41. Mobbing – Warum Haltung und Selbstliebe das Wichtigste sind

Shownotes

In 30 Jahren will mein heutiger Gast Daniel Duddek Mobbing komplett in Liebe und Achtsamkeit umwandeln. Eine große Vision, die aber fast erreichbar klingt, wenn wir ihm in der heutige Folge zuhören. Wie kommt es zu Mobbing? Was ist Mobbing?

Daniel erklärt, warum er sich da ganz bewusst von gängigen Definitionen löst und worauf es eigentlich viel mehr ankommt. Wie sprechen darüber, warum manche Kinder leichter ins Visier geraten und darüber, was wir in Schule tun können, um diesen Dynamiken entgegenzuwirken. Außerdem schauen wir uns mal an, welche Chancen Eltern eigentlich haben, wenn ständig das Gefühl aufkommt, bei diesem Thema so gar nicht ernst genommen zu werden.

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Transkript anzeigen

00:00:01: Hi.

00:00:02: Bevor wir mit der heutigen Folge starten, möchte ich eine kleine Sache unbedingt ansprechen, bei der mir sehr, sehr wichtig ist, dass sie nicht falsch verstanden wird.

00:00:11: Daniel und ich sprechen in dieser Folge unter anderem auch darüber, wie wir dann Mobbing gut aufklären, wie wir da reingehen können als Lehrkräfte, aber auch als Eltern.

00:00:20: Und er spricht immer über beide Seiten.

00:00:23: Also einmal die Seite des gemobbten Kindes oder des Kindes, das sich gemobbt fühlt.

00:00:28: Beides ist gleichwertig erst mal anzunehmen und ernst zu nehmen.

00:00:33: Er spricht aber auch über die andere Seite und darüber, dass wir auch immer schauen müssen, auf der Seite des gemobbten Kindes oder des sich gemobbt fühlenden Kindes, trägt es einen Teil dazu bei.

00:00:45: Damit ist ausdrücklich, nicht gemeint, dass dieses Kind etwas tut, was dann rechtfertigt, dass es gemobbt werden darf, dass es Gewalt erfährt, dass es Ausgrenzung und Diskriminierung erfährt.

00:00:58: Das ist damit nicht und ausdrücklich nicht gemeint.

00:01:02: Die Schlussfolgerung darf also nicht sein.

00:01:04: Na ja, mein Kind ist neurodivergent, es verhält sich neurodivergent, also potenziell ein bisschen anders als viele andere Kinder.

00:01:09: Und darum hat es auch ein bisschen selber Schuld, wenn es gemobbt wird.

00:01:14: Es geht viel mehr darum und ich finde, dass durchaus wichtig zu schauen, kommt von diesem Kind ein Verhalten, das führt zum Beispiel eine Gruppe wirklich andauernd, anstrengend und herausfordernd ist und extrem viel Verständnis abverlangt.

00:01:30: Ich versuche es mal an einem Beispiel etwas klarer zu machen.

00:01:33: Als unerkannt neurodivagentes Kind war ich früher in Schule und Erklärphasen habe ich gehasst.

00:01:38: Ich habe nämlich Sachverhalten, der regelt sehr

00:01:40: früh.

00:01:41: Dann durch Drung wusste Bescheid, was zu tun ist und wollte starten.

00:01:45: Durfte ich aber nicht, ich musste wie alle anderen Kinder die Erklärphase abwarten.

00:01:49: Und das hat manchmal auch ein bisschen gedauert, bis so alle Kinder das verstanden haben.

00:01:52: Und das war für mich super anstrengend, super herausfordernd und hat für sehr viel Anspannung gesorgt.

00:01:57: Die musste irgendwo hin und wie habe ich die rausgelassen in den Kommentaren.

00:02:00: Ich habe die Augen verdreht, ich habe so gemacht oder tatsächlich eben auch verbal kommentiert in Richtung meiner Mitschülerin und war da einfach nicht sonderlich fair.

00:02:09: Was ist auf der anderen Seite passiert?

00:02:11: Die Gruppe hat gesehen, ich verhalte mich nicht sonderlich fair.

00:02:14: Sie müssen sich da teilweise ganz schön was anhören.

00:02:17: Ich bin also etwas mehr in soziale Ausgeraten.

00:02:20: Die hatten dann nicht mehr so viel Lust, mich mitspielen zu lassen.

00:02:22: Und dann kamen weitere Situationen dazu und dann waren wir irgendwann in so einer richtigen Ausgrenzung-Mobbing-Dynamik.

00:02:28: Jetzt ist natürlich wichtig zu sagen, ja, aber es war für beide Seiten nicht fair, weil der Unterricht gar nicht gepasst hat.

00:02:36: Absolut.

00:02:36: Da gehört am Ende dann ... in der Prävention oder in der Aufarbeitung die Verantwortung hinzugucken.

00:02:42: Wie können wir das denn jetzt hier grundlegend gestalten, damit die damals junge Saskia hier nicht ständig in diesen Erklärphasen sitzen muss, sondern vielleicht gleich starten darf?

00:02:51: Oder wenn sie mal hier sitzen bleiben muss, vielleicht was an die Hand bekommt, dass sie eben nicht kommentiert, weil das nicht nett und nicht fair ist, sondern etwas an die Hand bekommt, wie sie diese Anspannung anders ableiten kann?

00:03:01: Und was gebe ich einer Gruppe für Möglichkeiten, auch mal anzusprechen, dass bestimmte Verhaltensweisen von in diesem Fall neurodivagenten Kindern auch wirklich herausfordernd sind.

00:03:10: Und das kennen wir Eltern alle.

00:03:12: Neurodivagente Verhaltensweisen, so sehr wir unsere Kinder lieben, sind auch manchmal einfach extrem herausfordernd und anstrengend.

00:03:19: Und eine kindliche Gruppe, die nicht Möglichkeiten an die Hand bekommt, das mal zu äußern und dafür auch mal Verständnis zu bekommen, wird sich eben auch Wege suchen, ihren Frust, Kunst zu tun.

00:03:31: Und genau dann sind wir in solchen Dynamiken.

00:03:33: Und genau das meinen Daniel und ich, wenn wir sagen, wir müssen schon auch die Verantwortung beider Seiten angucken.

00:03:40: Also nicht nur von der Gruppe oder dem einzelnen Kind das mobbt, sondern auch... ist auf der Seite des gemobbten oder sich gemobb fühlenden Kindes auch etwas, was diese Dynamik eben befeuert, beeinflusst.

00:03:54: Noch mal ganz klar, verdient hat dann kein Kind, dass so darauf reagiert wird.

00:03:58: Das ist ganz klar.

00:04:00: Aber wir kommen in der Bearbeitung und Aufarbeitung nicht endgültig in diese nachhaltige Klärung oder auch in der Prävention, dass das wieder auftaucht, wenn wir uns eben nicht beide Seiten ehrlich anschauen.

00:04:13: Natürlich ist eine der Möglichkeiten, wenn wir uns das ehrlich anschauen, auch, dass von dem Kind eben solch eine Befeuerung überhaupt nicht ausgeht.

00:04:21: Da sind wir in der Folge dann bei dem, was wir da besprechen, dieses, das Kind ist einfach zur falschen Zeit am falschen Ort.

00:04:27: Das kann natürlich auch sein.

00:04:29: Aber wir müssen erstmal im ersten Blick auf beide Seiten schauen und gucken, was liegt denn hier eben vielleicht auch für eine wechselseitige Dynamik.

00:04:40: Und mir ist ganz wichtig, dass, wie gesagt, einmal vor der Folge anzusprechen.

00:04:43: Denn vielleicht, wenn das erste Mal dieser Puls auftaucht in der Folge, kann es sein, dass der doch ganz schön anpiekt und sagt, im Moment versteht das jetzt richtig.

00:04:52: Mein neurodivagentes Kind ist auch noch schuld daran, dass es gemobbt wird.

00:04:56: Und über diesen zurecht natürlich sehr störenden Gedanken wird vielleicht gar nicht mehr wahrgenommen, was danach gesagt wird oder warum es danach eigentlich geht.

00:05:04: Darum wollte ich einfach schon das Verständnis in eine bestimmte Richtung setzen.

00:05:08: Wie das gemeint ist, gerade an einer so wichtigen Stelle, ist das natürlich ganz enorm zentral, dass das auch richtig ankommt.

00:05:16: Ich wünsche euch jetzt ganz, ganz, ganz viel Freude mit dieser Folge und diesem für mich so wichtigen Thema.

00:05:23: Mobbing wird es immer geben.

00:05:26: Zwölf Jahre habe ich das geglaubt, bis ich irgendwann dachte, Und was, wenn nicht?

00:05:32: Aus dieser Frage hat mein heutiger Gast Daniel Dudek eine Mission gemacht.

00:05:37: In den letzten Jahren haben wir gemeinsam Mobbing, in Liebe und Achtsamkeit verwandelt.

00:05:49: In seinem Jahrzehnte entstandenen Ausbildungsinstitut können sich Menschen, die dieser Vision folgen, und Kinder stärken möchten, zu Trainerinnen ausbilden lassen.

00:05:58: Mobbing, darüber werden wir heute sprechen, ein Thema, das leider sehr gut im Themenfeld Neurodivagent andockt, denn es gibt erhöhte Tendenzen, als Neurodivagentes Kind von Mobbing betroffen zu sein.

00:06:11: Und gleichzeitig, und auch dem müssen wir uns ein bisschen stellen, gibt es Dynamiken, die Neurodivagente Kinder selbst zu den Akteurinnen im Bereich Mobbing werden lassen.

00:06:24: Ein Kopf voll Gold.

00:06:26: Was Neurodivagente Kinder

00:06:28: brauchen und wie wir sie stärken

00:06:31: können.

00:06:31: Ein Kopf voll Gold.

00:06:35: Lieber Daniel, in dreißig Jahren gibt es keinen Mobbing

00:06:38: mehr?

00:06:39: Ja, das ist die Vision.

00:06:41: Also, ich hab mal irgendwann für mich gedacht, man muss groß träumen oder es gibt diesen Spruch.

00:06:46: Man muss auf den Mond zielen und wenn man nicht trifft, hat man wenigstens ein Stern erwischt.

00:06:51: Irgendwie so, wenn es um das Thema Ziele geht.

00:06:54: Und um ehrlich zu sein, so ist es auch entstanden.

00:06:56: Ich habe mir gedacht, ich finde, zu akzeptieren, dass sich etwas nicht ändern lässt, schwierig, weil ich glaube, dass ganz viele Sachen, wo wir auch gerade noch in Änderungsprozessen sind, gesellschaftlich, sind irgendwann entstanden, weil einzelne Menschen oder Gruppen von Menschen gesagt haben, wir akzeptieren den Statuskwohnig.

00:07:16: Mobbing umtreibt mich als Thema nun jetzt schon eine ganze Weile.

00:07:19: Du hast es eingangs gesagt und da habe ich für mich entschieden kommen, also ganz oder gar nicht.

00:07:24: Wenn man irgendwie so eine Lebensmission spürt, dann kann man sich auch daran messen lassen.

00:07:30: und du ganz ehrlich, ob wir es zu hundert Prozent erreichen, da werden wir vielleicht ja heute sogar reingehen.

00:07:36: Denn die Frage ist ja, was verstehen wir unter?

00:07:39: es gibt kein Mobbing mehr.

00:07:40: Das könnte man ja ausdiskutieren.

00:07:43: Aber ja.

00:07:43: Wir wollen Mobbing in dreißig Jahren in Liebe und Achtsamkeit verwandeln.

00:07:47: Da rennst du bei mir natürlich offene Türen ein, wenn es um eine Mission geht und sich auch aus so einer Ohn macht.

00:07:53: und ja, wir akzeptieren die Dinge einfach wie sie immer waren, wenn's darum geht, sich daraus zu holen.

