39. Trauma oder Neurodivergenz? – Warum neuroinklusive Unterstützung beiden Kindergruppen zu Gute kommen
Shownotes
Triggerwarnung: Traumabezogene Themen wie sexueller Missbrauch und andere Formen von Gewalt
Meine Gästin Kathrin Metzen (Lehrkraft und Traumapädagogin) und ich widmen uns in dieser Folge dem Thema Trauma und Traumafolgestörungen. Wir grenzen ein, was Trauma ist und was nicht und dass es sich von Neurodivergenz unterscheidet, allerdings durchaus oft in gleichem Verhalten nach außen tritt. Wie viel muss ich als Begleitperson über Trauma wissen, muss ich es verlässlich erkennen, wie kann ich diese Kinder im Klassenzimmer gut unterstützen und ist das in unserem wohlhabenden Land eigentlich überhaupt so ein großes Thema? All diese Fragen klären wir in diesem Podcast. Wichtig: Wenn du diese Folge hörst und merkst, du oder dein Kind, ihr braucht hier Unterstützung, dann wende dich unbedingt an psychologisches Fachpersonal oder an eine dieser Stellen:
Umfassende Sammlung von wichtigen Nummern: https://traumavereint.de/notrufnummern/
Nummer gegen Kummer: https://www.nummergegenkummer.de
Hier findet ihr mehr über Melanies Arbeit: 🔗 https://www.traumakompetent.at 🔗 https://www.instagram.com/traumakompetent/
📚 Buchempfehlungen, Artikel und andere Beiträge:
🌐 https://www.rki.de/DE/Themen/Nichtuebertragbare-Krankheiten/Studien-und-Surveillance/Studien/Adipositas-Monitoring/Psychosoziales/PDFThemenblattBelastendeLebensereignisse.pdf?_blob=publicationFile&v=1 (bezüglich der im Podcast genannten Häufigkeitszahlen)
Ihr habt selbst eine Frage oder einen Themenvorschlag? Dann schreibt mir gerne an: einkopfvollgold@gmail.com
↓ Weitere meiner Impulse findest du hier: ↓
🌍 Meine Webseiten:
📌 Meine Kanäle:
Meine Bücher:
📚 Wilma Wolkenkopf auf großer Fahrt
💌 Kooperationsanfragen bitte an: einkopfvollgold@gmail.com
🎙️ Dieser Podcast wird produziert und betreut von Voice Art Productions
Transkript anzeigen
00:00:00: Hi, bevor wir mit der heutigen Folge starten, eine kleine Triggerwarnung.
00:00:05: Diese Folge beschäftigt sich mit Trauma- oder Traumafolgestörung.
00:00:10: Auch wenn wir über die Erlebnisse und Auslöser von Trauma nur sehr kurz und sehr allgemein sprechen, kommen sie dennoch vor.
00:00:18: Alles weitere danach wird sich eben darum drehen, wie wir Kindern, die traumatisiert sind oder potenziell traumatisiert sind, gut vor allen Dingen in Schule begegnen können.
00:00:28: Und ich denke, da kann man ganz, ganz viel mitnehmen.
00:00:31: Wir werden aber, wie gesagt, im ersten Teil der Folge vor allem darüber sprechen, wie Trauma entstehen kann und dabei eben entsprechende Faktoren nennen.
00:00:42: Wir werden kaum näher beschreiben, allerdings eben klar benennen, zum Beispiel das Thema sexuellen Missbrauch.
00:00:48: Wer das nicht hören möchte oder kann, sollte diese Folge vielleicht auslassen oder sich für einen späteren Moment aufheben.
00:00:55: Wer im Laufe der Folge merkt, Diese Themen, die sind nicht einfach für mich, die machen was mit mir, dann möchte ich doch irgendwie mehr Unterstützung holen, findet in den Show Notes einen Link zu einer Sammlung ganz vieler hilfreicher Telefonnummern und aufgelistet ist auch noch mal zusätzlich die Nummer gegen Koma, die sich ganz besonders eben für Kinder und Jugendliche eignet.
00:01:18: Und jetzt geht's los mit der Folge.
00:01:21: Ha!
00:01:22: Inwiefern könnte das Thema Trauma denn in mein Podcast passen?
00:01:27: Es geht da ja doch eher um Neurodivagens.
00:01:31: Habe ich meine heutige Gäste Katrin Metzen gefragt, als sie dieses Thema für mein Podcast vorschlug?
00:01:37: Katrin, die sich online als Kati vorstellt, ist studierte Sonderpädagogin und hat außerdem ein Master in Trauma-Pädagogik.
00:01:44: Als Lehrerin einer Integrationsklasse hat sie sich zum Ziel gemacht, ihr Klassenzimmer zu einem sicheren und traumasensiblen Ort zu gestalten.
00:01:53: Darüber hinaus klärt sie auf ihrem Instagram-Kanal Traumakompetent über traumapädagogische Inhalte auf, denn sie findet, und da bin ich ganz bei ihr, dass dieses Wissen unbedingt in die Schulen und darüber hinaus auch in die Gesellschaft muss.
00:02:08: Auch Kurse oder Eins zu Eins Begleitung sind Teil ihres
00:02:11: Angebots,
00:02:12: wie gesagt, zu einem Thema, das auch meiner Meinung nach noch viel zu wenig im Blick der Pädagogik ist.
00:02:21: Ein Kopf voll Gold.
00:02:23: Was neurodivagente Kinder brauchen und wie wir sie stärken können.
00:02:29: Ein Kopf voll Gold.
00:02:32: Liebe Katin, wie fern passt denn nun das Thema Trauma in genau diesen Podcast?
00:02:38: zum Thema neurodivagenz?
00:02:40: Ja, ist eine sehr spannende Frage.
00:02:43: Es gibt tatsächlich viele Überschneidungen nach meinem Wissen in der Symptomatik, wenn ich das so sagen kann.
00:02:51: Und auch darin, was neurodivergente Menschen und was auch traumatisierte Menschen brauchen.
00:02:59: Auch wenn sozusagen der Ursprung ja was ganz anderes ist.
00:03:02: Und das ist ja auch was, was Thulma sagt.
00:03:04: Neurodivergenz ist keine Krankheit.
00:03:06: Ja, das ist ja auch im Diagnose-Manual nicht unter den Krankheiten.
00:03:12: Traumaufholgestörung schon.
00:03:14: Und letztendlich geht es aber bei beiden um ganz viele gleiche Dinge.
00:03:19: Die Traumapädagogik hat zum Beispiel das Ziel der Stabilisierung und Stabilisierung bedeutet, wir schaffen einen sicheren Raum.
00:03:27: Wir geben den Kindern und Jugendlichen Sicherheit.
00:03:30: Es gibt einen Rahmen, an dem sich die Kinder und Jugendlichen orientieren können.
00:03:37: Es geht ganz viel um Selbstwirksamkeit erleben, um Selbstkontrolle, um das Gefühl... wieder Kontrolle über sich selbst, über die eigenen Gefühle, über die eigenen Handlungen zu bekommen.
00:03:48: Es geht ganz viel um Transparenz.
00:03:51: Es geht ganz viel um Spaß und Humor.
00:03:53: Und das sind genauso Themen, die ich auch für neurodivergente Menschen sehe.
00:04:01: Und da spreche ich auch ein bisschen aus eigener Erfahrung.
00:04:03: Ich habe als, ja, so mit zwölf Jahren auch eine ADHS-Diagnose bekommen und habe einfach auch ... Gerade also in dem Zusammenhang einfach ganz viel immer gemerkt, wenn ich mich mit diesen traumatpädagogischen Inhalten auseinandergesetzt habe, wo das sind Sachen, die hätten mir selbst auch gut getan.
