35: Es gibt in dieser Zeit eben auch schulisch oder in der Kita andere Abläufe, vielleicht ein anderes Morgenritual, vielleicht auch ein Adventskalender, der in dieser Zeit gepflegt wird.

00:04:47: Wir haben ein Fest, das noch vor Weihnachten kommt.

00:04:50: Wir haben Nikolaus auch das wieder mit Aufregung verbunden.

00:04:54: Die Wohnung wird vielleicht verändert, es wird geschmückt.

00:04:57: Draußen sieht es vielleicht anders aus, weil geschmückt wird diese ganzen Lichter, die vielleicht auch blinken und irgendwie auch einen Reiz setzen.

00:05:04: sehen Kinder überall.

00:05:06: Gleichzeitig sind wir in einer Zeit, in der es früh dunkel wird und man eben vielleicht nicht noch bis abends im Garten sich bewegen kann, sich austoben kann.

00:05:16: Also manchmal kommt in dieser Zeit auch tendenziell etwas weniger Bewegung ins Spiel, was natürlich eine wichtige Regulation ist für diese Kinder.

00:05:24: Das meiste ein kleiner Side-Effect, der gar nicht so im Blick ist, aber eben durchaus auch Erwähnung finden sollte.

00:05:29: Und dann ist eben auch ... Wie eben schon erwähnt, in Schule im Kindergarten.

00:05:33: Der Ablauf irgendwie anders als sonst.

00:05:36: Es gibt vielleicht noch so Vorlesemomente.

00:05:38: Und die ganze Zeit wird irgendwie auf diese Zeit ... um Weihnachten herum oder auf Weihnachten hingearbeitet.

00:05:47: Es gibt eben sonstige Ausnahmen, es gibt Weihnachtsfeiern, Adventsfeiern, vielleicht nicht nur die im Kindergarten, wenn man Geschwisterkinder hat, dann vielleicht eben dort auch noch vielleicht bei der Arbeitsstelle eines Elternteils im Sportverein und und und.

00:06:02: Also es läuft einfach relativ viel aus der Reihe, während gleichzeitig so ein latentes Wartegefühl da ist.

00:06:09: Es ist immer wieder Situationen gibt, in denen eine Aufregung da sein kann.

00:06:13: Und das ist für diese Kinder durchaus eine große Herausforderung, das gut zu regulieren und das eben auszugleichen.

00:06:20: Dementsprechend sind oft die Kapazitäten schneller an einer Grenze.

00:06:25: Und wenn dann eben noch diese etwas weniger stattfindende Bewegung dazu kommt, dann können Eltern oder die wagenten Kinder ein Lied davon singen, ein Weihnachtslied davon singen, in dem Fall, wie der allgemeine Nervensystemsregulationszustand des Kindes ist.

00:06:43: Wie schaffen wir es also, mit unserem Kind gut durch diese aufregende und anspruchsvolle Zeit zu kommen?

00:06:51: Zum einen, das machen die Herausforderungen schon ein bisschen klar, möglichst viele sonstige Routinen beibehalten.

00:06:58: Also gerade jetzt, wo diese Routinen ergänzt werden, wo vielleicht andere Abläufe dazu kommen, wenn nicht zu Hause, dann aber eben in der Schule zum Beispiel.

00:07:07: Da ist es umso wertvoller, wenn die sonstigen Rituale und Routinen verlässlich laufen und damit wertvolle Ankerpunkte im Alltag sind.

00:07:16: Das wissen viele älter, neurodivergenter Kinder sowieso, aber es ist natürlich ganz wichtig, das hier einmal zu erwähnen.

00:07:24: Dann gibt es ja die Rituale, die eben mit der Adventszeit einhergehen und die eben auch nur in dieser Zeit auftauchen.

00:07:30: Aber es sind ja auch Rituale und irgendwie Adventsroutinen.

00:07:34: Und da bewährt es sich ... wirklich verlässlich auf die zurückzugreifen, die sich mit der Zeit etabliert haben und darum lieber etwas zu weniger, dafür die dann aber verlässlich jedes Jahr wiederkehren lassen.

00:07:47: Das kann zum Beispiel der Bereich der Dekoration sein, dass man eigentlich jedes Jahr auf sehr ähnliche und gleiche Dekorationen setzt.

00:07:54: Das machen wir hier zu Hause so.

00:07:56: Und dann ist das wirklich ein ganz schöner Moment.

00:07:59: Die Kinder erkennen diese Sachen schon wieder.