00:07:57: Bevor wir dann mal schauen, wie wir in diese dreißig Jahre mobbingfreie Zeit kommen, einmal ganz kurz, damit wir alle wissen, worüber wir sprechen, was ist Mobbing und was ist Mobbing nicht.

00:08:11: Wenn man Definition folgt, die man auch im Internet finden kann, geht es häufig darum, dass zum Beispiel ein Täter oder eine überlegende Tätergruppierung sich ein unterlegendes Opfer oder eine unterlegende Gruppierung vornimmt und über einen längeren Zeitraum schikaniert.

00:08:27: Demütig, beleidigt etc.

00:08:30: Und dieser Definition, der folge ich nicht, ich habe mich auch gegen diese Definition mehr oder weniger gestellt, mit meinem Buch sei stark wie ein Löwe und mit unserer Arbeit, weil ich finde, man kann das so nicht definieren.

00:08:42: Jeder Mensch ist anders und jeder Mensch hat eine andere, ich sage mal Toleranzschwelle, jeder Mensch fühlt anders, manche fühlen sehr stark, manche nicht so stark.

00:08:51: Und jetzt zu sagen, es muss x, y eintreffen, damit wir dann über Mobbing reden können, wird dem Individuum überhaupt nicht gerecht.

00:09:00: Und wenn es dem Individuum nicht gerecht wird, wird es in meiner Welt auch der Gruppe nicht gerecht.

00:09:05: Also habe ich irgendwann gesagt, Mobbing ist ein gefühlter Prozess.

00:09:09: Ich kann von außen überhaupt nicht bewerten, ob du gemobbt wirst oder nicht.

00:09:12: Ich kann dich aber fragen, wie fühlst du dich?

00:09:14: Und wenn du für dich sagst, ich fühle mich gemobbt, dann ist das erstmal anzuerkennen.

00:09:18: Ja.

00:09:19: So, dass man dann ... Natürlich, wenn man jetzt im Coaching, im Training, im Beratungsspektrum ist, probierten Lösungen zu finden und vielleicht auch mal genau hinschauen darf, warum hat dich das denn so getroffen?

00:09:32: Das steht alles außer Frage.

00:09:33: Aber im ersten Schritt ist es erst mal anzuerkennen, Mobbing ist ein gefühlter Prozess.

00:09:38: Das heißt, in dem Moment, wo du dich gemobbt fühlst, müssen wir von Mobbing reden.

00:09:44: Dass wir dann nicht hingehen und sozusagen... das festmachen und sagen, ah, okay, wenn du dich gemobbt fühlst, dann bist du dem hilflos ausgeliefert, ist wieder ein anderes Thema.

00:09:55: Aber prinzipiell ist Mobbing ein gefühlter Prozess und wenn zwei Menschen in derselben Situation sind, kann es sein, dass das eine Kind überhaupt keine negativen Emotionen damit nimmt und sich denkt, ja gut, da sind ein paar Kinder in der Schule, die sind ein bisschen stressig und ein anderes Kind geht nach Hause, hat Bauchschmerzen und entwickelt Schulängste.

00:10:14: Kinder sind Individuen.

00:10:16: Ich finde so wichtig, dass du das sagst, weil ich erlebe in dem Thema Mobbing, das mich als Lehrkraft natürlich umtreibt.

00:10:25: Ganz oft, dass es eben dann schnell auf diese Ebene der Begriffsklärung geht.

00:10:29: Wenn ein Kind das sagt oder auch Eltern kommen und sagen, wir haben ja das Gefühl, unser Kind erfährt Mobbing, dann ist nicht so schnell dieses Ich übernehme jetzt Verantwortung und gucke mal hin.

00:10:40: Ganz egal ob ich das jetzt so einordne oder ob das irgendeine klassischen Definition folgt, sondern weil es eine tatsächlich vorhandene Not gibt, die geäußert wird, sondern es ist schnell, also ja, aber Mobbing, also jetzt, bevor wir jetzt hier mal von Mobbing sprechen, und dann sind wir schnell in unserem Handeln nicht beim Kind, bei der Familie, bei der Gruppe, sondern dabei erst mal die Verantwortung so ein bisschen wegzuschieben und auf das zu gucken, was etwas angenehmer ist, nämlich Begriffstefinition.

00:11:06: Und deswegen finde ich total wichtig, dass du das hier auch als Experte noch mal reinbringst, denn... Das hat damit zu tun, Verantwortung zu übernehmen und nicht so sehr in dieser Begrüßklerung zu hängen, sondern zu gucken, worum geht es hier?

00:11:17: Hier ist eine Not und hier muss ich jetzt aktiv werden als Verantwortungsperson.

00:11:22: Ich glaube, das entsteht auch viel, weil wir so ganz häufig von uns ausgehen.

00:11:27: Also manchmal ist es eine Verantwortungsabgabe, da bin ich hundert Prozent bei dir.

00:11:32: Und manchmal ist es auch, also wir neigen dazu, ein Stück weit zu glauben, andere Menschen sind so wie wir.

00:11:40: Ich nehme jetzt mal mich ganz als Mensch Daniel.

00:11:43: Ich bin auch sehr resilient, sehr stoisch.

00:11:46: Das heißt, mich trifft sehr spät etwas.

00:11:50: Jetzt würde vielleicht ein Kind vor mir stehen und sagen, ja, ich werde gemobbt und jetzt gehe ich von mir aus und denkt dann so, ja, aber das ist ja kein Mobbing.

00:11:59: Aber das ist ja nur mein, also ich gehe dann von mir aus und das ist ja total unfair, weil ich überstülpe den Kind damit meine Lebenswirklichkeit.

00:12:05: So, und die mag ja für mich stimmen.

00:12:07: Aber ich weiß ja vielleicht für das Kind überhaupt nicht.

00:12:09: Passend.

00:12:10: Und deswegen, glaube ich, ist es manchmal Verantwortungsabgabe und manchmal sind wir uns auch einfach selbst die Nächsten.

00:12:16: Also,

00:12:17: wir haben das gar nicht böse.

00:12:18: Wir hängen dann so da drin fest, dass wir denken, komm, du bist jetzt dreimal beleidigt.

00:12:22: Also, das ist doch kein Mobbing.

00:12:25: Das Kind ist es das aber.

00:12:27: Und für ein anderes Kind in der gleichen Klasse wird es vielleicht auch tatsächlich genauso sein, dass das Kind auch sagt.

00:12:32: Nee, das ist jetzt kein Mobbing.

00:12:35: Der wurde ja nur in Anführungsstrichen beleidigt.

00:12:38: Mitmerken wir schon auch, die Lösung von Mobbing-Situation ist somit vielschichtig letztendlich.

00:12:46: Ja,

00:12:47: da steckt richtig was Gesamtgesellschaftliches drin, was wir gerade gut beobachten können.

00:12:51: Das ist eine total wichtige Haltung, sagen zu können, das ist nicht meine Lebensrealität, sondern die... des oder derjenigen, die oder der da irgendwie eine Not hat.

00:13:03: Und da höre ich hin.

00:13:05: Und ob ich das jetzt genauso entscheiden würde, ob ich das jetzt genauso brauche, ist ja völlig egal, um welches Thema es geht.

00:13:11: Das ist jetzt gerade nicht.

00:13:13: die oberste Priorität, sondern jetzt geht es darum, dass sich ein Schritt zurückgeht, zuhören und sagen, okay, so erlebst du das also, aha.

00:13:20: Und wenn ich dann eben gerade in einer Verantwortungsposition bin, weil ich Lehrkraft bin und irgendwie dafür zuständig bin, dass es in meinem Klassenzimmer eine bestimmte Atmosphäre gibt, dann kann ich eben daraus eine Handlung ableiten, sozusagen.

00:13:31: Und ich finde, das ist, da merkt man richtig, dass in solchen, ich bin immer sehr bei Haltung, wenn es um sensible Themen geht, dass es alles irgendwie immer mit Haltung anfängt, dass die Haltung vor der Handlung kommt.

00:13:42: Und ich finde, das gilt dann für so viele Themen.

00:13:44: Und hier sieht man es auch wieder in dem Moment, wo ich sage, okay, du, du erlebst das so.

00:13:49: Und das nehme ich jetzt ernst, ob ich das selber so empfinde oder nach irgendeiner Definition so einordne.

00:13:54: Das ist zweitrangig.

00:13:55: Darum geht es jetzt nicht.

00:13:56: Du zählst und jetzt gucken wir mal, was wir machen können.

00:14:00: Jetzt hast du schon so ein bisschen, ne, schon gesagt, es geht.

00:14:03: ums Individuum an der Stelle.

00:14:05: Es geht auch darum zu gucken, wie erlebt das einzelne Kind das oder was ist da so für eine Gruppe.

00:14:10: Wie gerät ein Kind ins Mobbingvisier, sag ich mal.

00:14:15: Das kann man auch gar nicht so pauschal festmachen.

00:14:17: Es gibt Kinder, die geraten da rein, weil sie letztendlich zur falschen Zeit am falschen Ort sind.

00:14:24: Also das ist einfach so.

00:14:25: Manchmal bist du für die vermeintlichen Täter, warum sage ich vermeintlich, vielleicht einmal ausgeholt, weil man nicht sagen kann, jedes Mal, wenn man jemand zum Täter macht, ist er immer Täter.

00:14:39: Also ganz häufig werden Täter stigmatisiert, als das sind die Täter, Schublade auf, Schublade zu, und die sind das dann immer.

00:14:46: Die vermeintlichen Täter sind deswegen vermeintliche Täter, weil sie an anderer Stelle ihres Lebens vielleicht auch Opfer sind.

00:14:54: Deswegen spreche ich mich sowieso für eine Kategorisierung, gegen eine Kategorisierung aus.

00:15:00: Das heißt, ich bin zur falschen Zeit am falschen Ort, das kann es sein.

00:15:02: Es kann, und auch das fällt natürlich manchmal elternschwer, das zu akzeptieren, ist das auch ihr Kind.

00:15:09: etwas dazu beigetragen hat, dass es zu Konflikten kommt.

00:15:12: Und das ist, das klingt vielleicht so hart.

00:15:15: Und jetzt sind wir wieder beim Thema, was ich vorhin gesagt habe.

00:15:17: Auf der einen Seite ist es ein gefühlter Prozess und das müssen wir immer ernst nehmen.

00:15:21: Und auf der anderen Seite gibt es aber auch eine pragmatische Sichtweise auf Dinge.

00:15:25: Und die pragmatische Sichtweise ist und ich habe mit über hundert, zwanzigtausend Kindern gearbeitet in den letzten fünfzehn Jahren.

00:15:33: Es gibt Kinder, die haben Verhaltensweisen.

00:15:38: Und ich will das gar nicht als gut oder schlecht bewerten, darum geht es gar nicht.

00:15:41: Die aber andere Menschen triggern.

00:15:44: Und jetzt kann man darüber diskutieren, aber dann müssten ja die anderen Menschen ihre Trigger loslassen.

00:15:49: Aber wir alle wissen, wie schwer das für uns Erwachsen ist, das hinzubekommen.

00:15:52: Das können wir von Kindern nicht erwarten.

00:15:55: Jetzt haben die, da wird von einzelnen Kindern ein Trigger ausgelöst und die Kinder gehen jetzt dagegen.

00:16:02: Und das fühlt sich wie Mobbing an.

00:16:04: Das heißt also, zum einen manchmal zu falschen Zeit am falschen Ort, zum anderen Teil vielleicht habe ich Verhalten, es weißen die andere Triggern und dann fangen die an mich sozusagen anzugehen.

00:16:15: Das ist nicht richtig.

00:16:16: Ich halte das für falsch, dass man Menschen, die einen emotional an den Rand des Ertragbaren bringen, dass man sie demütigt und beleidigt oder ihnen psychische Schmerzen zufügen möchte.

00:16:30: Aber ich akzeptiere, dass es leider ein Teil von uns Menschen ist.