00:04:24: Genau.
00:04:24: Und da gibt es einfach ganz viele Schnittstelle, wo ich sage, also traumatpädagogisch schadet nicht.
00:04:31: Und als Lehrerin in einer Integrationsklasse.
00:04:35: wo einfach alle Männer und Jugendlichen zusammenkommen und überhaupt kommen immer alle, also verschiedene Menschen zusammen.
00:04:44: Ja, ist es was, was ich gemerkt habe, was einfach... Also, da gibt es nicht so große Unterschiede, was eigentlich gebraucht wird.
00:04:51: Ja, okay, überzeugt.
00:04:53: So hast du mich ja dann auch überzeugt.
00:04:54: Du hast mir darauf ja schon mal schriftlich geantwortet und ich dachte, ja, sie hat total recht.
00:04:59: Da müssen wir unbedingt drüber sprechen und das werden wir auch noch ganz ausführlich.
00:05:04: Fangen wir mal vorne an.
00:05:06: Der Begriff Trauma oder eh, das war traumatisch für mich.
00:05:11: Den Lese sehe und höre ich momentan sehr, sehr oft, sei es bei Social Media oder anderen medialen Formen.
00:05:17: Aber auch so im Alltagsgespräch fällt so ein Begriff sehr, sehr schnell.
00:05:22: Und gerade auch so wie der Begriff Trigger zum Beispiel, hat es so ein bisschen in Anschein, dass es vielleicht ein kleiner inflationärer Gebrauch ist.
00:05:31: Also, dass es vielleicht dabei nicht immer um wirklich definiertes Trauma geht.
00:05:35: Darum wäre mir wahnsinnig wichtig, dass wir diesen Begriff am Anfang einmal schärfen.
00:05:40: und uns genauer anschauen, was ist Trauma und was ist Nichttrauma und wer entscheidet darüber?
00:05:48: Ja, es gab ganz lange oder ich merke das auch immer noch, dass in ganz vielen Köpfen eben zum einen das, was du sagst, das so sehr inflationär gebraucht wird, dass wenn man gestresst ist oder irgendwas erlebt hat, was einen gestresst hat, so ganz normal in Anfangszeichen, Alltagssituationen.
00:06:05: Das hat mich jetzt traumatisiert.
00:06:07: Und auf der anderen Seite erlebe ich aber auch noch die Definition von ein Trauma ist was ganz Schlimmes, was einmalig ist.
00:06:16: So was wie ein Unfall, eine Naturkatastrophe oder Menschen, die Krieg miterleben.
00:06:22: Und ich glaube, Trauma liegt irgendwo dazwischen.
00:06:27: Ja, es kann in allem sein, was mir ganz wichtig ist, Trauma ist... Also sehr subjektiv auch, weil es geht bei Trauma nicht um die Situation an sich, sondern es geht immer um das eigene Innere erleben.
00:06:40: Und das, was Trauma sozusagen ausmacht, ist ein Gefühl der Hilfslosigkeit, ist ein Gefühl der Angst bis hin zu Todesangst, ist ein Gefühl von Extremstress und der Ohnmacht und des Kontrollverlustes.
00:06:57: Also es übersteigt eigentlich alle Bewältigungsmechanismen, die ich habe.
00:07:03: Das bedeutet, auch so viel wie eine Situation, also eine Situation, die zwei Menschen erlebt haben, können für beide Menschen ganz unterschiedlich sein, können, also kann für die eine Person traumatisch sein und nachwirken und kann für eine andere Person nicht traumatisch sein, weil zum Beispiel Umweltfaktoren, so was wie ein stabiles Umfeld, andere Ressourcen, Privilegien zum Beispiel da rein spielen.
00:07:31: die das sozusagen dann bewältigen können.
00:07:35: Genau.
00:07:35: Das heißt, es ist total schwer zu sagen, okay, wenn du das und das erlebt hast, dann bist du auf jeden Fall traumatisiert.
00:07:42: Es gibt natürlich schon Dinge, die einfach ein sehr hohes traumatisches Potenzial haben, wo wir sagen können, das würde wahrscheinlich von den meisten Menschen die Bewältigung, Strategien einfach übersteigen und damit Trauma Vollgestörung auslösen.
00:07:57: Genau.
00:07:59: Ja, ja.
00:08:01: Das heißt, es gibt einfach Situationen, in denen für viele Menschen das quasi die Folge sein kann.
00:08:07: Und es gibt aber auch die Möglichkeit, dass für eine von außen vielleicht gar nicht so schlimme, in Anführungszeichen Situation für einen einzelnen Menschen aufgrund seiner individuellen Faktoren als traumatisch erlebt wird.
00:08:22: Und die Faktoren dafür hast du genannt, gerade dieses Ohnmachtsgefühl, der Kontrollverlust.
00:08:28: Und das sind ja dann Dinge, Sie sich wahrscheinlich dann danach deutlich auswirken, auf das weitere Leben.
00:08:36: Ist denn, wenn wir so an Situationen denken oder an die Möglichkeit von Traumatisierung, ist das wirklich hier in unserem sehr modernen, zeitgemäßen und im Vergleich auch sehr wohlhabenden Land überhaupt ein Thema, gerade jetzt bei Kindern und Jugendlichen?
00:08:52: Ja, ich glaube gerade bei Kindern und Jugendlichen.
00:08:55: Also, ja, ich sage dazu, wir sind ... trotzdem sehr privilegiert, momentan zumindest noch, in einem Land zu leben, wo wir eher weniger von Naturkatastrophen betroffen sind, obwohl das ja auch vermehrt vorkommt, wo es gerade keinen akuten Krieg und so gibt.
00:09:14: Aber was auch ein ganz wichtiger Teil ist, der oft vergessen wird beim Trauma, sind Entwicklungstraumatisierung, sind Bindungstraumata.
00:09:22: Und das sind ganz oft Dinge, die ganz früh in der Entwicklung von Kindern passieren.
00:09:28: Und da geht es gar nicht um äußere Ereignisse, sondern da geht es um Beziehungen.
00:09:32: Da geht es immer um die Bindung zu den Personen, die das Kind aufziehen, die mit den Kindern zusammenleben.
00:09:40: Genau.
00:09:41: Und das müssen dann gar nicht ultraagesachen sein, sondern das können auch immer wieder Erniedrigungen sein.
00:09:49: Das können immer wieder ... Also, das können immer wieder so ganz, ganz kleine Situationen sein, wo sich ein Kind nicht sicher fühlt, wo das Kind Ohnmachts erleben hat.
00:10:00: Und das über Jahre hinweg kann auch zu Traumavollgestörung führen.
00:10:05: Genau.
00:10:06: Und die Zahlen sprechen auch für sich.
00:10:09: Also, ich hab sie jetzt grad nicht, nicht ganz auswendig im Kopf, aber wenn man sich die Zahlen anschaut, wird eigentlich schon klar, dass es ein sehr wichtiges Thema ist.
00:10:20: Und gleichzeitig wissen wir natürlich auch gar nicht, wie viel es noch gibt, weil da, also, weil Kinder auch ganz einfach, ja, weil da ganz wie im Hintergrund passiert, so, und die Dunkelziffer wahrscheinlich viel höher ist als das, was wir überhaupt mitbekommen.
00:10:35: Darüber werden wir gleich noch sprechen.
00:10:36: Das hat ja auch mit der Sichtbarkeit, nach außen zu tun, kommen diese Kinder überhaupt in meinen Blick, gerade im Bezug auf diesen Kontext.