00:08:00: Es gibt hier für jedes Zimmer bestimmte Gegenstände, die jedes Jahr in diesem Zimmer stehen und dann auch sehr freudig aufgenommen werden und ja mit den Worten hingestellt werden.

00:08:11: Ach, das ist doch das.

00:08:11: Das ist ja immer bei mir an der und der Stelle.

00:08:14: Das ist ein verlässlicher Moment, ein transparenter Moment, der deutlich weniger überraschend ist als zum Beispiel, wie wir das auf Social Media sehen.

00:08:23: dass jedes Jahr die Dekoration irgendwie komplett ausgetauscht wird.

00:08:28: Das Thema Adventskalender.

00:08:29: Ich gebe jetzt ganz viele Impulse aus meiner Community.

00:08:33: Der Adventskalender ist ein heikles Feld, weil er eventuell mit Überraschungen zu tun hat.

00:08:38: Also wenn man es klassisch so macht, dann weiß ein Kind ja nicht, was sich in den einzelnen oder hinter den einzelnen Türchen vergirgt.

00:08:47: Und ein Tipp, der relativ häufig aus der Community kam, war, auf einen Schokoladenadventskalender zurückzugreifen.

00:08:53: Da ist dann die Überraschung vielleicht noch die Form, in der die Schokolade an dem Tag irgendwie gepresst ist.

00:09:00: Aber letztendlich ist völlig klar, es ist ein Stückchen Schokolade.

00:09:04: In manchen Familien wird besprochen, wie der Inhalt ist.

00:09:07: Also jedes Kind weiß recht genau, was bekomme ich in meinem Adventskalender.

00:09:13: Das gibt klare Wünsche dafür.

00:09:16: Ein weiterer Tipp war immer nur, wenn man so einen selbstgebastelten hat, das nächste Türchen sozusagen am Abend vorher zu befüllen, dass die anderen Türchen nicht die ganze Zeit so präsent sind oder Säckchen.

00:09:28: Auch das war eine Möglichkeit.

00:09:32: Eine weitere Möglichkeit war, einen Adventskalender zu kaufen, also nicht selber zu machen und dann eben vorher schon zu schauen, was befindet sich da drin.

00:09:41: Also was ist da so drin?

00:09:43: Zum Beispiel bei einem Lego Adventskalender kann man das durchaus gut abschätzen.

00:09:47: Die Überraschung, die bleibt, ist, welches dieser Teile ist, an welchem Tag denn im Kalender?

00:09:54: Und das ist vielleicht ein gutes Erprobungsfeld, ein bisschen Ungewissheit auch auszuhalten, denn das ist ja durchaus auch ein Lernfeld.

00:10:03: Und so sagen okay, ich weiß, was mich in diesem Kalender erwartet, ich weiß durchaus, was drin ist.

00:10:09: Und ich versuche aber zu schaffen, mich auf die Überraschung einzulassen, welches Teil kommt dann an welchem Tag.

00:10:16: Wenn ein Kind das nicht möchte, sondern wirklich wissen möchte, okay, was kommt, wann, dann würde ich eben entsprechend versuchen, das auch umzusetzen.

00:10:22: Aber vielleicht ist es eben auch ein kleines Lernfeld an dieser kleinen Stelle, das bisschen Überraschung eben auch, ja, dem bisschen Überraschung auch entgegenzutreten und zu sagen, oh, ich glaube, das möchte ich mal probieren, ob ich das gut schaffe.

00:10:37: Ich kenne auch Familien und von einigen wurde mir das auch zurückgemeldet, die gar keinen Adventskalender haben und mit der Methode am besten fahren.

00:10:44: Letztendlich muss man ein bisschen schauen.

00:10:45: Das waren ja so ganz hilfreiche Ideen, denke ich.

00:10:54: Damit einhergehend ist auch, das war ein wichtiger Tipp, die morgendliche Wegzeit, den Adventskalender zu öffnen, sich vielleicht die Sache noch anzuschauen, kurz irgendwie danach auch wieder zu regulieren und dann in die weiteren Abläufe zu finden.

00:11:08: Das braucht.

00:11:09: Zeit.

00:11:10: Und darum ist es sinnvoll, diese Zeit morgens auch extra einzuplanen und sich gleichzeitig auch gut zu überlegen, an welcher Stelle würde in der Adventskalender geöffnet.

00:11:19: Was passt, da machen wir zuerst zum Beispiel die Hygienepflicht Aufgaben und öffnen dann.

00:11:26: Vielleicht ist die Motivation für solche Aufgaben dann auch morgens ein bisschen höher.

00:11:30: Oder machen wir das andersrum.