00:16:33: Wir scheinen ein Teil in uns so angelegt zu haben, dass das passiert, weil sonst wird das ja nicht passieren.

00:16:40: Es kann sein, dass wir aufgrund von gewissen Eigenschaften, die wir mitbringen, in der Mehrheitsgesellschaft als das Opfer gelten.

00:16:51: Auch das finde ich falsch, weil niemand sollte aufgrund von egal was.

00:16:56: Also wir können jetzt ganz viele Sachen aufzählen, wofür Menschen in der heutigen Zeit diskriminiert werden.

00:17:01: Ich finde jegliche Formen, die zur Diskriminierung führt, also ich finde das alles falsch.

00:17:05: Menschen sollten sich groß machen, Empower und voreinander da sein, egal was für Eigenschaften man mitbringt.

00:17:11: Und jetzt merkst du schon, was führt zu Mobbing?

00:17:14: Ich habe viele Punkte genannt, ich glaube aber am Ende ist es runtergebrochen auf eine sehr... Dramatische Aussage und zwar fehlende Selbstliebe.

00:17:25: Und zwar auch Seiten der vermeintlichen Opfer, als auch auf der Seite der vermeintlichen Täter.

00:17:29: Denn wenn ich mich wirklich liebe, also wirklich zufrieden mit mir bin, gelernt habe von zu Hause, du bist gut wie du bist, du bist nicht perfekt und das ist gut so, dann werde ich weder Täter noch Opfer.

00:17:46: Du hast von Verhaltensweisen gesprochen, die gewisse Tendenzen haben bei anderen Menschen.

00:17:54: Negativ anzukommen oder die ein bisschen anzupieksen, um es mal sozusagen gibt es so Verhaltensweisen, die du da besonders häufig beobachtest oder ist das wirklich was sehr Gruppenspezifisches?

00:18:04: In der einen Gruppe gibt es, kommt eine bestimmte Verhaltensweise.

00:18:08: Ich denke jetzt zum Beispiel, um mal was ganz Konkretes zu nennen, damit man sich was vorstellen kann, an Kinder, die sehr gerne korrigieren.

00:18:14: Das ist so was, was man klassisch vielleicht noch im Kopf hat.

00:18:17: Kinder, die Wie sagt man so klassisch gesagt, früher besser, besser innen.

00:18:21: Also die dann sagen, ja, nee, nee, nee, es ist aber so.

00:18:23: Ja, oder die dann noch einen kleinen Fakt mit reinbringen müssen oder die immer so, die das Haar in der Suppe suchen.

00:18:29: Und da einfach das dann auch reinrufen zum Beispiel, dass die, das ist auch medial in so... weiß ich nicht, Sendungen der Neunziger und so in so Kinder-Serien, Jugend-Serien sind das sofort, die auch auf dieses Gleis geraten, sag ich mal.

00:18:44: Das wäre jetzt was, was mir einfällt.

00:18:46: Aber kann man das so, wie soll ich sagen, so Tendenzen erkennen?

00:18:49: oder ist das wirklich immer so ein Wechselspiel aus der individuellen Gruppe mit dem individuellen Kind?

00:18:54: Ich glaube, das ist auch wieder super.

00:18:56: Du hast gesagt, individuell von Gruppe zu Gruppe unterschiedlich und es liegt, weil du bist Lehrerin, du kennst das aus der Schule und es liegt auch immer so ein bisschen daran, Was stört die Führungsperson?

00:19:08: Also wenn die Führungsperson extrem Probleme damit hat, dass jemand zum Beispiel sehr bewegungsfreudig ist, kann es sein, dass die Gruppe bewegungsfreude als etwas Negatives findet, weil die Führungsperson tut das oder hat das als Trigger.

00:19:22: Gleichzeitig ist es aber wirklich schwer zu definieren.

00:19:27: Ich mache mal ein anderes Beispiel.

00:19:28: Es gibt manchmal Kinder, die laufen über den Schulhof, weil sie Das ist traurig, weil sich Freunde suchen, aber keine haben.

00:19:37: Jetzt finden sie aber kein Weg, zum Beispiel positiv auf andere Menschen zuzugehen, weil das haben sie leider nicht gelernt.

00:19:43: Und dann fangen die an, total provokant zu sein, aber nicht weil sie andere stören oder ärgern wollen, sondern weil sie wollen gesehen, wenn sie wollen dazugehören.

00:19:50: Also ein ganz wichtiges Bedürfnis, was auch natürlich... Menschlich ist und was wir auch stillen sollten eigentlich bei ihnen, dass sie dazugehören können.

00:20:00: Jetzt macht dieses Kind einmal über Monate, weil es leider keine andere Strategie hat.

00:20:05: Also führt auf dem Schulhof eine Klavier Tour des Ergats aus.

00:20:10: Nach fünf Wochen reicht es der Gruppe.

00:20:14: Und sie sagt, pass mal auf.

00:20:16: Jetzt... Jetzt ist auch nicht richtig.

00:20:20: Bitte, also alle Zuhörerinnen und Zuhörer, ich finde das immer alles nicht richtig, was ich sage.

00:20:23: Ich probiere nur zu erklären, wie komplex das ist.

00:20:26: Jetzt sagen diese Kinder nach fünf Wochen jetzt reicht es mehr.

00:20:28: Und jetzt kriegt das eine Kind plötzlich die geballte Ladung ab.

00:20:32: Dieses Kind fühlt sich gemobbt und das müssen wir ernst nehmen, weil es fühlt sich gemobbt.

00:20:36: Das aber sein eigenes Verhalten fünf Wochen davor, in der Gesamtsituation mit zu betrachten sein muss, ist auch wichtig.

00:20:44: Das heißt, wir können jetzt nicht sagen, oh, Mensch, du armes Kind, du fühlst dich gemobbt, deswegen bist du das Opfer und deswegen müssen wir sozusagen alle anderen jetzt sanktionieren und bestrafen, sondern wir müssten uns die Gesamtsituation anschauen und da auch immer hohen Respekt an alle Lehrkräfte, die das in der, also während sie Unterricht gestalten sollen, während sie Bildung in diesem Land hochhalten soll, PISA-Tests irgendwie, also die PISA-Sachen hochhalten soll.

00:21:08: Und was weiß ich, was da alles ja auch auf den Schreibtischen der Lehrkräfte steht, von Elternarbeit, von Konferenzen, von was auch immer.

00:21:15: Dabei soll man dann auch noch das hinbekommen, dass man eh mal nicht einfach nur, und da sind wir wieder bei der Definition sagen kann, A, guck mal, das ist die Definition, ihr seid die Täter.

00:21:26: Du bist das Opfer, Lösung ist, ihr kriegt eine Strafe und das andere Kind wird gesondert gefördert oder was auch immer.

00:21:33: So einfach ist es nicht.

00:21:34: Und das ist wieder ähnlich wie bei dir mit dem Kind, was viel verbessert.

00:21:38: Es ist nicht richtig, dass das Kind deswegen gemobbt wird.

00:21:41: Es ist zu verurteilen, dass das passiert.

00:21:43: Aber in der Gesamtbetrachtung der Komplexität von Mobbingproblematiken muss man ansprechen, dass das so ist.

00:21:51: Und das macht es Lehrkräften und das wir nochmal oder allen Pädagogen nicht unbedingt leichter damit umzugehen.

00:21:58: Absolut.

00:21:59: Das, was ich aber gleichzeitig beobachte, das, was uns selber als Lehrkräfte da stärkt, ist Wissen.

00:22:04: Mittlerweile, wenn ich sehe, und das gibt es schon im Kleinkindbereich.

00:22:08: Wir haben ja manchmal Kleinkinder, gerade die, die sprachlich vielleicht ein bisschen später dran sind, diese Late-Talker, die fangen an zu piksen und zu beißen, weil sie keine andere Möglichkeit haben, der Kontaktaufnahme.

00:22:20: Und das ist ihr Weg sozusagen in Kontakt zu treten.

00:22:24: Das ist ein sozial sehr ungünstiger Weg, weil der in der Regel nicht auf Positives ... das Feedback stößt.

00:22:31: Es macht für mich als Lehrkraft so einen riesigen Unterschied, dass ich eine Idee davon habe, was passiert denn da gerade eigentlich?

00:22:38: Erstens, weil ich so viel früher gegen agieren kann, das ist ja irgendwie auch was Wichtiges, früh zu agieren und viel, viel mehr zu sehen, was macht das Kind da, dass immer wieder mal so im Vorbeigehen hier mal so ein Bein stellt oder beim Mitspielen versucht, so anzubahnen, indem es anfängt, die Kastanien auf die spielende Gruppe zu schmeißen und man denkt, Aber wenn man begriffen hat, worum geht es da eigentlich?

00:23:03: Nimm ich nicht ein Kind, das sich denkt, so, wie kann ich in dieser Gruppe jetzt maximal schaden?

00:23:08: Wie kann ich meine Lehrkraft bis aufs Blut reizen?

00:23:11: Sondern das ist da um manchmal genau das Gegenteil geben, nämlich Kontaktaufnahme, Verbindung, die Suche nach Beziehung.

00:23:19: Wenn ich das begriffen habe, leite ich, dann sind wir wieder bei Wissen und Haltung, dann kann ich daraus wieder ganz andere Handlungen ableiten und bestimmte Dynamiken viel früher unterbrechen.

00:23:28: Und da sind wir bei einer... Aussage, die ich gerade gelesen habe, unser traditionelles Schulsystem ist der perfekte Nährboden für Mobbingstrukturen.

00:23:38: Was sagst du zu dieser Aussage?

00:23:42: Ja, ich glaube, ich würde jetzt ein Stück weit zustimmen.

00:23:47: Ich denke, man könnte es jetzt lange philosophisch auseinanderdividieren, weil das Schulsystem ist ja also das System an sich, würde ich sagen, ja.

00:23:57: Im System gibt es aber auch, ich sag mal, solche und solche.

00:24:01: Menschen, die es mit Leben fühlen.

00:24:03: Ja.

00:24:04: Und da, finde ich, gibt es mittlerweile auch ganz, ganz viele tolle Lehrkräfte, Sozialarbeiter, externe Dienstleister wie wir, die wirklich probieren in einem wirklich nicht ganz so gelungenem, also früher war es vielleicht mal gelungen, nicht mehr zu heutigen Zeit passenden System, das Beste rauszuarbeiten und es so gut wie möglich für die Kinder zu gestalten.

00:24:24: Es gibt doch Lehrkräfte, die das noch befeuern, dass das so ist.

00:24:26: Das ist einfach so.

00:24:27: Und ich finde das immer schade, dass man das ansprechen muss, aber es ist für mittlerweile für mich so ein bisschen, es gibt gewisse Punkte, die müssen wir ansprechen, auch wenn wir damit nicht alle meinen.

00:24:37: Also es sind zum Beispiel, wenn man sagt, es gibt ja diesen Satz, not all man, but always man.

00:24:44: Fakt, Punkt.

00:24:47: Ich

00:24:48: glaube, ich bin nicht einer dieser Männer, die damit angesprochen sind, aber trotzdem muss ich anerkennen, es gibt echt ein Problem in der männlichen Welt.

00:24:53: Ende der Geschichte.

00:24:55: Wenn man aber sagt, so sinngemäßig versetzt, dann könnte man den Satz sagen, not all educated, but always educated.

00:25:00: Man muss schon anerkennen, dass im System halt auch Menschen sind, die das tun.

00:25:04: Und das ist so schwer, manchmal auch zu sprechen, auch für mich, weil ich mir denke, manchmal trifft man damit genau die Falschen und verletzt vielleicht genau die Falschen, die alles geben.

00:25:13: Und sich denken, noch einer, der sagt, dass wir fast falsch machen.

00:25:16: Ich denke, ihr seid ja eigentlich nicht gemeint.

00:25:19: Also das System an sich ist, glaube ich, auch zum Scheitern verurteilt.