00:10:45: Die Zahlen können wir sehr gerne in den Show Notes verlinken, sodass man dann nochmal, wenn man das genauer wissen möchte, einmal sich einen lesen kann oder noch mal schauen kann, wo wir uns da derzeit zumindest so nach den möglichen Erhebungen befinden, wie du schon sagst.
00:11:00: Es wird wahrscheinlich mehr sein als das.
00:11:03: Und wie wahrscheinlich ist es denn, dass ich als Lehrkraft in meinem Klassenzimmer traumatisierte Kinder oder Jugendliche sitzen habe?
00:11:15: Sehr wahrscheinlich.
00:11:17: Die WHO hat, glaube ich, ... ... ... ... ... ... ... ... ... Genau, ja.
00:11:46: Es macht also absolut Sinn, als Lehrkraft sich in diesem Bereich weiterzubilden, sich Wissen anzueignen, um dann damit auch kompetent umgehen zu können.
00:11:58: Und genau da wollen wir jetzt mal so ein bisschen mehr einsteigen, wenn ich als Lehrkraft ... vor meiner Klasse stehe oder inmitten meiner Klasse sitze je nachdem, wie wahrscheinlich ist es, dass mir im laufenden Schulalltag diese Kinder einen Blick geraten.
00:12:14: und wenn das passiert, was erlebst du da am häufigsten?
00:12:21: Das ist eine spannende Frage, weil ich glaube, es werden ganz viele Kinder auch übersehen.
00:12:26: Es sind ganz oft, also es gab mal eine Zeit lang, da gab es so Checklisten.
00:12:33: Falls ihr irgendwo eine Checkliste bekommt, mit Schaum, ob die das Kind traumatisiert ist oder nicht, bitte nicht machen, weil es gibt keine Punkte, die man sozusagen abarbeiten kann, sondern ich sage immer, das ist so ein Puzzleteil zusammenfügen irgendwie.
00:12:46: Und es gibt natürlich schon Anzeichen, die irgendwie, die mir auffallen können.
00:12:53: Und es gibt zum Beispiel so den einen... Die eine Gruppe an Kindern, die so zum Beispiel super angepasst sind, die glaube ich ganz oft übersehen werden.
00:13:03: Ich weiß nicht, ob du es wahrscheinlich auch aus deinem Schulalltag kennen.
00:13:08: Es wird sehr, sehr viel über die lauten Kinder gesprochen, über die, die.
00:13:13: mich sehr herausfordern.
00:13:15: Und das sind meistens nicht die Kinder, die still und leise angepasst auf ihrem Stuhl sitzen und ihre Aufgaben machen und zwanzigmal fragen, ob sie mir helfen können, dann freue ich mich wahrscheinlich noch als Lehrkraft.
00:13:27: Aber das kann natürlich auch sein.
00:13:29: Ja, also ich glaube, es ist auch manchmal so eine Gefühlssache, dass man so das Gefühl hat, oh, da habe ich irgendwie ein komisches Gefühl, vielleicht auch schon im Elternkontakt oder ... Es fällt mir dann doch mal irgendwie was auf.
00:13:46: Und was ich, glaube ich, so wichtig finde.
00:13:48: Und an dem Punkt finde ich nämlich eben dann auch diesen Zusammenhang mit der Neuerdivergenz so spannend.
00:13:54: Weil eben ganz oft Kinder, die so superunruhig sind, ja, die sich ganz schnell konzentrieren können, die so sehr angespannt sind, da wird einfach sehr schnell gesagt, ja, das Kind hat ADHS, ohne sich wirklich mit der Thematik auszulegen.
00:14:11: also auseinanderzusetzen.
00:14:13: Und an dem Punkt wird es dann auch schwierig.
00:14:15: Ja, weil letztendlich sind wir auch einfach Lehrkräfte und unsere Aufgabe ist nicht zu diagnostizieren, aber unsere Aufgabe ist es, hinzuschauen und mal den Raum zu öffnen und auch gar nichts zu sagen.
00:14:26: Also das möchte ich auch sagen, so nicht jedes Kind, was mir auffällt, ist traumatisiert und nicht jedes Kind, was mir nicht auffällt, ist nicht traumatisiert.
00:14:34: Ich glaube, es ist so wichtig, aber dass wir hinschauen und dass, dass wir dass wir Räume eröffnen und sagen, es gibt vielleicht die und die und die und die Möglichkeiten.
00:14:46: Und vielleicht liegt es auch gar nicht am Kind, sondern es liegt an meiner Struktur oder so.
00:14:51: Manchmal muss man auch nur, weiß ich nicht, in seiner Klasse irgendwas verändern oder so.
00:14:57: Dann passt es eh wieder, aber einfach, dass man da so einen Blick drauf hat.
00:15:01: Wenn du das jetzt so erzählst, dann tun sich bei mir noch mal zwei Fragen auf und eine Perspektive, die ich gleich ... auch noch mal erläutern möchte.
00:15:10: Die erste Frage für mich ist, habe ich dann überhaupt eine Chance, diese ganz ruhigen, angepassten, super hilfsbereiten Kinder zu erkennen?
00:15:22: Ich glaube schon, ja.
00:15:25: Also, wenn ich mich ein bisschen auskenne oder wenn ich mich einfach damit beschäftige oder ein Bewusstsein dafür habe, dass es
00:15:32: das gibt,
00:15:35: dann glaube ich schon.
00:15:37: Und was eben ... was ich auch an dem Punkt so wichtig finde.
00:15:41: Und das ist ja das, was ich eben gesagt habe, wir sind ja nicht die Therapeuten oder die Menschen, die dann Diagnosen stellen oder die so, aber die Kinder.
00:15:50: Und letztendlich, wir wissen nie, ob ein Kind traumatisiert ist oder nicht.
00:15:55: Manchmal ja, wenn dann da Prozesse ablaufen, aber gerade in der Grundschule, das sind vier Jahre, also ja, Prozesse können sich sehr lange ziehen.
00:16:05: Das heißt, wir wissen es nicht.
00:16:06: Und das finde ich eigentlich so schön an der Traumapädagogik, dass wir sagen, okay, der eine Punkt ist okay.
00:16:11: Wenn mir wirklich was auffällt, wenn ich mir Sorgen mache, dann schalte ich aber andere Institutionen ein.
00:16:16: Also dann wende ich mich an die Kinder und Jugendhilfe, weil da gibt es ausgebildete Leute, die sich dann auch um die weiteren Dinge kümmern.
00:16:24: Also wirklich, ich bin sehr für so interdisziplinäre Arbeit mit verschiedenen Expertinnen.
00:16:30: Und das andere ist einfach, wenn ich grundsätzlich meinen Klassenzimmer so gestalte, dass es egal ist, ob ein Kind traumatisiert ist oder nicht.
00:16:39: Dass es egal ist, dann habe ich eh gewonnen.
00:16:43: Darum geht es ja eigentlich, ich muss nicht als Lehrkraft herausfinden, was passiert da jetzt und warum geht es dem Kind so, sondern... Ich darf einen sicheren Ort schaffen,
00:16:53: dass der Fokus quasi dahin geht und nicht unsere Aufgabe ist, zu sagen, okay, ich habe jetzt hier jedes Kind bis in die letzten Winkel seiner Psyche durchdrungen und kann dementsprechend agieren.
00:17:05: Wenn das passiert, weil uns bestimmte Dinge auffallen und wir bestimmtes Wissen haben, dann kann man da vielleicht schon Dinge anstoßen und dann ist es toll.
00:17:12: Aber das, was wir wirklich in der Hand haben, ist diese ganze Gestaltung.