00:11:32: Das hängt natürlich ein bisschen damit zusammen, ob man zum Beispiel so etwas wie ein Shokie-Adventskalender hat, da will man vielleicht erst der Nachtsinn putzen und vielleicht auch mit dem Aufregungsgrad des Kindes.

00:11:41: Aber einfach das auch nochmal der Impuls genau zu schauen.

00:11:44: Wann integrieren wir das in dem Morgenablauf und daran zu denken, dafür eben auch die entsprechenden Zeit einzuplanen, insofern das zum Ja.

00:11:54: Tagesrhythmuscharakter des Kindes passt.

00:11:57: In der Adventszeit finden ja doch recht viele Ausnahmetermine statt, die es eben sonst nicht gibt.

00:12:02: Die Nachmittage sind eventuell gerade in größeren Familien sehr voll.

00:12:07: Und darum ist es wichtig, die Zeit, die dazwischen zur Verfügung steht, passend für das Kind zu gestalten.

00:12:14: Da war zum einen der Tipp in der Community, diese Nachmittage wirklich ruhig zu gestalten.

00:12:19: gar nicht viel Planen, einfach Möglichkeiten haben, um herunterzukommen, Hörspiel zu hören, sich mit den Lieblingsthemen zu beschäftigen, Lego zu bauen und all diese Dinge zu tun, um einfach genug Kraft zu haben, diese anderen Situationen zu schaffen.

00:12:35: Es gab aber auch, und da muss man eben sehr gucken, was für das eigene Kind passt.

00:12:40: Die Überlegung oder den Tipp, diese Nachmittage, die dann zwischen so einem Leerlauf haben, sinnvoll zu füllen, weil dieser Leerlauf vielleicht, weil eben nicht mehr so viel Kraft zur Verfügung steht, noch schlechter ausgehalten wird als es sonst manchmal der Fall ist.

00:12:55: Also eben genau gucken, wie ist mein Kind da drauf, braucht es viel Rückzug, ist dann gern auch für sich?

00:13:00: oder ist mein Kind ein Kind, das in Leerlaufphasen Input braucht, das da einfach so ein bisschen Gestaltungsideen an die Hand braucht, dann kann man sich Einfach ja vielleicht schöne, ruhige Bastelideen überlegen, was hier sehr gern genommen wird und auch gleich wieder so ein bisschen sensorisch ganz nett.

00:13:18: Es ist eben ganz klassisch Salzteig machen, den Formen und vielleicht Anhänger als Baumeschmuck basteln.

00:13:27: Wird einfach hier gern genommen, weil auch der Teig sehr gern geknetet wird und ausgerollt wird.

00:13:33: Da ist eben eine Möglichkeit für so eine Gestaltung.

00:13:35: Da muss man wirklich eben gucken, wie das eigene Kind so ist.

00:13:39: Aber es lohnt sich so oder so, diese Phasen zwischen diesen Events sinnvoll und zum Kind passend zu füllen.

00:13:48: Ein weiterer Part sind eben diese Ausnahmesituationen und Events und Termine, wie vor allen Dingen eben Advents und Weihnachtsfeiern.

00:13:58: Da eben wirklich gut überlegen, auf welche gehen wir, gehen wir auf alle.

00:14:02: Wenn wir auf alle gehen, müssen wir die ganze Zeit bleiben.

00:14:05: Was findet dort wann statt?

00:14:06: Die Kinder auf diese Zeiten vorbereiten, auf das, was passiert, vorbereiten.

00:14:10: Vielleicht Kopfhörer mitnehmen, Fidgethäus mitnehmen.

00:14:14: Wirklich gut überlegen, an welcher Stelle brechen wir die.

00:14:18: Veranstaltung ab und sagen, gut, super geschafft, bis hierhin.

00:14:21: Ich glaube, es ist jetzt gut, wir fahren nach Hause.

00:14:23: Oder wenn das ganze Event so mitgenommen wird, gut schauen, dass danach Ruhe ist.

00:14:32: Ich selbst lege zum Beispiel als Lehrkraft die Klassenadventzfeier sehr, sehr, sehr gerne auf einen Freitag einfach, weil ich weiß, dass dann das Wochenende ist, um danach runterzukommen, wie auch immer das dann familiär aussieht.

00:14:47: Ja, am Ende der Woche ist jetzt vielleicht auch nicht mehr die Kapazität bei den Kindern auf dem gleichen Stand wie am Anfang einer Schulwoche.

00:14:55: Aber da haben sie am ehesten die Möglichkeit, abends dann irgendwie gut runterzukommen und haben dann eben zwei Tage Zeit, um durchzuatmen.