00:25:24: Es muss sich irgendwas ändern, aber ich glaube ganz viel Macht im positiven Sinne, ob liegt den Menschen im System.

00:25:32: Lehrkräften, die es anders machen, die probieren, diese Strukturen aufzubrechen.

00:25:36: Es ist halt nun mal ein hierarchisches System, einer bestimmt über mich und meine Leistung, über mich und meine Benotung.

00:25:42: Das alleine fördert natürlich auch solche Situationen.

00:25:46: die dazu führen können, dass ich mich abgewertet fühle.

00:25:49: Das System, in dem ein gewisses Verhalten besser ankommt als anderes Verhalten, fördert mobbingen Situation.

00:25:59: Du hast das so schön gesagt, da ist dieses Zwicken.

00:26:02: Wir haben bei uns in der Schule, wo unsere Kinder sind, einen achtzehprozentigen Migrationshintergrund.

00:26:08: Das heißt, Deutsch als Morderschwache ist da selten.

00:26:12: Da was machen die Kinder, die stehen vor den vom Eingang zur Klasse und dann ziehen die aneinander.

00:26:19: Und das wird so sofort als Gewalt gewertet und die sind so roh und blah blah blah.

00:26:24: Und Jana und ich haben ganz oft darüber gesprochen, dass das ist deren Art zu sagen, hey, geh noch nicht, du darfst noch nicht in die Klasse.

00:26:32: Hey, stop, ich will neben dir gehen.

00:26:34: Das heißt, die untereinander helfen sich und sind hochgradig sozial kompetent, aber können es halt nicht in Worten ausdrücken.

00:26:41: Aber die Leute, oder nicht die Leute, stimmt nicht.

00:26:44: falsch gesagt, manche Leute im System denken, was ist mit den ganzen Kindern los?

00:26:48: Wieso sind die so gewaltvoll?

00:26:50: Warum sind die so, ja, du weißt, was ich meine?

00:26:54: Und dazu zählt, dass wir, glaube ich, manchmal Kinder nicht lesen können.

00:26:59: Wir wissen nicht, was in ihnen steckt.

00:27:00: So ein bisschen, wir sind manchmal nicht Kinderflüsterer.

00:27:04: kennst du noch, der Film fährt?

00:27:06: Und ich glaube, wir brauchen mehr Kinderflüsterader draußen, die wirklich hinter das Verhalten schauen und dann das Positive daraus filtern können, weil wenn man in dem Moment den Kindern sagt, auch wenn sie es ist meiner Erfahrung, nicht hundert Prozent in verbal verstehen, Hey Stop!

00:27:23: Hände bei dir lassen, alles gut, aber ich sehe, dass du nur helfen.

00:27:27: Und allein die Energie, die da mit rüberkommt, spüren Kinder so sehr.

00:27:31: Die müssen nicht alles verstehen, aber die müssen spüren, was du über sie glaubst und was für eine Haltung, was für eine Haltung du hast.

00:27:41: Und das fehlt manchen, glaube ich, schon auch im System.

00:27:43: Das ist leider so.

00:27:45: Ich finde, ganz wertvoll, dass du diese Differenzierung eingenommen hast.

00:27:49: Natürlich gibt es... unglaublich viele Lehrkräfte, die sich nur den Hintern aufreißen, um da für Kinder da zu sein, irgendwie ihre Aufgaben, die sonst da noch so anfallen, gewissenhaft und verlässlich zu erledigen.

00:28:00: Das ist eine riesige Aufgabe.

00:28:02: Und ich bin ja auch in einem Bereich tätig, wo ich ja schon auch manchmal ansprechen muss, dass wir in der Regel mit den allerbesten Intentionen, selbst wenn das das Outcome am Ende oder das was es beim Kind bewirkt, eben nicht förderlich ist.

00:28:17: Die aller, allermeisten Lehrkräfte tun auch das irgendwie mit einer guten Intention, weil sie es vielleicht so gelernt haben, weil der eine Gedanke weiter, den hat noch keiner reingegeben.

00:28:26: Man braucht ja manchmal dieses, bei Howard Mediabad da gibt es so eine Szene, wo sie plötzlich so Dinge über ihre Mitmenschen begreifen, und dann klirrt immer so das Glas.

00:28:36: Und so einen Moment, du denkst, oh Gott, ja, stimmt.

00:28:39: Oh Gott, das habe ich jetzt alle Jahre falsch gemacht.

00:28:41: Und ich bin doch eigentlich, euch möchte doch eigentlich das Beste für die Kinder.

00:28:45: Und das sind ganz... Unbequemer Momente.

00:28:47: Und ich glaube, dass wir Schulveränderungen, da bin ich komplett bei dir.

00:28:50: Wir müssen diese Dinge benennen, auch wenn die unbequem sind.

00:28:53: Und ich muss quasi ein bisschen darauf hoffen, dass die Lehrkräfte, und das kann ich ja schon vermitteln, dass die Lehrkräfte, die sich da schon sehr auf dem Weg gemacht.

00:29:03: haben, sich nicht grundlegend angegriffen fühlen, sondern das als Impuls verstehen.

00:29:07: Okay, ich guck mal auf mein eigenes Verhalten.

00:29:10: Ah, da, da könnte ich noch ein bisschen dran schrauben oder ich habe gerade die Kraft, um in diesen Entwicklungsweg zu gehen.

00:29:15: Und die, die vielleicht noch sehr am Anfang dieses Weges stehen, muss mal so auszudrücken.

00:29:20: Für die wird es natürlich massiv unbequem.

00:29:22: Und ich kann das verstehen und das darf sich auch unbequem anführen.

00:29:25: Und man kann... schlechtes Gewissen haben, weil man das ganz viele Jahre irgendwie anders gemacht hat.

00:29:30: Aber es ist so wichtig, dass wir da nicht sagen, also dass wir da nicht anfangen, diese Fakten und diese Dinge, die so zu benennen sind, sagen, das stimmt doch eigentlich gar nicht oder hat mir auch nicht geschadet oder bei solchen Rechtfertigungen sind, um dann zu rechtfertigen, dass ich es anders, also dass ich da dem bleibe, was es schon immer war, weil das kann ja gar nicht so schlimm sein, du erzählst Blödsinn, sondern sagen, Ja, okay, das scheint eine Tatsache zu sein oder das scheint neue Erkenntnisse zu sein.

00:29:55: Fühlt sich richtig kacke an, dass ich jahrelang sogar arbeitet habe.

00:29:59: Aber mit diesem Gefühl, Haus zu halten, sich dieses Gefühl auch zuzugestehen und dann zu gucken, okay, wo kann ich denn jetzt anfangen, andere Schritte zu gehen und sich auch zu verzeihen, was ich in meinen vierzehn Jahren, die ich jetzt Lehrkraft bin, für einen.

00:30:10: Miss-Teilweise gemacht habe, wo ich jetzt denke, irgendwie konnte ich denn jemals so arbeiten.

00:30:16: Aber das gehört zu so einem Prozess, der auch nicht gut ausgebildet wird.

00:30:19: Da muss man einfach sagen.

00:30:20: Ein bisschen dazu und das, was uns zu wirklich guten Lehrkräften macht, ist, dass wir solche Gefühle aushalten und sagen, okay, jetzt weiß ich mehr, als ich gestern wusste und mit diesem neuen Wissen agiere ich.

00:30:31: Also da bin ich komplett bei dir.

00:30:40: Jetzt hast du gesagt, es gibt eben die Lehrkräfte, die sind schon auf dem Weg und die bemühen sich schon sehr und es gibt vielleicht auch noch die, die sehr am Anfang sind.

00:30:47: Was machen denn die Lehrkräfte, die sich auf dem Weg gemacht haben, besser anders?

00:30:54: Also was machen die, um zum Beispiel bestimmten Mobbingstrukturen oder solchen Dynamiken, die sich dann ja sehr, sehr schnell studeln können, um die erst gar nicht entstehen zu lassen oder einzudämmen oder denen förderlich zu begegnen?

00:31:07: Ich glaube eines der wichtigsten Punkte, das gilt eigentlich für alle Erwachsenen, die dann mit Kindern zu tun haben, ob Lehrkrafteltern oder Pädagogen, die gesamte Menschheit, die mit Kindern beruflich oder privat zu tun hat, dass sie... Bewertungsfrei in solche Situationen reingeht.

00:31:27: Ich glaube, natürlich müssen wir, irgendwann müssen wir ein Stück weit eine Bewertung vornigen und sagen, so nachdem wir analysiert haben, was passiert ist, kommen wir zur Schlussfolgerung XY.

00:31:38: Und da ist aber meistens ein Weg hin, weil es ist nicht so simpel.

00:31:44: Also manche Menschen machen sich die Welt sehr leicht.

00:31:48: So Tee der Opfer.

00:31:50: die bösen Kinder, die lieben Kinder.

00:31:52: Und gerade wenn dann auch gewisse Strukturen in Schulen manchmal vielleicht so sind wie sie sind und dann vielleicht der Mark und die, weiß ich nicht, Franzi, die beide fallen häufig im Unterricht ein bisschen auf, weil sind vom Typus her forscht, widersprechen mal.

00:32:10: Und dann passiert eine Situation, in der die beiden involviert sind, dass wir dann dazu neigen, sie schnell in die Rolle des, ihr seid ja die Forscher, ihr wart ja bestimmt die, die was gemacht haben.

00:32:18: Also ihr könnt ja gar nicht die Opfer sein.

00:32:20: Und wenn wir da bewertungsfrei reingehen und erst mal zuhören, was ist denn überhaupt passiert?

00:32:25: Das ist ein großer Unterschied.

00:32:26: Das will überhaupt zuhören wollen, ist ein wichtiges Thema.

00:32:32: Und ich glaube, dass wir die Rolle und das... gar nicht, weil ich bin kein Lehrer, ich kann das immer ganz schlecht beurteilen.

00:32:38: Aber das ist, was mir Leute, die bei uns in der Ausbildung sind, widerspiegeln, ist, dass sie überhaupt anfangen, diese Themen als essentiell in Schule zu sehen und sagen, es ist nicht, es ist nicht, ich verliere Zeit.

00:32:56: für etwas anderes, wenn ich das mache, sondern es ist, ich investiere das Wichtigste, was ich investieren kann, nämlich meine Zeit, um das für die Zukunft besser zu gestalten.

00:33:08: Und so, wie gesagt, ich maße mich nicht anders zu beurteilen, weil, wie gesagt, ich habe noch nie eine wirkliche Unterrichtsstunde gegeben.

00:33:14: Ich habe viel Training in meinem Leben gegeben, aber das ist was anderes als Unterricht.

00:33:19: Aber das ist das, was mir Lehrkräfte immer wieder sagen.

00:33:21: dieses, dieser Unterschied in der Sichtweise auf diese Dinge und ihnen Raum zu geben.

00:33:27: Und dabei nicht zu glauben, ich verpläne bei hier meine Zeit, das ist ja alles, ich muss eigentlich das, das das machen, sondern zu sagen, dieser Raum ist wichtig, ich gebe dem jetzt hier Raum und alles andere, alles andere sind.

00:33:41: Ebenfalls wichtige Dinge, ich bin ja irgendwann mal angetreten, um Kindern Wissen beizubringen, aber wenn das soziale nicht funktioniert, wenn das Miteinander nicht funktioniert, dann strampelt ich mich sowieso die ganze Zeit ab, dann kann ich doch lieber Zeit freiräumen für solche Themen, dem Raum geben, wertfrei rangehen, eine Form von, das ist immer das, also das ist ein Feedback, was ich ganz oft von Kindern kriege, weil ich bin nicht... Also ich bin als Trainer-Typus eher sehr straight.

00:34:10: Ich habe klare Vorstellungen, was ich erreichen möchte in so einer Stunde.

00:34:13: Also das ist schon, da ist auch Zug drin.

00:34:16: Aber die Kinder geben immer das Feedback, aber du bist immer gerecht.