00:17:17: Und da ist eben der Punkt für mich drin.
00:17:18: Ich stehe ja sehr für Beziehungs- orientiertes Lernen und ich mache immer wieder die Erfahrung, wenn man dieses Beziehungsorientierte, dieses Bindungsorientierte im Blick hat, dann kommt man früher oder später, meist auch mit diesen angepassten Kindern an einen Punkt, wo man denkt, hm, ich kann es nicht genau einordnen, ich weiß nicht so ganz genau, ob das vielleicht gar nichts ist, aber ich kriege irgendwie ein schiefes Gefühl.
00:17:46: Und da sind wir auch wieder bei der Verbindung zur Neurodivergenz, gerade die Angepassten.
00:17:51: Da sagt unsere, also die Psychologin, die uns als Familie begleitet, im Bezug auf Neurodivergenz.
00:17:56: Bei diesen Kindern muss man diese ganz kleinen Lex finden.
00:18:00: Die ganz kleinen Ventile, wo das dann plötzlich rauskommt.
00:18:05: Und da heißt es eben offen zu sein, ich verstehe, dass es als Lehrkraft sehr angenehm ist, wenn diese Kinder im Klassenzimmer sitzen.
00:18:14: Ihre Aufgaben erledigen nicht in Konflikte geraten.
00:18:17: Stets und ständig sagen, kann ich hier noch helfen?
00:18:19: Na klar, mache ich das gar kein Problem.
00:18:22: Ich verstehe, dass man erstmal denkt, super, kann hier Haken dran machen, das läuft.
00:18:26: Aber es ist wichtig, immer, immer wieder die Antennen auch offen zu haben, die Antennen ausgefahren zu haben.
00:18:33: Denn wenn ein Kind nie ... in einen Konflikt geht und viele Dinge tut, wie ja klar mache ich, ne nimm mein Stift hier kannst du haben, dann ist es vielleicht nicht nur eine angenehme Hilfsbereitschaft, sondern vielleicht eben auch mehr muss nicht sein.
00:18:48: Aber ich finde darüber, das sind so diese kleinen Momente, wo ich denke, also da wäre jetzt gerade eigentlich Wut oder ein Nein viel viel viel angebrachter und kompetenter gewesen.
00:19:01: Und das wirkte auch nicht so ganz Aber nicht so ganz gestanden, dieses Ja, nimm dir, nimm dir.
00:19:07: Das finde ich immer so, das sind so Momente, die kriegt man, wenn man genau hinschaut und eben diese Bindung schafft, aufzubauen.
00:19:15: Da kommt man an so Punkte, wo man stolpern könnte.
00:19:18: Aber ich finde es sehr entlastend, auch für mich noch mal, die ja gerne immer alle retten möchte, noch mal sehr entlastend zu wissen, dass es nicht nur vorrangig darum geht, alles rauszufinden, sondern vor allen Dingen diesen Ort zu schaffen.
00:19:33: Und lass uns doch an der Stelle dann mal weitermachen, wie schaffe ich denn genau so einen Ort?
00:19:46: Also das, was du gerade schon gesagt hast, ganz, ganz wichtig ist Beziehung.
00:19:51: Und es gibt alle möglichen auch traumapädagogischen Tools und Ideen, was am allerwichtigsten ist.
00:20:01: Einfach ist es Beziehung, ist es Haltung ganz viel.
00:20:05: Also das, was wir gerade auch besprochen haben.
00:20:07: Und ich glaube, das ist Auch wichtig, nicht nur in Bezug auf die leisen und angepassten Kindern, sondern auch auf die anderen, dass ich niemals das Gefühl habe, ich kenne dich jetzt.
00:20:16: So dieses, ach ja, du bist ja eh der, der immer, keine Ahnung, Witze erzählt und nicht aufpasst.
00:20:25: Du bist eh immer die, die hilft.
00:20:27: Du bist eh immer die, die total wild ist oder so.
00:20:32: Sondern, dass wir so eine Offenheit haben.
00:20:35: Und ganz konkret ... glaube ich, ist es wichtig und da glaube ich, gibt es dann auch Überschneidungen mit der Neurodivagent.
00:20:45: Du bist mehr Expertin als ich.
00:20:47: Darin musst du mir dann sagen.
00:20:51: Ich kann nur lernen, wenn ich mich sicher fühle und wenn es mir gut geht.
00:20:56: Ich glaube, das gilt einfach am Ende für jedes Kind, aber für die neurodivagenten Kinder, für traumatisierte Kinder ist es noch mal essentieller, weil sie wenig Puffer haben, um das aufzufangen, wenn das nicht in dem Maße gegeben ist, würde ich sagen.
00:21:11: Ja, genau.
00:21:12: Das heißt, wir brauchen einen Raum, wo es die Möglichkeit gibt, zu schauen, was brauchst du denn, damit du jetzt hier lernen kannst?
00:21:23: Also, ich glaube, es sind viel mehr Fragen, die ich mir als Lehrkraft stellen würde, weil Ich hab auch, also ich hab nach einem bestimmten Unterrichtskonzept oder nach irgendwie halt Methoden und so aufgebaut, aber ich glaub, darum geht's letztendlich nicht.
00:21:44: Das muss auch authentisch sein.
00:21:46: Aber ich glaub, was wichtig ist, dass ich meinen Unterricht und meinen Klassenzimmer nach Fragen ausrichte.
00:21:52: Und die eine Frage wäre eben zum Beispiel, was brauchst du?
00:21:57: Wie kann ich Räume schaffen?
00:21:59: dass es Kindern, denen es gerade oder die schon morgens total belastet, in die Schule kommen oder total überreizt in die Schule kommen, dass es denen gut geht und zwar nicht vorrangig mit dem Ziel, okay, damit du dann noch deiner sieben Arbeitsblätter schaffst, sondern damit es dir erst mal gut geht und dann vielleicht haben wir als Nebeneffekt noch, dass du lernen kannst,
00:22:16: so,
00:22:17: dann Transparenz.
00:22:19: Also wirklich, dass ich nicht, also spontane Prüfungssituationen... So auf gar keinen Fall.
00:22:30: Das löst ja schon auch bei Menschen, die nicht traumatisiert sind und nicht neurodivergent sind, Stress aus.
00:22:37: Und das wäre zum Beispiel so eine Situation, wo ich sagen würde, das ist grundsätzlich nicht traumatisch, aber das kann bei Kindern, die traumatisiert sind, kann das auch retraumatisierend wirken.
00:22:48: Also die können sich durch diese Gefühle, die sie vielleicht in dieser Situation bekommen.
00:22:53: Also kann das wieder die gleichen Gefühle auslösen, die sie sonst in den traumatischen Situationen haben.
00:23:00: Da rennst
00:23:00: du bei mir ja die alleroffensten Türen ein, dafür setze ich mich ja so ein.
00:23:03: Ich finde diese unangekündigten Tests, und da müssen es doch nicht mal diese Tests sein, auch sogenannte Cold Calls, glaube ich heißen die, das heißt aufrufen, ohne dass sich das Kind gemeldet hat.
00:23:13: Das ist für diese Kinder, am Ende wahrscheinlich für fast alle Kinder, aber wie gesagt, in dem Kontext kommt ja immer noch das Schippchen oben drauf.
00:23:23: so ein immenser Stress und dass ich immer oder so viele Menschen immer noch darüber diskutieren müssen, warum das pädagogisch nicht wertvoll ist, warum das menschlich nicht wertvoll ist.
00:23:34: Ja, aber ich brauche das doch.
00:23:35: oder oh mein Gott, Verweichlingung und so.