00:15:03: Wenn man das so mitten in der Woche macht und dann am nächsten Tag eben wieder Schule ist, dann erlebe ich das eher als sehr herausfordernd.

00:15:13: Dann habe ich es eben schon angesprochen, dass die Zeiten zu Hause sinnvoll zum Kind passen müssen.

00:15:19: Und wenn wir dort Aktion machen, wie zum Beispiel mit Salzteigarbeiten irgendwas basteln oder das klassische Keksebacken einplanen, dann ist eben ganz wichtig, dass das vielleicht keine Hollywoodreifen Szenen sind zumindest nicht im idyllischen Sinne, sondern dass das vielleicht auch nur ganz kurz in Anspruch genommen wird, weil dann reicht es auch einfach, vielleicht ist gar nicht die Konzentration, Kapazität und Geduld für ganz, ganz langes damit beschäftigen da und das ist dann auch in Ordnung.

00:15:53: Wir backen hier zum Beispiel genau einmal Kekse, das reicht dann und ist das, weil das ist den Kindern schon wichtig, dass wir das einmal machen.

00:16:00: Denn das gehört dazu und das muss sein.

00:16:02: Aber das machen wir dann einmal.

00:16:04: Das erste Kind hat eigentlich schon nach zehn Minuten keine Kapazität mehr dafür.

00:16:08: Und dann ist es auch in Ordnung.

00:16:09: Aber es hat eben einmal Kekse gebacken.

00:16:10: Wir machen dann schon wie einen größeren Schwung.

00:16:13: Und dann ist das aber auch durch für den Advent.

00:16:16: Andere Familien machen es vielleicht deutlich häufiger und ist auch völlig in Ordnung.

00:16:20: Aber eben bei diesen Situationen, ich sage mal, realistische Erwartungen an die Situation setzen.

00:16:29: Eine Aktion, die wir für diese Ruhephasen zu Hause seit Jahren hier haben und die bei uns eine Tradition geworden ist, die allerdings, das muss man ehrlich sagen, auch ein finanzielles Privileg ist und war.

00:16:42: Wir haben ein Legoset, ein recht großes Weihnachtslegoset besorgt und das wird hier über mehrere Tage verteilt, Stückchen für Stückchen aufgebaut im Advent.

00:16:55: eine Perspektive, die ich auch nochmal aus der Community bekommen habe und nochmal ganz wertvoll finde.

00:17:01: Wir werden jetzt auf Social Media sehr, sehr viele Wichteltüren sehen und ich finde es so süß und bei uns gibt es auch einen und dieser Wichtel kommt auch schon sehr lange.

00:17:12: Aber auch das ist durchaus wieder eine Anforderung.

00:17:16: Was ist das dann für ein Wichtel?

00:17:17: Ist der nur da?

00:17:18: Die Kinder wollen es vielleicht sehr genau wissen.

00:17:20: Ja, aber hey, wohnt er dann in der Wand?

00:17:22: Da ist doch eine Wand.

00:17:23: Wie soll das alles gehen?

00:17:24: Wir kennen diese Fragen von unseren neuer und übergehenden Kindern.

00:17:28: Gut überlegen habe ich die Kapazitäten.

00:17:30: Das gilt natürlich in jeder Elternschaft.

00:17:31: Aber hier vielleicht noch mal mehr habe ich die Kapazitäten, dass wirklich ... zu begleiten, ist das wirklich passend für mein Kind.

00:17:40: Und wenn nicht, dann ist es auch total okay, das nicht umzusetzen, auch wenn das noch so schön aussieht und vielleicht auch ein bisschen Druck aufkommt, wenn wir das sehr viel im Social-Media-Bereich sehen.

00:17:54: Im Übrigen.

00:17:55: ist das ja auch wieder ein Punkt, wo wir uns eine Geschichte überlegen.

00:17:59: Also in Anführungsstrichen ja nicht ganz die Wahrheit sagen.

00:18:03: Und ich habe ja auch schon ältere Kinder.

00:18:06: Und hier war durchaus ein Thema, dass das ja eigentlich Betrug ist.

00:18:13: Ist unbequem.

00:18:15: Aber wie gesagt, wer noch die vagante Kinder begleitet, muss mit dem unbequemen hier und da ganz besonders rechnen.

00:18:21: Wir konnten das sehr gut besprechen damals.

00:18:24: dass so etwas trotzdem mit Liebe zu tun hat, sich etwas so Schönes für jemanden auszudenken und es dennoch richtig ist, dass es eigentlich auch ein bisschen lügen ist.