00:34:20: Das heißt also, wenn der eine, jetzt zum Beispiel gerade, ich sage es mal total, Stört, ist es das falsche Wort, aber der nimmt viel Einfluss auf den Kurs.

00:34:29: Und ich komme mit meinem Innern nicht dahin, wo ich hin will, weil ein einzelnes Kind sozusagen der Weiterentwicklung der Kurststunden ein Stück weit mit Einfluss entgegentritt, dass ich dann klar eine Grenze setzen kann für mich und für die Gruppe, wenn dann aber in der nächsten Sekunde, dass jemand macht, der noch nie aufgefallen ist, bin ich genauso klar.

00:34:49: und da nicht danach gebe ich und sage, ah, das ist ja der liebe Emre und der macht ja nie was.

00:34:55: Sondern ich habe ein klares Wertekonstrukt.

00:34:58: Im Rahmen dieses Wertekonstrukt wird agiert und jeder wird in Anführungsstrichen gleich behandelt.

00:35:04: Im Positiven wie im Schlechten.

00:35:06: Schlecht ist wieder wertend, aber ich denke damit ist verkürzt verstanden worden, was ich meine.

00:35:11: Also das sind so, um die mir jetzt so spontan durch den Kopf gehen.

00:35:16: Du bist also verlässlich.

00:35:17: Und das ist gerecht und verlässlich damit in deinem Verhalten.

00:35:21: Das ist für alle Kinder ganz, ganz wichtig und wertvoll.

00:35:24: Das ist für die Bindung und Beziehung super wichtig und wertvoll.

00:35:27: Und wenn wir im neurodivergenten Kontext sind, gerade für so zum Beispiel autistische Kinder, die ja wirklich eine Person... in ihrem Verhalten irgendwie sehr transparent brauchen, ganz besonders brauchen, eine total wichtige Ja-Eigenschaft, die ins Klassenzimmer zu bringen, da bin ich total bei dir.

00:35:46: Jetzt warst du in den Situationen, die so eintreten, hast gesagt, das erste ist erst mal mit welcher Haltung gehen wir da rein, wie bewerten wir das Ganze, hören wir erst mal zu, dass das einen großen Unterschied macht.

00:35:57: Komplett, da bin ich absolut in meiner Erfahrung auch dabei.

00:36:01: Gibt es Dinge, die... wir quasi, du hast von Zeitinvestieren gesprochen, die wir präventiv investieren können, um bestimmte Strukturen und Dynamiken schon von vornherein so ein bisschen abzufedern?

00:36:14: Ja, definitiv.

00:36:15: Und da sind wir ja auch genau in dem Bereich, der unser größter Bereich ist.

00:36:18: Wir stehen ja mit starker Ruhe und Mukis letztendlich für drei Bereiche, einmal Prävention, einmal Intervention und Multiplikation.

00:36:24: Multiplikation ist alles, wo wir in die Erwachsenenbildung gehen, wo wir Menschen helfen, unsere Themen zu übertragen in Unterricht oder ähnlichen.

00:36:34: Intervention ist wirklich die Coach-Abteilung, wo es dann darum geht, in schwerwiegenden Fällen eins zu eins zu arbeiten.

00:36:41: Aber der größte Teil ist Prävention.

00:36:43: Wir gehen in Schulen, in Kitas, in offene Kurse und helfen Kindern, grundlegende Strategien kennenzulernen.

00:36:48: Und dazu zählt zum einen.

00:36:51: Und das ist, glaube ich, das das das Wichtigste bei allem, dass wir lernen, bei uns zu bleiben.

00:36:57: Und da, ich fasse jetzt die Metathemen zusammen, weil im Detail könnten wir uns dann eine Stellschraube geben, aber ich darf als Mensch lernen, bei mir zu bleiben.

00:37:06: Nur weil jemand etwas über mich denkt, heißt das noch lange nicht, dass das irgendeinen Wahrheitsgehalt hat.

00:37:11: Menschen sagen viel, Menschen bewerten viel und das heißt noch lange nicht, dass das irgendwas mit mir zu tun hat.

00:37:17: Das ist so ein bisschen dieses Thema, wenn ich mit einem Finger auf dich zeige, zeigen drei auf mich.

00:37:21: Wenn ich es verstanden habe, bin ich gar nicht mehr so angreifbar.

00:37:25: Wenn ich erkenne und wir haben ja für jeden Kinder Typos was dabei in unserem Programm.

00:37:31: Für manche Kinder ist es leichter zu verstehen.

00:37:33: Guck mal, wenn jemand zu dir kommt und der schenkt dir was, dann nimmst du es doch an.

00:37:37: Ja klar.

00:37:38: Okay Geschenke nehmen wir an.

00:37:39: Ja klar.

00:37:40: Aber stell mal vor, jemand geht jetzt so am Park entlang auf dem Weg zu deinem Geburtstag, nimmt so einen Runderhaufen, packt den so einen Tütchen, macht einen Schleifchen drum und schenkt dir das, würdest du es annehmen?

00:37:49: Ja, nee.

00:37:49: Ja, warum denn?

00:37:50: Ich ist doch ein Geschenk.

00:37:51: Ja, aber es ist ja ein Dovesgeschenk.

00:37:52: Ich sage aber, wie du hast also die freien Mahlen in deinem Leben.

00:37:54: Du kannst also Dinge annehmen und du kannst sie ablehnen.

00:37:57: Ja, ja klar.

00:37:58: Und dann sind die immer so voll.

00:38:00: Kommt jetzt so, ja natürlich, also was ist so, singen wir, was steht so, das ist für eine blöde Frage.

00:38:04: Und dann sag ich, guck mal, aber wenn ich zu dir sage, du bist toll.

00:38:07: Oder wenn ich zu dir sage, du bist blöd.

00:38:10: Warum nimmst du denn dann da das Blöd an?

00:38:13: und das toll, überhörst du?

00:38:16: Also da ist es ja komplett verdreht.

00:38:17: Wir nehmen ja so bei Worten manchmal die Nettigkeiten gar nicht an.

00:38:21: So frei nach dem Motto, nee, ah, weiß nicht.

00:38:24: Und das Gemeine geht sofort in unser Herz.

00:38:26: Also hier haben wir sozusagen eine Verdrehung drin.

00:38:28: Das ist etwas, was Kinder lernen dürfen.

00:38:30: Sie dürfen oder müssen in meiner Welt lernen, auf ihre Gefühle zu hören.

00:38:34: Das ist Prävention.

00:38:35: Ich darf meine Gefühle kennen.

00:38:38: Jedes Gefühl ist erlaubt.

00:38:39: Warum sind wir häufig mit meinen... persönliche Auffassung, warum sind so viele Menschen mit Gefühlen so überfordert?

00:38:45: Weil Gefühle gehören ja eigentlich zum Leben dazu.

00:38:48: Also eigentlich sind wir ja von der Konstitution irgendwann als Mensch so gebaut worden, dass wir Gefühle aushalten, sonst wären sie uns nicht mitgegeben worden.

00:38:54: Warum fällt es aber so vielen Menschen schwer mit ihren Gefühlen umzugehen, weil sie häufig in der Kindheit ihre Gefühle abgesprochen bekommen haben?

00:39:00: Das heißt, das Problem ist nicht das Gefühl an sich.

00:39:02: Das Problem ist, wie wurden wir mit Gefühlen in Verbindung gebracht?

00:39:05: Das heißt, Prävention bedeutet, alle Gefühle sind erlaubt.

00:39:08: Jedes Gefühl ist erstmal richtig, wie es ist.

00:39:10: Aber nicht jeder Handlung ist gut so, wie sie ist.

00:39:14: Also ich darf mich wütend fühlen, deswegen kann ich Mike nicht eine reinhauen.

00:39:19: Ich darf mich, keine Ahnung, von jemandem angezogen fühlen.

00:39:22: Also ich darf das Gefühl vom Verbindung haben.

00:39:25: Ich kann mich aber nicht einfach irgendwie bei dem auf den Schoß setzen oder bei ihr oder irgendwie im Buster, irgendwie angreiflich.

00:39:30: Also geht halt nicht so.

00:39:32: Und das finde ich ist auch wieder was ganz Wichtiges, wo wir, ich finde, wir hatten eine Phase in der pädagogischen Welt.

00:39:39: Da waren wir sehr auf Gefühl getrimmt, was richtig war, aber wir haben das Verhalten manchmal übersehen.

00:39:45: Und Gefühle immer richtig, alles gut.

00:39:49: Aber nicht jedes Verhalten ist doch eh.

00:39:51: Kommunikation müssen wir mit Kindern trainieren.

00:39:53: Wie können wir überhaupt unsere Wünsche, unsere Bedürfnisse in klaren Sätzen zusammenfassen?

00:39:59: Ich mache ein Beispiel, das kennst du bestimmt auch aus der Schule.

00:40:02: Ein Kind hat den Wunsch, seine Etoilie wiederzubekommen.

00:40:05: weil es nun mal sein Gegenstand ist und es den Wert nach Besitz hat und es einfach als Respektlos empfindet, dass ihm das weggenommen wurde.

00:40:14: Das Ganze wird dann im folgenden Satz klargemacht.

00:40:17: Ey, das ist Mainz.

00:40:20: Also mit Ey, das ist Mainz sag ich nicht wirklich aus, was mir wichtig ist.

00:40:25: Und hier Kindern bei, also früh schon beizubringen, eine klare Kommunikation zu haben.

00:40:29: und hier kommen wir wieder ins System.

00:40:31: und jetzt merkst du, jetzt fangen sich an alle... Jetzt kommen wir im System, da sagen Kinder, nein, ich möchte das gerade nicht.

00:40:39: Und jetzt sind wir im System aber angehalten, ja, also du musst ja eben Sport mitmachen.

00:40:44: Also du gehst ja um deine Benotung.

00:40:47: Das heißt, hier ist das Kind vielleicht schon super klar und sagen, nein, will ich nicht.

00:40:50: Aber das System lässt nicht zu, dass das Kind hier in seiner vollkommenden Bedürfniswahrnehmung überhaupt gesehen wird.

00:40:57: das wieder auszudifferenzieren, als Mensch im System zu sagen, hey, eigentlich find ich's cool, dass du gerade nein sagst und ich feier dich für einen anderen Teil von mir lustig zu sagen, hey, aber ich kann das nicht hundertprozent so durchgehen lassen.

00:41:09: Da wirst du ja auch wirklich ein dickes Fell haben, als Mensch im System das auszuhalten.

00:41:15: Aber das ist wichtig.

00:41:15: Kommunikationsfähigkeit für sich zu erkennen, ich bin gut so wie ich bin.

00:41:20: Also all das ist Prävention.

00:41:21: Und dann kommen wir am Ende wieder auf das Wort Selbstliebe.

00:41:24: Denn wenn ich weiß, ich bin gut wie ich bin, ich bin nicht perfekt und das ist gut so.

00:41:28: Ich darf meine Gefühle haben, ich darf für mich einstehen.

00:41:31: Ich muss mich aber auch manchmal zurücknehmen zum Wohle von anderen Menschen.

00:41:35: Ich lebe in einer Gemeinschaft und ich kann mir nicht alles rausnehmen.

00:41:38: Mein Verhalten zählt mit... dazu trägt mit dazu bei, wie es Menschen geht, dann sind wir bei Selbstliebe, dann sind wir bei Respekt, bei Wertschätzung, dann sind wir bei Achtsamkeit, dann sind wir bei Kommunikationsstärke.

00:41:50: Und dann sind wir irgendwie bei einem besseren Miteinander und bei Solidarität.

00:41:54: Und da, glaube ich, dürfen wir ein Stück weit wieder hinkommen.

00:41:58: Eine große Aufgabe, ich glaube, das wird jetzt hier gerade ganz, ganz deutlich und wahrscheinlich schluckt die ein oder andere Lehrkraft gerade.