00:23:38: Das, das hält mein Gerechtigkeitsinn kaum aus.
00:23:43: Denn wenn man einmal wirklich sein empathisches System hochfährt und sich nur einmal richtig versucht, da reinzudenken, vielleicht auch in die eigene Schulzeit, das vergessen wir ganz gerne, erwachsen mal, dass es ihn vielleicht auch mal so gegangen ist, oder mir eben eine für mich vergleichbare Situation verstelle und in der nächsten Stresssituation, das rate ich mal, in der nächsten Stresssituation, einmal ganz kurz daran denken, genauso und vielleicht schlimmer geht es jetzt diesen Kindern, dann nimmt es dir eigentlich... jede Grundlage solches pädagogisches Verhalten an den Tag zu legen.
00:24:20: Und das denke ich so oft, wieso man darüber eigentlich noch diskutieren muss.
00:24:27: Aber na gut, das ist ein langer Weg, wir kommen da vielleicht hin und deswegen danke ich dir, dass du diese Perspektive jetzt auch nochmal hier reinbringst.
00:24:33: Ein weiteres kleines Schrittchen in Richtung Aufklärung, was das angeht.
00:24:38: Genau, du hast jetzt gesagt, also es ist... Meine Haltung gegenüber den Kindern ist weniger ein Konzept.
00:24:43: Das finde ich ein ganz schöner Leitsatz.
00:24:46: Es ist weniger mein konkretes Konzept, sondern es sind vielmehr die Fragen, die ich mir in meinem Klassenzimmer als Lehrkraft stelle.
00:24:55: Das finde ich richtig schön.
00:24:57: Das nehme ich mir total mit.
00:24:58: Das finde ich ein perfekter Satz, weil egal in welchem Kontext wir uns bewegen, ist das genau das, worum es am Ende geht.
00:25:08: Das gesagt ... Eine Frage oder eine ganz zentrale Frage ist dabei die Frage, was brauchst du?
00:25:13: Kannst du mal so Beispiele nennen, was gebraucht werden könnte?
00:25:18: Ja, was ich zum Beispiel ganz, ganz wichtig finde, ist ein Rückzugsort.
00:25:22: Und das muss auch gar nichts arg sein.
00:25:25: Letztendlich kann man sich ein Tisch nehmen und der Deckel, der da drüber legen, wo sich ein Kind, also ich weiß nicht, Kinder verstecken sich gern unter Tisch.
00:25:33: Das ist mein Erfahrung.
00:25:35: Oder wir haben so eine, wir hatten so eine riesen Pappkiste.
00:25:39: da haben sie sich polster und kisten reingelegt und konnten sich da irgendwie zurückziehen.
00:25:44: also ein rückzugsort wo sie wirklich sich hin zurückziehen können pausen und zwar auch das finde ich dann immer so spannend und ich verstehe die angst auch das dass man dann sagt ja.
00:26:00: aber wenn es im kind was es mache ich denn wenn es im kind drei stunden nicht gut geht dann lernt das kind drei stunden nichts.
00:26:06: oder dann macht das kind drei stunden keine haus auf gar keine aufgaben Ja, aber es wird auch so nicht lernen.
00:26:14: Wenn wir das Kind sozusagen dazu bringen, dann die drei Stunden und es ist total angespannt und super im Stress und hat Angst oder weiß ich nicht was und möchten dann, dass es dann irgendwie noch Input mitbekommen und Aufgaben macht, dann wird das für das Kind sowieso nichts bringen.
00:26:32: Das heißt auch den Mut zu haben.
00:26:35: Und ich weiß, es ist ultra schwer, weil wir haben Erwartungen von... von den Schulleitungen, von Kolleginnen, von Eltern, von der ganzen Gesellschaft.
00:26:46: Irgendwie, habe ich das Gefühl.
00:26:48: Dann auch zu sagen, okay, dann ist das jetzt so.
00:26:52: Dann ist das so, dann bist du heute, wenn es eine ganze Stunde lang ist, dann darfst du dich eine ganze Stunde zurückziehen, zum Beispiel.
00:27:02: Also auch Mut zu haben für so individuelle Regeln.
00:27:06: Das kann auch so was sein, einfach... Also, ich würde immer empfehlen, zum Beispiel Fidget Toys einfach in der Klasse stehen zu haben.
00:27:17: Und zwar, also auch für jedes Kind, dass das einfach da stehen, dass das normal ist, dass man sich das einfach holen kann.
00:27:24: Und zwar ohne zu fragen, ohne dass das eine große Aufmerksamkeit bekommt.
00:27:30: Ich hab das selber, wenn ich im Sitzkreis gesessen mit den Kindern, ich spiele auch die ganze Zeit herum.
00:27:39: Dass das wirklich so eine Selbstverständlichkeit bekommt von, ich kann mir Hilfe zur Regulierung
00:27:44: holen.
00:27:46: Ich darf Mützen tragen, wenn mir das Sicherheit gibt.
00:27:49: So, ich darf meine Jacke anlassen.
00:27:53: Solche Sachen einfach, ja, Essen zum Beispiel.
00:27:57: Also es gibt, ja, ich würde sagen, es gibt auch Situationen, wo man vielleicht jetzt nicht essen muss, aber dass man zum Beispiel immer eigentlich essen und trinken kann, wenn es wirklich nötig ist.
00:28:09: Es gibt Kinder, die können nicht um Punkt zehn Uhr essen, weil, keine Ahnung, sie dann entweder noch keinen Hunger haben oder kriegen sie super den Stress oder wollen das haben und dann können sie nachher nicht lernen.
00:28:24: Und da geht es mir gar nicht um so eine Absolute, da ich sage, boah, du musst den Kindern in deiner Klasse erlauben, jederzeit zu essen.
00:28:33: Aber ich glaube, dass man da mal schaut, was kann ich?
00:28:39: mit meinen Möglichkeiten umsetzen.
00:28:41: Ja, da sieht man auch wieder wunderbar die Verbindung zu Neure Divergenz, weil das kannst du eins zu eins komplett übertragen und auch nicht nur für die.
00:28:49: Am Ende, das hast du auch schon gesagt, kommt es einfach allen Kindern zugute.
00:28:54: Die mögen ja auch Freiraum und Selbstwirksamkeit und eine eigene Möglichkeit zur Mitentscheidung und Gestaltung.
00:29:01: Und das Thema Essen zum Beispiel fällt mir gerade ein, wo du das anmerkst.
00:29:06: Das scheint so was Kleines zu sein.
00:29:08: Aber in all den Jahren als Lehrkraft, man glaubt gar nicht, wie viel doch auch Traumarkontext sich gerade im Bereich Essen bewegt.
00:29:18: Und das finde ich.
00:29:19: Ich
00:29:20: hatte Kinder, die so einen immensen Stress nur in diesem Bezug auf die Schule entscheidet, wann Essenzeit ist.
00:29:28: Allein diese Tatsache, ich kann nicht essen, wenn ich Hunger habe.
00:29:34: Die hat zu so einem immensen Stress geführt.
00:29:36: manchmal auch, weil genau in dem Feld der Traumakontext lag, dann ist das natürlich gleich nochmal irgendwie krasser, weil es aus Lebensumständen kam, wo nicht klar war, wann es die nächste Mahlzeit gab oder weil es gewisse Druck- und Zwangsituationen gab.
00:29:53: Und deswegen, man denkt immer, das sind so kleine Dinger, erlaubt den Kindern erstmal grundlegend zu essen.