00:18:33: Das war eigentlich ein sehr, sehr spannendes, hochphilosophisches Gespräch.

00:18:37: Aber das sind einfach so Dinge, die wir vorher mit einbeziehen müssen, wenn wir so etwas bei uns zu Hause umsetzen möchten.

00:18:45: Ein weiterer Tipp bei Kindern, die jetzt eben nicht so viel mit einem Adventskalender anfangen können, kann man trotzdem Zeit bis Weihnachten visuell sichtbar machen.

00:18:54: Eine Familie hatte aus, ich meine, Salzteig so eine Schnecke gestaltet und da so Löcher reingedrückt und dann ist sozusagen eine Murmel jeden Tag ein Stück weiter gewandert, sodass man musste, wenn diese Murmel im letzten Löchlein ist, dann ist Weihnachten.

00:19:12: Also auch diese Visualisierung, vielleicht sogar noch mal zusätzlich zum Adventskalender unterstützen, fand ich irgendwie auch eine ganz nette Idee.

00:19:21: Ich habe schon angesprochen, ausreichend auf Bewegung achten wir auch noch ein sehr häufiger Impuls, also doch die Zeiten nutzen für schöne, lange Adventsspaziergänge, vielleicht draußen Material suchen für Basteline, um eben zu gucken, ausreichend frische Luft, ausreichend Bewegungen, wenn im Umfeld möglich auch ausreichend Natur, das tut ja auch vielen neurodivergenten Kindern gut, also das soweit, wie in dieser ja schon sehr vollen Zeit eben möglich unterzubringen.

00:19:51: Was auch noch einfach ein Punkt ist, den ich mit aufgeführt haben möchte, denn er kam auch oft aus der Community.

00:19:59: Das tatsächlich genau in dieser Zeit, weil Januar dann eben Zeugniszeit ist, noch mal viele Klassenarbeiten geschrieben werden.

00:20:06: Also wir haben dies ohnehin schon sehr aufregende Zeit und dann eben auch noch Klassenarbeitszeit.

00:20:14: Sehr viel mehr empfehlen als gut für Ausgleich zu sorgen, eben zu schauen, wie viel drumherum braucht es noch, ist mir einfach erstmal wichtig, das nochmal auf den Plan zu rufen, um einfach auch zu sagen, es ist kein Wunder, wenn dann neue, divergente Kinder oder auch neue, divergente Jugendliche erschöpft sind in dieser Zeit, dann eben vielleicht nicht noch Lust haben, irgendwo hinzugehen, nicht auf den Weihnachtsmarkt, möchten auf den Adventsmarkt, eben das auch ein kleiner Seitentipp.

00:20:45: Diese Dinge gut überlegen, braucht es das oder ist das eben eine Tradition, die bei uns nicht unbedingt entstehen muss und das ist auch völlig in Ordnung.

00:20:54: Also auch da eben wieder gut zu Hause halten und sich einfach bewusst zu machen, das ist eine anstrengende Zeit.

00:21:01: Was passt für uns hier zu Hause?

00:21:03: Was lassen wir weg?

00:21:04: Und wie schaffen wir immer wieder Momente, in denen Kinder und Jugendliche auf ihre individuelle Art und Weise durchatmen können.

00:21:14: Ich habe auch noch ganz viele Tipps zu Weihnachten bekommen.

00:21:17: Würde das aber in einer weiteren Folge da nochmal gesondert anschauen, denn da steckt unter anderem das Thema Geschenk und Geschenke bekommen drin.

00:21:28: Und wie sieht neurodivergente Freude manchmal aus?

00:21:31: Und wie kann man so einen Weihnachtstag gut gestalten?

00:21:35: Ja, damit eigentlich alle bei Kräften und Nerven bleiben.

00:21:39: Und diesen Tag, das finde ich aber, ist dann nochmal ein eigener Part.

00:21:44: Ich freue mich jetzt schon darauf, wenn ich diese Folge aufnehmen und euch zeigen kann.

00:21:48: Das nächste Mal ist jetzt erstmal wieder ein Interviewformat.

00:21:51: auf das freue ich mich sehr bis dahin.

00:21:55: Und zu guter Letzt natürlich noch ein herzliches Dankeschön an Jakob Jensch und Voice Art Productions für die Bearbeitung und die Produktion dieser Folge.

00:22:06: Ein Kopf voll Gold.

00:22:08: Was Neuro-Divagente-Kinder brauchen und wie wir sie stärken können.

00:22:14: Ein Kopf voll Gold.

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