00:42:06: Aber vieles davon... passiert schon.

00:42:09: Wir haben nur nicht immer im Blick, was das große Ganze dabei ist sozusagen.

00:42:14: Viele zugewandte Lehrkräfte tun jeden Tag ganz viele kleine Schritte.

00:42:18: Wir haben nicht das große Ganze, die ganze Zeit vor Augen, was wir da eigentlich leisten.

00:42:23: Und ich finde diese Balance, die du gerade so beschrieben hast, dass es manchmal eben Situationen zum Beispiel gibt, da kommen wir auch als Lehrkräfte aus der Nummer nicht raus.

00:42:32: Also da kann ich einfach schwer sagen, ja egal, dann halt nicht.

00:42:36: Sondern da muss ich das Kindern zumuten.

00:42:40: Aber da darf ich auch zumuten.

00:42:42: Und dann muss ich aber verstehen, ich brauche eine Balance.

00:42:45: Es muss dann auch irgendwo einen Raum geben, in dem ein, ich kann grad nicht und ich will grad nicht, auch mal okay ist.

00:42:54: Es geht nicht darum, dass ein Individuum, die ganze Zeit funktioniert in Gruppen auch nicht, sagen will ich nicht, das will ich, das will ich aber nicht.

00:43:01: Und das mache ich jetzt, sondern eben zu schauen an manchen Stellen.

00:43:05: Kommen wir alle jetzt doch noch so ein Nummer nicht raus, also lass uns doch gucken, dass wir uns die Nummer so schön wie möglich machen, dass wer zum Beispiel ein Kompromiss und an anderen Stellen zum Beispiel, wenn es um kurze Pausen geht.

00:43:16: Das ist so was Kleines, aber dass ich mir wirklich angucke, wie sind in meinem Unterricht Pausen gestaltet, ist da möglich, dass wenn ein Kind sagt, ich

00:43:23: Kann

00:43:24: grad nicht mehr.

00:43:26: Ich weiß, wir haben erst in zwanzig Minuten kleine Pause, aber ich ... hab ich irgendwie routiniert und ritualisiert, dass das irgendwie so möglich ist, dass Kinder einfach dann eine Pause machen können, wenn sie das brauchen.

00:43:37: Ja, voll.

00:43:38: Und ich glaube, diese Kleinigkeiten, die sind es denn natürlich.

00:43:41: Ich sag mal, mein Job ist es ja, dass ... Also mein Job ist es, Mobbing-Prävention zu verstehen.

00:43:47: Ich denke über nichts anderes nach.

00:43:49: Ich denke über diese Themen den ganzen Tag nach.

00:43:50: Ich schreibe dazu Bücher, ich habe die Ausbildung dazu kreiert.

00:43:55: Natürlich denke ich vielleicht an der einen oder anderen Stelle noch einen Schritt weiter, noch einen Schritt differenzierter.

00:44:00: Aber ich sage mal ein bisschen so ganz blöd, aber das ist ja mein Job.

00:44:04: Also dafür stehe ich ja ein.

00:44:06: Und gleichzeitig, und das hast du auch noch mal so schön gesagt, soll man sich davon auch nicht stressen lassen, weil ich probiere hier das Gesamtsbild abzubilden, was aber nicht heißt, dass man das genau in der Form immer perfekt umsetzen wird im Alltag.

00:44:19: Und das auch gar nicht muss, denn es sind die Kleinigkeiten, die da entstehen.

00:44:24: Es sind die Zwischentöne, die wir spielen.

00:44:26: Und ich glaube, und mir ist gerade eine Erkenntnis gekommen, die habe ich irgendwo geteilt, deswegen vielleicht spannend.

00:44:35: Und vielleicht kann damit jemand was anfangen.

00:44:36: Als ich, ich bin ja auch Erzieher, ich habe ja mal auch ein anderes System, aber trotzdem ja dem Bildungssystem gearbeitet.

00:44:43: Und gerade auch zu Beginn meiner Trainings, ich war manchmal, ich würde es heute über mich selbst sagen, ein bisschen, ja, so Sprechfauel nenn ich das.

00:44:53: Man mir fällt gar kein besseres Wort ein.

00:44:55: Was will ich damit sagen?

00:44:56: Ich wollte etwas von den Kindern und dann habe ich das halt gesagt, so, ja, so, nein, jetzt nicht zum Beispiel.

00:45:03: Aber ich war, ich hatte nicht die Kraft, es zu erklären.

00:45:07: Mir fehlte die Power kurz zu sagen, nehmen wir jetzt mal eine ganz konkrete Situation mit diesem Kind, was zum Beispiel bei mir dann nicht im Sportunterricht, sondern in einem Training sagt, ich möchte jetzt nicht mitmachen.

00:45:19: Aber das ist eine Stelle im Training, wo ich denke, das muss ich euch jetzt einmal zumuten.

00:45:23: Dann hätte ich früher gesagt, hey, komm, du schaffst das.

00:45:26: oder so was wie, hey, stell dir mal vor, du hättest es bereits geschafft.

00:45:29: Wie würdest du dich dann fühlen?

00:45:30: Ah, cool, komm, dann schaffen wir das.

00:45:32: Und heute würde ich, weil ich irgendwie habe ich das mehr an trainiert, würde ich mehr reden.

00:45:38: Und dann ist es manchmal so, dass mir Leute sagen, aber mir fallen die Worte dann nicht ein.

00:45:43: Oder, boah, wie du das dem Kind erklärt, das war so toll, wo ich mit denke, ja, aber wenn du siehst, dass das cool ist und du sagst, dass du das gerne wollen würdest, lebenslanges Lernen, gilt ja für uns alle.

00:45:52: Wir können uns das ja aneignen.

00:45:53: Also, das ist ja, was toll ist, ist ja auch ein Prozess.

00:45:56: Und mittlerweile sage ich dann eher, du pass auf, Mike, erstmal hohen Respekt davor, dass du das nicht willst.

00:46:01: Ich finde es super, mega krass, dass du dich das traust.

00:46:03: Weißt du, manchmal ist es viel schwieriger in einer Gruppe, der Einzige zu sein, der dagegen redet.

00:46:07: gerade geschafft.

00:46:09: Erst mal krass, aber jetzt fällt mir dabei noch auf, dass es für mich irgendwie wichtig wäre, dass du mitmachst, weil und dann ist das so eine kurze Erklärung.

00:46:16: Und ich habe das die persönliche Erfahrung gemacht.

00:46:19: Wenn du Kindern die Dinge und ja, je nachdem, wie der sprachliche Hintergrund ist, alles gut, fällt es denen schwerer.

00:46:25: Aber sie verstehen die Hintergrundenergie.

00:46:28: Wir waren jetzt in der Sprachförderschule und ich bin da genau wie in jeder anderen Schule.

00:46:32: Ich rede mit denen einfach ganz normal, weil ich mir denke, hey, ja, aber also es ist ja wichtig, dass wir miteinander, also es ist ja wichtig, dass ich euch ernst nehme.

00:46:40: Und nur weil der Sprachförderschule drauf steht, werde ich nicht denken, dass ihr blöd seid.

00:46:44: Also ich gehe hier ganz genau rein, wir über alle anders und ich erzähle, euch meine Gedanken wählt und die Lehrkraft sagt, das war so krass, die Schüler zu sehen, die konnten das richtig annehmen, was du gesagt hast.

00:46:54: Ja.

00:46:54: Und ich sage, ja, ich glaube, das liegt daran, dass ich das halt fühle, was ich sage.

00:46:58: Und das spüren die wiederum.

00:47:00: Absolut.

00:47:00: Und ich war früher deutlich entklärungsfauler.

00:47:04: Ist mir gerade aufgefallen.

00:47:05: Hätte ich früher nie gemacht.

00:47:06: Ja.

00:47:07: Das finde ich super.

00:47:09: Das war ganz wertvoll.

00:47:10: Weil jetzt hat man bei mich eine weitere Komponente.

00:47:13: Hab ich sie sehr deutlich gespürt.

00:47:14: Nämlich, dass dieses authentisch sein und mit Kindern sprechen.

00:47:18: Das ist eine andere Augenhöhe von, ach, schaffst du schon, komm.

00:47:22: Und jetzt gucke ich eigentlich, will ich nur auf mein Ziel da hinaus.

00:47:25: Und jetzt mache ich einen schnellen Spruch, der dafür sorgt, dass das Kind möglichst schnell wieder auf die Spur kommt, die ich gerne hätte.

00:47:30: Und dass ich aber auch investieren muss, damit ein Kind vielleicht mit mir diesen Weg dann geht.

00:47:35: Weil ich ihn wirklich gerade... Das ist einfach ein ganz anderes Herangehen und das wird man auch, wenn man das wirklich so fühlt als Haltung, anders glaube ich angehen können.

00:47:47: Das, was du gesagt hast, das möchte ich auch noch mal mutmachend mitgeben an alle Lehrkräfte.

00:47:52: Wir haben irgendwann mal, erinnert euch mal so an die ersten ein, zwei, drei Berufsjahre, wo wirklich jedes neue Thema musste man sich reinfuchsen und Material und das Material sichten und bewerten.

00:48:02: Nee, das ist blödes Material.

00:48:04: Dann merkt man, irgendeine Stunde hat nicht so geklappt, wie man sich das überlegt hat.

00:48:06: Da musste man das wieder angleichen.

00:48:08: Wir haben manchmal nicht so im Blick, weil das einfach oft nicht Teil unserer Ausbildung ist, dass das für Interaktion und Beziehungsaufbau auch gelten darf.

00:48:17: Auch da dürfen wir uns Gedanken machen.

00:48:19: Ich hatte einen Seminarleiter der in manchen Dingen.

00:48:22: sehr altbacken war, aber der hat total krass auf Lehrkraftsprache gebrocht.

00:48:27: Er hat gesagt, schreibt euch, so wie ihr euch aufschreibt, welcher Schritt nach welchem beim einmal eins Lernen kommt, schreibt euch auf, was ihr sagen wollt und dann macht ihr das so knapp wie möglich und dann formuliert ihr noch mal um und macht euch damit immer sicherer ist.

00:48:41: Ich merke das auch, dass ich heute in bestimmten Situationen über meine Sprache und wie ich mit den Kindern jetzt rede, gar nicht mehr nachdenke, weil mir das so in Fleisch und Blut übergegangen ist.

00:48:51: Aber es gab eine Zeit, da habe ich mich also mächtig geschwitzt, wenn ich solche Gespräche führen musste, habe vielleicht auch mal so was irgendwie Dinge gesagt.

00:48:59: Ich dachte, das war jetzt irgendwie nicht so optimal formuliert.

00:49:02: Na gut, wie mache ich es das nächste Mal?

00:49:03: Auch da, das hast du so schön gesagt, darf es einen Lernprozess

00:49:07: geben.

00:49:09: Ein Thema, das für mich genau mit dem connectet ist, was du gesagt hast, da habe ich mich immer so ein bisschen drum rumgedrückt am Anfang meiner Berufslaufbahn.

00:49:17: Das sind so Momente, die damit zu tun haben.

00:49:20: Und das ist im neurodivergenten Kontext ganz wichtig, die so mit unterschieden und Scham zu tun haben.

00:49:25: Also wenn ich, wenn jemand fragt, hey, wieso macht der das immer so und so?

00:49:30: oder hey, wieso darf die jetzt das und das und das.

00:49:34: Also.

00:49:35: Da war ich dann schnell, so wie du halt gesagt hast bei dir in diesem Situation, wo du dann schnell versucht hast, das so, jetzt komm ich will doch nur da schnell das jetzt dahin bringen.

00:49:43: Weil ich dann so, ja, das ist halt bei dir so.

00:49:46: Oder ja, ich weiß schon, was ich mache.

00:49:49: Lass mich mal, das ist ja gar nicht, das musste ich ja gar nicht so interessieren, was ich mit dem Kind mache.