00:30:00: Es ist gar kein Problem, wenn man sagt, es ist jetzt hier erst mal generell erlaubt, danach nach zu justieren, hatte ich in meiner Klasse, ich habe es am Anfang auch reglementiert, weil man kommt zur Schule und macht erst mal so wie alle machen, zumindest in bestimmten Bereichen.
00:30:16: Und dann war richtig der Moment, dass ich gesagt hab so, ich hab gesehen, ein Kind futtert immer so heimlich unter dem Tisch, dann hat man ständig Konfliktsituationen, die überhaupt nicht nötig werden.
00:30:26: Und die mehr mir Energieräumen, dem Kind Energieräumen, die Beziehung belasten, den Unterricht aufhalten und, und, und.
00:30:32: Und dann hab ich irgendwann, hab ich gesagt, naja, mach doch mit einer Pause, warum?
00:30:41: Ja, weil das stört die anderen.
00:30:43: Und dann fragt dieses Kind in die Klasse, stört euch das?
00:30:46: Nö, ist so verdammt.
00:30:48: Ja, ja.
00:30:52: Ja, aber macht man so.
00:30:55: Und das war der Moment, in dem ich mir als Lehrkraft vorgenommen habe, wenn ich warum gefragt werde.
00:31:01: Und ich habe keine klare Antwort darauf, außer ja, macht man halt so.
00:31:07: Dann ist spätestens der Moment, wo ich mit den Kindern gemeinsam schaue.
00:31:11: Oder wir machen es jetzt anders.
00:31:12: Und dann ist das offen.
00:31:14: Und dann war irgendwann der Moment, dass dann alle wirklich morgens ihre Bäckertüten-Türmchen aufgebaut haben.
00:31:18: Und das hat mega geraschelt.
00:31:20: Und dann kam plötzlich für einen Kinder, okay, das nervt jetzt ein bisschen.
00:31:23: Dann haben wir neue Regeln gefunden und gesagt, okay, also wenn man schon weiß, ich möchte jetzt in der Stunde eigentlich essen, dann muss man das schon rausholen aus der Bäckertüte, damit man da nicht raschelt.
00:31:34: Oder es ist für mich als Lehrkraft super viel leichter, in so einem Kontext zu sagen, es generell erlaubt, es wird jetzt eine Situation geben, nur ausnahmsweise einmal, morgen, heute, wie auch immer, wo ich euch bitte, kurz diese eine Stunde zu warten, schaffen wir das?
00:31:51: Das ist viel leichter als eine sinnlose Regel, umsetzen zu wollen, bei denen sich zwanzig Kinder fünfzig Schlupflöcher suchen.
00:31:59: Es ist
00:31:59: echt,
00:32:00: dass du nicht total wertvoll, dass du einfach Dinge gezeigt hast, die nicht große Sachen sind.
00:32:07: In diesen Veränderungsdingen sind es nicht riesige Schritte in der Regel, sondern wirklich manchmal diese ganz kleinen Zugeständnisse, die für mich eigentlich eher Selbstverständlichkeiten sein sollten.
00:32:20: Und du hast am Anfang oder in dieser Erzählung in unserer Haltung, die wir als Lehrkräfte haben, gesagt, wir ... dürfen nicht annehmen, dass wir ein Kind irgendwann komplett kennen.
00:32:32: Das fand ich so ein wichtigen Satz.
00:32:34: Da wollte ich gerne nochmal ganz kurz einsteigen, weil ich ja auch eine leidenschaftliche Begutachterin von Sprache bin, so kann man es sagen.
00:32:46: Und ich habe gerade bei dir gesehen, dass du dich auch mit Sprache auseinandersetzt, die ja sehr mit unserer Haltung verbunden ist und mit dem, wie wir agieren.
00:32:54: Und du hast in diesen Sätzen, die du gerade gesagt hast, die Sachen gesagt, wie immer bist du die, die das und das tut.
00:33:00: Nie machst du das und das und das.
00:33:03: Traumasensible Sprache oder auch einfach ja respektvolle Sprache lässt diese Worte raus.
00:33:10: Gibt es weitere Dinge, die du versuchst, in dieser Sprache zu vermeiden?
00:33:15: Ja, du hast Gott schon nie und immer gesagt.
00:33:18: Ich glaube, das sind generell Wörter, die ... die man mit Vorsicht genießen darf.
00:33:26: Ich glaub, ganz wichtig ist in meiner Haltung oder in der Traumapädagogisch Haltung so eine fragende Haltung, also, dass ich immer neugierig bin und wenn ein Kind sich so oder so verhält, da kann sich jetzt jeder eine Situation aussuchen, dass ich dann ...
00:33:52: Frage, hey,
00:33:54: kann es sein, das?
00:33:56: Oder du hast es gemacht, weil...
00:33:59: Warum fragst du nicht, warum machst du das?
00:34:01: Ich glaube, wenn wir das wirklich stellen, dann wollen wir nicht wirklich die richtige Antwort darauf haben.
00:34:08: Sondern das ist eigentlich nur unser eigenes Entsetzen darüber und unsere eigene Hilfslosigkeit.
00:34:14: Und was aber die Traumapädagogik schon versucht ist, gute Gründe herauszufinden, also das ist so eine traumapädagogische Haltung der, der gute Grund, dass wir mal davon ausgehen, dass jedes Verhalten eigentlich einen guten Grund hat.
00:34:28: Und das entlastet mich und aber auch das Kind.
00:34:31: Ja, so wenn ich dann so sage, boah ja, warum?
00:34:34: hast du das jetzt, also weil das warum kommt auch meistens mit dem schon wieder immer zusammen.
00:34:40: Warum hast du das schon wieder gemacht?
00:34:42: Warum hast du schon wieder deine Hausaufgaben vergessen?
00:34:44: Warum hast du schon wieder deinen Mathebuch vergessen?
00:34:46: Schon wieder ist auch so ein Begriff.
00:34:49: Das ist
00:34:50: auch immer sehr beschämend, weil die Kinder ganz oft nichts dafür können und ihnen das ganz oft dann auch so super leid tut.
00:35:02: Sie wollen, aber sie können nicht.
00:35:04: Und das führt in so eine Spirale.
00:35:07: Also wenn ich eigentlich will, und das kann man jetzt auf alles beziehen, das kann man auf Dinge beziehen.
00:35:12: Es gibt so Kinder, die vergessen wirklich regelmäßig, immer, regelmäßig, immer, jetzt zeigt ihr das auch schon, die vergessen regelmäßig, tatsächlich ihre Wasserflasche zum Beispiel.
00:35:29: Gerade bei kleinen Kindern gibt es einfach eine große Verantwortung auch bei den Eltern.
00:35:36: Wenn es dann immer wieder zu dieser Situation kommt, dass ich das Kind sage, warum hast du jetzt aber schon wieder deine Wasserflasche vergessen, dann schämt sich das Kind dafür und sagt vielleicht beim nächsten Mal nichts und trinkt den ganzen Tag nichts.
00:35:51: Das führt dann zu so einer Spirale, dann leidet die Beziehung darunter.
00:35:57: Wenn ich aber hingehe und sage,
00:35:59: hey,
00:35:59: du hast deine Wasserflasche, ja Wasserflasche ist ein blödes Beispiel.
00:36:05: Da wäre es ja so ein, kann es sein, dass gerade morgens vielleicht viel los ist und dass du deswegen nicht so leicht an die Wasserflasche denken kannst.
00:36:12: Und dann hat man ja ein ganz andere Tür aufgemacht, ne?
00:36:15: Ja,
00:36:15: genau.