00:49:53: Ich war dann schnell, das war genau, es ist gleich, würde ich sagen, das gleiche Thema.

00:49:57: Und bei mir war es halt der Part.

00:49:59: Und heute ... nehme ich mir die Zeit.

00:50:01: Wir müssen so viel künstlich im Klassenzimmer bringen, um tolle Lernerkenntnisse zu haben.

00:50:06: Und da haben wir die Lernsituation auf dem Präsentierteller.

00:50:09: Da müssen wir gar nicht planen.

00:50:10: Die sind einfach da und sehr, sehr echt.

00:50:12: Und dann sage ich, also dann bin ich so dabei und das muss man sehr sicher können, Unterschiede zu benennen, zu sagen, warum macht ein Kind bestimmte Dinge so deutlich anders als andere Kinder?

00:50:22: Das darf man benennen.

00:50:24: Das ist, muss man ein bisschen üben, wie gesagt, Lernprozess.

00:50:28: Aber... dann steht das im Raum, man kann das erklären.

00:50:31: Und dann muss man eben schaffen, zu vermitteln.

00:50:33: Und es ist okay, dass dieses Kind das anders macht.

00:50:36: Wir machen ganz viele Dinge ganz, ganz unterschiedlich und das ist alles in Ordnung.

00:50:40: Aber nicht so da drum herumdruckst und ach, ist doch egal und akzeptierst doch einfach, sondern Kinder wollen wissen, warum.

00:50:47: Und seitdem, und ich würde sagen, da sind wir auch beim Mobbing, seitdem ich so Unterschiede oder unterschiedliches Lerntempo einfach offen benenne.

00:50:56: und vermitteln, und beides ist okay, sind glaube ich ganz viele Schammomente, die so Kinder haben, deutlich reduziert.

00:51:03: und ich, also meine Erfahrung als Lehrkraft ist das Scham zum Beispiel, eine Riesenmotor vor Aggression und vielleicht eben auch für Mobbingdynamiken ist, wenn ich mich für etwas schäme, weil ich zum Beispiel langsamer lerne, dann habe ich... Wenn ich vom Typ her so bin, vielleicht die Tendenz zu sagen, dann muss ich das jetzt mal irgendwie überdecken.

00:51:21: Ah, das Kind dahinten.

00:51:22: Und dann gehe ich drauf und lenke den Scheinwerfer dahin.

00:51:25: Und mir ging es da aber genauso wie dir.

00:51:28: Ich habe das einfach schnell, weil ich da... Du sagst auch, ich weiß, was du meinst mit Sprech- und Erklärungsfrau.

00:51:34: Ist nicht so das richtige Wort, aber es erklärt es ein

00:51:37: bisschen.

00:51:37: Man

00:51:38: stellt sich dieser Situation nicht.

00:51:40: Man investiert diese Zeit nicht, stellt sich der Situation nicht.

00:51:43: Meine Meinung ist, dass die Kraft die fehlte.

00:51:46: Und manchmal aber auch einfach, also manchmal vielleicht auch die Fähigkeit, aber das kann man ja lernen.

00:51:51: Also Fähigkeiten ist ja das Schöne, kann man sich aneignen.

00:51:54: Und ja, auch das, was du sagst, dass man will, dann halt sein Ding ja auch durchziehen.

00:51:59: Man hat ja eine Agenda.

00:52:01: Und glaube, das Wort Flexibilität fällt mir dann noch dazu ein.

00:52:05: Flexibel kann ich auch mit solchen Situationen umgehen, weil das Ansprechen des Elefanten im Raum, sag ich mal, erfordert Flexibilität, aber es erleichtert auch ganz viel, weil ansonsten, also wenn man den Elefant benennt und ihn klar auch mit Leben füllt, dann lässt man den Interpretationsspielraum bei anderen nicht so groß werden.

00:52:26: Weil sonst könnte die Klasse alles interpretieren, sich alles einreden, hinter verschlossenen Türen darüber reden.

00:52:31: Warum ist das denn beim Sven so?

00:52:34: Aber wenn es einmal adressiert wurde und dabei dann auch wieder so dieses verlässliche Geld, hey, wir sind alle unterschiedlich.

00:52:41: Und wir sind auch alle erstmal gut so, wie wir sind.

00:52:43: Und nicht alles, was wir tun, ist immer gut für alle und für die allgemeinert.

00:52:46: Das werden wir auch übrigens in dieser Klasse immer benennen.

00:52:49: Aber zum Beispiel, dass ein Kind ein bisschen lauter, eins lustiger, eins ruhiger, eins ein bisschen mehr auf entdecken ist, das andere mehr auf Abenteuer, wie dann ein anderes.

00:52:59: Das ist so die Helfer, Armeise will jedem irgendwie, noch irgendwie das Hefte, das Radirumi, nicht das Radirumi, den Stiff, so und jeder hat ja so seine Eigenarten.

00:53:08: und dann, wenn wir dann noch in den Neurodivergenten Raum gehen,

00:53:13: etc.,

00:53:13: etc.,

00:53:13: etc.

00:53:14: dann wird das ja noch viel bunter.

00:53:16: Und was ich schon immer für mich gedacht habe, ist, das ist aber wieder nur mein persönliches Ding.

00:53:23: Ich verstehe nicht, wie man dieses bunte als was Negatives sehen kann.

00:53:29: Weil ich mir so denke, so, hey, also was ist denn so?

00:53:33: Also was wäre denn das komplett zu Ende gedacht, der Endergebnis davon, was du mir, also nicht du jetzt, sondern so Menschen erzählen?

00:53:40: Also alle gleich.

00:53:41: Also irgendwie weiß ich nicht, ganz komisch fühle ich sich richtig schlimm an.

00:53:46: Also so völlige Einengung in meiner Welt und dieses bunte Spektrum an Menschen in ihrer vollkommenen Einzigartigkeit zu schützen, gleichzeitig anzuerkennen, dass das aber auch mit Konflikten zu tun hat.

00:54:01: Dann zu verstehen, nicht jeder Konflikt ist Mobbing, dann sind wir wieder so ein bisschen beim Einstieg, nicht jedes Mal, wenn du das, das du wirst gemobbt, da war ich eingangs einmal.

00:54:10: müssen wir dann, nachdem wir es erst mal respektiert haben, dass du sich so fühlst, müssen wir in der Analyse aber nicht immer auch als Mobbing akzeptieren.

00:54:17: Also erst mal akzeptiere ich, dass du dich gemobbt fühlst, dann gehen wir in eine Analyse und es kann sein, dass wir danach aber auch anerkennen müssen, so Leute, ihr habt hier halt ein Konflikt.

00:54:25: Also so welcome to life.

00:54:29: Ihr habt Konflikte miteinander und ich werde euch zur Seite stehen, als euer Trainer, als euer Lehrer, als was auch immer.

00:54:35: Aber ich werde euch nicht erzählen, dass das Unnormal ist, was ihr habt.

00:54:38: Also, ihr habt eine Meinungsverschiedenheit, Leute.

00:54:40: Jetzt kommt damit klar, dass ich, da werden wir nicht den Stempel Mobbing raufkleben.

00:54:43: Wir nicht passieren.

00:54:45: Du findest, dass Markus zu viel im Unterricht kippelt, weil dich das ablenkt.

00:54:49: Markus findet, dass du ein Stück weit, keine Ahnung, niemals mit ihm teilst.

00:54:54: Okay.

00:54:55: Vielleicht stimmt ja beides.

00:54:56: Und vielleicht müsst ihr jetzt trotzdem miteinander klarkommen.

00:54:59: Und wer müsste vielleicht auch niemals beste Freunde werden, aber ich erwarte von dir, dass du aufhörst auf dem Schulhof, hinter ihm herzurennen und zu sagen, du bist hier die faule Socke und ich erwarte von dir, dass du aufhörst, jedes Mal im Unterricht, wenn er einmal kippelt, irgendwelche komische solche Geräusche zu machen, die einfach auch unnötig sind.

00:55:15: So, und dann akzeptieren wir den Mensch so, wie er ist.

00:55:18: Wir sagen, es ist normal, dass ihr unterschiedlich seid.

00:55:20: Ihr müsst auch niemals vielleicht Bestfriends werden, aber ey, Leute.

00:55:24: Das Minimale, worauf wir uns einigen, ist, dass wir uns nicht damit fertig machen, dass wir individuell sind.

00:55:29: Das wird hier in dieser Klasse nicht passieren.

00:55:32: Und da sind wir bei Selbstliebe, die du ja sehr, sehr oft angesprochen hast.

00:55:36: In dem Moment, wo mein Unterschied sein darf und auch der Unterschied meines Gegenübers sein darf, sind wir im Bereich von Akzeptanz und Selbstliebe.

00:55:46: Und das, glaube ich, ist für Eltern.

00:55:48: eine ganz klare Message, was wir machen können, um Kinder im Mobbingbereich zu stärken.

00:55:54: Ich habe eine Frage aus der Community, ich habe die ganze Zeit überlegt, wo ich sie so unterbringe.

00:55:58: Vielleicht ist das jetzt noch mal so ein ganz guter Abschluss.

00:56:01: Den meisten Eltern ist schon irgendwie klar, dass es jetzt darum geht, zu Hause in Safe Space zu sein, zuzuhören, aufzufangen, zu sagen, hey, das, was du da hörst, das ist eine Meinung.

00:56:10: Das stimmt nicht, dass wir quasi den Gegenentwurf haben und eben die Selbstliebe in unserem Kind stärken.

00:56:15: Das kann ja sehr unterschiedlich aussehen, wie wir das machen.

00:56:18: in dem wir Hobbys unterstützen, das zum Beispiel ist ein Punkt.

00:56:21: Natürlich das Kind erstmal annehmen, wie es ist, bedingungslos lieben, das hat alles damit zu tun.

00:56:26: Und jetzt ist aber eine Frage, wenn ich jetzt merke und die meisten Eltern merken, also die Eltern, die hinschauen, das sind ja auch die, die in der Regel hier solche Inhalte konsumieren, das sind die, die wollen, die unterstützen wollen in diese Richtung und eh schon sehr beim Kind sind und dann auch... in der Regel merken, irgendwann stimmt hin nicht, beim Kind geht es nicht gut, da ist irgendwie was.

00:56:48: Und jetzt gehen die mit diesem, vielleicht hat das Kind auch geäußert, und jetzt gehen die mit diesem Anliegen in Schulen.

00:56:55: Und das, was ich ganz, ganz oft zurückgemeldet bekommen ist, und da werden wir aber nicht ernst genommen.

00:57:02: Die Problematik, weil die einfach so häufig auftaucht, würde ich gerne noch einmal mit rein nehmen.

00:57:08: Hast du ein Erfahrungswert, einen Tipp, wie Eltern, dann ein bisschen mehr auf offene Ohren stoßen oder vielleicht gleichzeitig einen Appell Richtung Schule?

00:57:20: Ja, ich glaube, das, also ja, gerne in beide Richtungen ein Appell.

00:57:24: Sonst fangen wir mit der Schule an, weil die hatten wir heute schon, wenn sich Eltern bei euch melden, egal was ihr für ein Bild von diesen Eltern habt und egal was wir für Vorerfahrungen haben, in dem Moment, wo das geäußert wird, nehmen wir es erst mal ernst.

00:57:39: Punkt.

00:57:40: Bedingungslos.

00:57:41: Ausrufezeichen heißt am Ende ja noch nicht, dass wir im Endegebnis, nachdem wir in Gesprächen waren, zum gleichen Endegebnis kommen, wie vielleicht die Eltern.

00:57:49: Aber von vornherein zum Beispiel, ne, so eine Schubladder auf, oh nee, die ich schon wieder, oder sonst, das passiert leider auch, ne, das müssen wir fairerweise ansprechen.

00:57:57: Also Schule muss erst mal bedingungslos offen dafür sein.

00:58:00: was nicht heißt, dass wir uns dann in ewige Gespräche abdriften müssen.