00:36:16: Und in Bezug auf Verhalten, was sich jetzt in der Klasse zeigt zum Beispiel, macht es macht es auch Sinn, mit den Kindern gemeinsam eben diesen guten Grund herauszufinden, um ihnen auch dadurch wieder so Selbstwirksamkeitserleben zu schenken, weil die meisten Kinder, also ich würde sagen, fast alle Kinder kennen die Regeln, die wissen, wie sie sich verhalten sollten, was wir von ihnen erwarten.
00:36:46: Es ist klar, dass ich keine Stühle durch die Klasse schmeiß oder dass ich zehnmal die Tür knalle oder dass ich ein anderes Kind haue oder Keine Ahnung.
00:36:57: Die ganze Zeit dazwischen plappen, wenn ein anderes Kind mir was erzählt oder jemanden auslachen.
00:37:03: Die Kinder wissen, dass man das nicht tun sollte.
00:37:07: Und ganz viele Kinder passiert das aber halt immer, also immer wieder.
00:37:15: Und sie schämen sich dafür und sie wissen selbst nicht, warum.
00:37:19: Das finde ich ja, das finde ich auch.
00:37:22: Dann ist es meine Aufgabe als Pädagogin in meiner pädagogischen Verantwortung, dass mit dem Kind vielleicht gemeinsam herauszufinden, so, hey, kann es sein, dass du dich heute nicht so gut konzentrieren kannst, weil du ganz viel Anspannung in dir hast oder weil da noch so viel Wut in dir ist oder, oder, oder.
00:37:42: Damit das Kind mal auf die Idee kommt, aha.
00:37:45: Okay, das liegt gar nicht daran, dass ich dumm bin oder dass ich das nicht kann oder dass ich ein schlechter Mensch bin, weil das sind ganz oft Überzeugungen und das finden wir bei Neurodivergents auch.
00:37:56: Ja, also nach meinem Wissen, das ...
00:37:59: Ja, absolut.
00:38:00: Da gibt es ganz viel Schuld- und Schamgefühle.
00:38:03: Da gibt es ganz viel Selbstwert, Verlust durch Sprache von anderen, durch Erfahrungen, die Kinder schon einfach früh in ... Institutionen machen, zu Hause machen, in Kontakt mit anderen machen.
00:38:18: Und dass da mal eine Person kommt und nicht diesen Kreislauf mit weiterfährt, sondern sich Zeit nimmt und sagt, hey, ich weiß es, ich ... Und das find ich auch so wichtig.
00:38:31: Ich bin eh keine Expertin für anderen Menschen.
00:38:35: Ich kann Vorschläge geben.
00:38:37: Ich hab keine Ahnung, ob du traumatisiert bist oder nicht.
00:38:40: Ich hab keine Ahnung, ob du irgendeine Diagnose hast oder nicht.
00:38:45: Aber lass uns doch mal schauen, ob wir gemeinsam, und da kann ich Hypothesen aufstellen, ob wir es gemeinsam herausfinden.
00:38:52: Ja.
00:38:53: Und, aber mein Grundsatz ist, dein Verhalten hat einen Grund, und du machst es nicht, weil du jetzt total böse bist oder schlecht bist.
00:39:02: Ja, und da müssen wir Lehrkräfte ganz doll an unser Ego ran.
00:39:05: Und nicht, dieses alles, was passiert, ist ein Angriff auf mich.
00:39:09: Mit mir selbst hat das in den aller, aller, allermeisten Fällen nichts zu tun.
00:39:14: Manchmal mit dem, was ich tue, weil ich damit irgendwas anpiekse, klar, natürlich, das meine ich damit nicht.
00:39:21: Aber ich bin nicht tief als Person gemeint, kann es auch mal geben.
00:39:25: Aber in der Regel, gerade dann, wenn ich eine halbwegs zugewandte Lehrkraft bin, dann ist das in der Regel nicht der Fall.
00:39:30: Und das, was du gerade gesagt hast, das finde ich so wichtig, das ist auch meine Erfahrung, auf so eine Warumfrage habe ich, glaube ich, Jetzt sag ich einmal nie, weil da passt es, glaub ich, noch nie eine Antwort bekommen, die mich in diesem Fall weitergebracht hat.
00:39:46: Denn dieses Warum ist genau das, was du beschreibst.
00:39:48: Das ist so wie kurz angeschossen werden.
00:39:50: Warum?
00:39:51: Und dann sitzt man da und entweder bekommt man der oder die, also dann wird es schnell weitergeschoben.
00:39:57: Oder es kommt gar nichts an der Stelle, weil dieses Warum in der Regel ... nicht beantwortet werden kann von einem Kind, das potenziell gar keinen Zugang zu sich und seinen Gefühlen hat, gerade wenn wir von Trauma sprechen oder auch bei bestimmten neurodivergenten Formen ist, dieses sich selbst spüren, ja gar nicht so einfach, gerade dann, wenn es auch schon die ganze Zeit in so unguten Kontexten aufwächst.
00:40:24: Und von daher finde ich statt, also warum und Wieso?
00:40:31: Und was sollte das denn jetzt?
00:40:33: Ist die Frage, kann es sein?
00:40:35: Also das ist so, das macht das schon ganz lange so.
00:40:38: Und das ist so ein Gamechanger zu fragen.
00:40:42: Hm, ich könnte mir ein paar Sachen vorstellen.
00:40:44: Ich mach dir mal drei Möglichkeiten.
00:40:47: Kannst du dir mal sagen, ob es vielleicht eine davon ist, zum Beispiel?
00:40:50: Oder kann es sein, das?
00:40:52: Also dem Kind quasi wie so eine Schablone hingehen.
00:40:56: Das finde ich immer total wertvoll, gerade auch zum Beispiel im Kontext Autismus.
00:41:00: Und sagen, guck mal, ist es das?
00:41:03: Nee, okay.
00:41:04: Überlegen wir weiter.
00:41:06: Könnte sein, dass es das ist.
00:41:08: Und in der Regel, also manchmal kommt da noch gar nichts zu warum, dann ist es auch okay.
00:41:12: Ich muss manchmal gar nicht wissen, warum irgendwas passiert.
00:41:15: Ich muss das wissen, wenn's zwanzigmal am Tag passiert und das über Wochenende weg, dann wär's gut, wenn ich mal irgendwie die Ursache rauskrieg.
00:41:20: Aber nicht bei allem brauche ich dieses Warum.
00:41:23: Sondern manchmal muss ich nur sehen, da geht's jemand nicht gut.
00:41:26: Und jetzt geht's nur darum, dass es dem wieder besser geht.
00:41:29: Und ich guck, was ich da machen kann.
00:41:31: Eine Sache, die ich einfach aus eigenem Interesse gerne noch mal fragen würde, ob du da Erfahrung hast.
00:41:39: Und zwar ist so meine Vermutung, dass sich Neurodivagent und Trauma begegnen manchmal.
00:41:48: Das heißt, wenn ich selbst Neurodivagent bin, ist ... Die Ressource, die ich habe, um in nicht so guten Kontexten so groß zu werden, vielleicht kleiner oder ist sie gerade größer, ich denke da schon eine Weile drauf rum.
00:42:07: Weißt du da irgendwie Zusammenhänge, dass es da einfach eine höhere Wahrscheinlichkeit gibt, dass sowas mal aufeinandertreffen kann auch?
00:42:17: Ja, ist auch was, worüber ich nachdenke.
00:42:20: Also alles, was ich jetzt sage, ist nicht wissenschaftlich fundiert, sondern einfach nur so meine eigenen Gedanken.
00:42:27: Mein Hypothese wäre auch ja, dass sie sich häufiger begegnen und zwar vielleicht einfach schon, also nicht per se wegen der Neurodivergenz, sondern wegen den Situationen und den Systemen, die wir haben.
00:42:48: Also, wenn ich super angespannt bin, weil gerade zu viele Reize auf mich einprasseln, zum Beispiel, und ich bräuchte gerade eine Reizabschimmung, jemand, der mich stabilisiert, der mich wieder ins Hier und Jetzt bringt, zum Beispiel, und das bekomme ich nicht in dem Moment, und ich glaube, das passiert leider sehr häufig, dann kann das ... Oder hat das mehr Potenzial, einfach auch Ohnmacht und Hilflosigkeit auszulösen, zum Beispiel.
00:43:24: Und Kontrollverlust.
00:43:26: Ja, gerade als Kind.
00:43:28: So, ich bin da, ich weiß vielleicht noch gar, also es hat mir noch keiner erklärt, was mit mir los ist.
00:43:32: Ich fühle mich vielleicht komisch.
00:43:34: Ich hab keine Ahnung, warum sich jetzt meinen Kopf anfühlt, als wär da Nebel drin, die ganze Welt um mich herum verschwimmt, mir alles zu viel ist.
00:43:41: Ich hab am liebsten gerade ausrasten würde.
00:43:45: Und dann krieg ich noch als Reaktion ... Abwertung.
00:43:50: Oder ein Warum.
00:43:52: Ja.
00:43:53: Und ich glaube schon, das sind schon auch so Situationen, wenn die sich immer, immer wiederholfen und da nicht mal eine Person kommt, die da irgendwie so einen Cut reinsetzt.
00:44:06: Das ist schon einfach,
00:44:08: ja,
00:44:09: also das ist schon was ist, wo ich sagen würde, das ist einfach ein Risikofaktor vielleicht.
00:44:15: Ja.
00:44:16: Ja, das sind auf jeden Fall auch genau meine Gedanken, dass eine neue Divergenz mit etwas höherer Wahrscheinlichkeit in Situationen bringt, wo man sehr, sehr arg auf bestimmte Begleitung und Unterstützung angewiesen ist, die man mit höherer Wahrscheinlichkeit nicht bekommt, gerade wenn es lange unerkannt ist beispielsweise.
00:44:37: Das merken wir jetzt, wo viele Menschen doch spät diagnostiziert werden.
00:44:41: Und wenn man sich deren Lebensgeschichten mal anguckt, dann ... Entweder können sich selber auch benennen, dass da Trauma stattgefunden hat.
00:44:49: Oder zumindest sind viele Dinge, die so damit rein spielen können, passiert.
00:44:55: Und ich denke auch immer wieder, und das ist ja durchaus erwiesen, dass diese Kinder und Jugendlichen einfach ein Stückchen mehr auf ihre Bezugspersonen als Leuchttürme angewiesen sind.
00:45:08: Und wenn ich also noch mal stärker auf diese Bezugspersonen angewiesen bin.
00:45:12: Und die sich dann ... wirklich gegensätzlich zu meinen Bedürfnissen verhalten, dann ist der Fall einfach noch mal tiefer.
00:45:20: Und dann ist es genau das, was du sagst, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass das nicht nur einfach eine ungünstige Begleitung ist oder eine, die eben nicht so schön ist, sondern dass wir da schnell in so einen Traumabereich kommen, wahrscheinlich einfach deutlich höher.
00:45:36: Wir haben jetzt ganz, ganz, ganz viel mitbekommen, was wir einfach auch so als Gedanken... Ins Klassenzimmer, aber auch in so den täglichen Umgang mit Menschen tragen können.
00:45:48: Ich weiß, es ist im Thema Neurodivergenz.
00:45:51: Ganz viele Irrglauben und Mythen und Halbwahrheiten gibt.
00:45:57: Ich könnte mir vorstellen, dass das im Bereich Trauma vielleicht gar nicht so anders ist.
00:46:03: Und deswegen darfst du dir jetzt zum Ende des Podcasts etwas wünschen.
00:46:07: Hast du einen Wunsch frei?
00:46:09: Wenn du von heute auf morgen irgendeinen Irrglauben oder eine falsche Vorstellung von Trauma löschen könntest, die wäre dann wirklich weg.
00:46:19: Und ab morgen, oder am besten ab jetzt sofort, weiß das jeder Mensch und kann sich auch dementsprechend verhalten.
00:46:28: Gelbe es etwas, wo du sagst, okay, das würde ich mir wegwünschen.
00:46:31: oder davon würde ich mir wünschen, dass es einfach jeder parat hat, jede Person weiß und danach agieren kann.
00:46:39: Ja, ich glaub... gar nicht so ein Mythos um Trauma, sondern ein traumapädagogisches Wissen.
00:46:44: Die traumapädagogische Haltung von jedes Verhalten hat einen guten Grund und vielleicht so ein bisschen der Mythos von Kinder, die sich herausfordernd verhalten, sind nur schlecht erzogen und manipulieren mich und sind total böse und provozieren mich, weil sie irgendwie schlechte Kinder sind oder weil sie nicht was da alles für mieten und ihr Glauben rumspüren.
00:47:08: Ja.
00:47:10: dem ist ja nichts hinzuzufügen.
00:47:13: und um genau so eine Person nicht zu sein, sondern eine andere Haltung aufzubauen, gab es jetzt in dieser Folge für die ich dir sehr danke.
00:47:23: So wird ein Schuh draus.
00:47:24: Genug.
00:47:25: Ich danke dir wirklich, wirklich sehr für dieses aufschlussfreiche Gespräch.
00:47:29: Da waren ganz viele... wunderbare Sätze für mich
00:47:32: drin.
00:47:33: Ich mag mir einfach gerne immer so einzelne Sätze noch mal mitnehmen.
00:47:37: Statt warum fragen wir bitte ab sofort, kann es sein, dass?
00:47:42: Das ist auf jeden Fall schon mal ganz wichtig.
00:47:44: Wir nehmen mit, dass wir kein Kind je in Gänze kennen.
00:47:49: Wir müssen offen bleiben und hinschauen und in Beziehung.
00:47:52: Und ich glaube, eine Lehrkraft, die so dann Ab heute, ab morgen ins Klassenzimmer geht, hat schon einen ganz, ganz wichtigen Schritt getan.
00:48:02: Und ich glaube, die Frage, ob Neurodivergenz und Trauma wirklich zusammen in einen Podcast passen oder in eine Podcastfolge, ist hiermit auch geklärt.
00:48:10: Ich glaube, das ist keine Frage mehr.
00:48:13: Und ja, dein Angebot und auch deinen tollen Kanal den verlinke ich in den Show notes.
00:48:19: Schaut da sehr, sehr, sehr gerne vorbei.
00:48:22: Das lohnt sich auf jeden Fall, wenn ihr in diesem Bereich fitter werden wollt.
00:48:25: Und das Schöne ist, ihr macht euch damit nicht nur im Bereich Traumasensibilität fitter, sondern auch im Bereich Neurodivergenz und am Ende, wie es dann auch so ist, für alle Kinder.
00:48:36: Schaut also gerne dort vorbei.
00:48:38: Ich freue mich auf die nächste Folge.
00:48:40: Bis dahin.
00:48:41: Und zu guter Letzt natürlich noch ein herzliches Dankeschön an Jakob Jens und Voice-Up Productions für die Bearbeitung und die
00:48:49: Produktion
00:48:49: dieser Folge.
00:48:52: Ein Kopf voll Gold.
00:48:54: Was Neurodivagente Kinder brauchen und wie wir sie stärken können.
00:49:00: Ein Kopf voll Gold.
Neuer Kommentar