00:58:04: Wir müssen es dann einmal analysieren.

00:58:05: Aber an die Eltern habe ich auch einen ganz wichtigen Punkt, weil Eltern hat ihr mal auch gerne davon ausgehen, wenn wir jetzt mal von dem Eltern des vermeintlichen Opfers reden, dass ihr Kind zu nichts was dazu getan hat.

00:58:19: Also mein Kind ist das der Engel, also da hat ja nie was gemacht und das stimmt halt auch nicht immer.

00:58:26: wenn wir dann auch schon vorwurfsvoll auf Lehrkräfte zugehen und so mit so einer inneren Haltung kommen so ja wie kommt es überhaupt soweit kommen machen machen sie ihren Job denn überhaupt nicht vernünftig und das muss nicht in Worte gefasst sein das muss nur als Hintergrund Energie mit schwingen.

00:58:40: dann kann ich verstehen dass manchmal auch Lehrkräfte die zurückgespult all das was wir in dieser Folge besprochen haben leisten jeden tag alles dafür tun dass es rund läuft Sich manchmal einfach nur ein Danke erhoffen oder ein bisschen Zusammenarbeit mit den Eltern sich wünschen.

00:58:59: Dann kommen die Eltern aber nie zu irgendwas, aber wenn ihr Kind gemobbt wird, dann stehen die Eltern da mit so einer Klaviatur an Erwartungshaltung.

00:59:07: Und da kann ich manchmal auch die Lehrkräfte verstehen, die sich denken, nee, also ich halte es nicht für richtig, aber ich kann es verstehen.

00:59:12: Die sich denken, nee, das ist nicht gut, aber das kann ich verstehen.

00:59:17: Das heißt aber für Eltern wäre ja eine Sache wichtig.

00:59:20: Engagiere ich mich grundsätzlich in der Schule?

00:59:23: Ja, nein, vielleicht unterstütze ich die Lehrkraft bei den Eltern, bin ich beim Elternabend da.

00:59:29: Sorge ich dafür, dass bei Klassenpflegschaftssitzungen oder sonstiges Dinge umgesetzt werden, helfe ich mit beim Förderverein.

00:59:36: Also bin ich irgendwie engagiert, denn es gibt häufig so diese Forderungshaltung von Seiten von Eltern.

00:59:42: Aber ich glaube, Schule könnte auch deutlich entspannter sein, wenn Eltern mal wieder mehr mit anpacken würden.

00:59:48: Und nicht so sinngemäß ganz viel erwarten, aber wenig leisten wollen.

00:59:52: Und ich weiß auch, dass für einige Eltern vielleicht jetzt auch gerade viel zu deutlich und nie.

00:59:57: Das wollte ich nicht hören.

00:59:58: Aber ich glaube, das Problem ist, es fängt meistens ganz, ganz vorne an.

01:00:03: Wenn ich nämlich wirklich engagiere in der Schule, die Lehrkraft weiß, wo ich bin da.

01:00:07: Wenn die Lehrkraft weiß, das ist eine Mama oder ein Papa, auf den kann ich mich auch als Lehrkraft verlassen.

01:00:12: Die unterstützt mich.

01:00:13: Die kommen nicht nur mit Problemen, sondern auch einfach mal mit einem Danke um die Ecke oder sonst was.

01:00:18: Und du kommst dann mit einem Problem um die Ecke, versus du bist eigentlich nur am Eckern bis nie da, man weiß über dich, dass du im Klassenstädt ständig schlecht über die Lehren schreibst und dann kommst du ab.

01:00:31: Dann halte ich es aus Sicht der Lehrkraft aus professioneller Sicht.

01:00:35: für egal, wer davor dir sitzt, wenn du bei Mobbing gesprochen wird, weil du musst es eigentlich professionell trennen können.

01:00:41: Aber das kann man auch nicht erwarten, also wirklich, dass Menschen sitzen.

01:00:45: Und deswegen wäre für mich als Elternteil erst mal wichtig, wie sehr unterstütze ich Schule mit allem, was ich kann im Rahmen meiner Möglichkeiten.

01:00:52: Wertfrei in diese Gespräche gehen, unbedingt vorwurfsfrei, nicht sofort der Lehrkraft um den, sozusagen, um die links und rechts in den Backpfeife geben und dann auf Hilfe hoffen.

01:01:03: Klar.

01:01:04: beschreiben, ich bin an der Lösung interessiert und nicht darum, mein Kind als dann sozusagen schuldlosen Engel darzustellen.

01:01:13: Wenn aber wirklich all das gegeben ist und eine Lehrkraft sich überhaupt nicht äußert, auch da habe ich gerade einen Fall bei uns im erweiterten Umfeld, wo gar nichts passiert.

01:01:24: Da finde ich, darf es dann auch ein Stück weit höher zur Schulleitung gehen, muss es auch.

01:01:29: Und wenn da nichts kommt, muss es auch noch ein Stück weit höher gehen.

01:01:32: Aber Ich glaube, so weit muss es gar nicht kommen, wenn die Beziehung zwischen Eltern und Lehrern wieder auf einen anderen Level gehoben werden würde.

01:01:39: Und da sind nicht nur die Lehrer für verantwortlich.

01:01:42: Genau, da sind die Eltern.

01:01:46: Das ist ja... balsam für meine Ohren und mein Lehrkraftherz, aber auch mein Elternherz an dieser Stelle, weil ich dafür schon so lange plädiere, dass wir uns um diese Beziehung kümmern müssen.

01:01:55: Es gibt die Beziehung zwischen Eltern und Kind, die im besten Fall sehr stark und sehr gefestigt ist.

01:02:02: Es gibt die Bindung zwischen Lehrkraft und Kind, die wir möglichst als Eltern nicht einzudäutig torpedieren sollten und die, wenn da eine zugewandte Lehrkraft ist, eben auch vielleicht schön gefestigt ist.

01:02:12: Aber diese andere, und wie kümmern wir uns aus beiden Seiten?

01:02:16: wichtig zu sagen.

01:02:17: Manchmal nicht intensiv genug.

01:02:19: Und wenn dann vielleicht sogar noch unsere Schulbiografie dazu kommt und ich bei der Lehrkraft meines Kindes irgendwie an all meine vielleicht nicht so tollen Lehrkräfte zurückdenke, dann ist das Beziehungskonto schon bei minus fünf, bevor ich das erste Mal auf diese Lehrkraft treffe und wenn ich mich darum nicht kümmere, darauf einzuzahlen, dann wird es schwer, wenn das erste ist, womit ich komme.

01:02:40: Ja, mein Kind wird hier gemobbt und sie machen ja gar

01:02:43: nichts.

01:02:43: Ja, voll.

01:02:44: Das ist genau.

01:02:45: Manchmal ist

01:02:46: es

01:02:47: von anderen.

01:02:48: Das ist vielleicht auch nochmal für die Eltern.

01:02:51: Lasst euch da auch nicht so viel einreden.

01:02:52: Vielleicht haben auch manche jetzt gerade den Wechsel vor der Schule vor sich.

01:02:55: Zum Beispiel in der Grundschule meiner Tochter, die sitzt schon in der Weiterfindungsschule.

01:02:58: Das heißt, es liegt schon ein Beilchen zurück.

01:03:00: Wurde uns gesagt, oh nein, ihr habt die Lehrerin XY, die ist schrecklich.

01:03:06: Und ich dann so dahin gegangen zum ersten Elternabend und hab mir gedacht, na ja, gut, nur wieder so dieses Thema.

01:03:12: Nur weil alle sagen, da ist jemand, das heißt erst mal noch gar nichts.

01:03:15: Und das war so eine tolle Lehrerin, wirklich.

01:03:17: Also ja, vom alten Schlachenbisschen und an manchen Stellen, ja, hat man den alten Schlacher noch gespürt, kurz vor der Rente, aber eine tolle Beziehung zu den Kindern, auch eine klare Haltung, was sie sich vorstellt.

01:03:29: und dir hat das wirklich toll gemacht.

01:03:32: Hätte ich nur geglaubt, was man mir in der Gegend erzählt hätte, wäre ich zum schlimmsten Lehrkraft der Welt gegangen.

01:03:40: Und da muss man sich vor schützen, weil ... Du hast gesagt, die eigene Biografie spielte dann vielleicht in der Erzählung mit eine Rolle.

01:03:48: Du hast eben allgemein schlechtes Bild von Lehrern und auch einmal wird Frau zu schlechten Lehrerin.

01:03:53: Und du gehst vier Jahre mit einer Lehrerin durch die Zeit und fragst, warum ist denn alles so schwierig?

01:03:58: Aber dass du deinen eigenen Gedanken empholst, nicht einmal hinterfragst und in die Selbstreflexion gehst, so warum finde ich die denn überhaupt so?

01:04:07: Also ... Das kommt gar nicht von mir.

01:04:11: Ich gucke vielleicht noch mal neutral ein, das kann die Beziehung so verbessern.

01:04:14: Und ich kann für mich jetzt erst mal nur sagen, ob jetzt beruflich oder auch im privaten Umfeld.

01:04:21: Natürlich sehe ich Dinge bei Lehrkräften, wo ich sagen würde, unter dem Deckmande des Experts für Mobbingprävention finde ich einiges kritisch.

01:04:28: Aber mit allen Lehrkräften, mit denen ich bis jetzt in Kontakt war, habe ich das Gefühl, die wollen.

01:04:34: Wenn wir mal an Wissen und Deal, drei, vier Prozent, die ich kennenlernen, wo ich sagen würde, boah, um ehrlich zu sein, hier reden wir eigentlich über, das ist der falsche Job für dich.

01:04:44: So,

01:04:45: die gibt es.

01:04:45: Aber die Großteile sind tolle Lehrkräfte.

01:04:47: Manchmal überfordert, manchmal gestresst, aber man spürt, wenn man mit denen ins Gespräch geht, genauso wertfrei, wollen, die haben Bock.

01:04:56: Die sind irgendwann mal angetreten, um Kinder, also ich meine, du willst Kinder bilden.

01:05:02: Du hast Lust, dich jeden Tag vor einer Gruppe von Menschen zu stellen und denen etwas beizubringen, was die nicht gehören.

01:05:08: Vorher.

01:05:08: Ja.

01:05:09: Also, da musst du ja schon ein gewisser Schlag Mensch für sein, ne?

01:05:12: Und deswegen darf man, glaube ich, nie vergessen, als Eltern, dass da eigentlich Menschen sitzen, die auch mal ganz alleine an Vorlass davor stehen.

01:05:18: Und ein einfaches Danke und ein Wie geht's ihnen, ist vielleicht auch mal angebracht.

01:05:22: Und gerade, wenn wir uns im neue, divergenten Kontext bewegen, dann wissen wir Eltern sehr gut, was es für eine Aufgabe ist.

01:05:28: Eins, vielleicht zwei.

01:05:30: dieser Kinder tagtäglich zu begleiten und können uns dann vielleicht vorstellen, wie es ist, das in einer Gruppe zu begleiten, wo wir das für jedes einzelne Kind eigentlich machen möchten, wo auf der anderen Seite entsprechend viele Elternteile sitzen und auch eine gewisse Erwartung an uns haben, dass wir Erstens nicht das Gleiche leisten können, wie das im eins zu eins Kontext zu Hause ist, dafür Verständnis aufzubringen.

01:05:54: Aber, und das war die Perspektive, die du vielleicht auch ja oder die du reingebracht hast, eben auch zu sehen, mein Kind, ja, das hat halt ADHS, eine gewisse Bewegungsfreude, das stört in Anführungsstrichen die Gruppe ja nicht bewusst, aber das ein Kind.

01:06:08: sich von dauerndem Gezappel und sehr viel Bewegungsdrang eben auch in seinem Lernprozess eingeschränkt fühlen kann.

01:06:14: Auch dafür müssen wir ein gewisses Bewusstsein haben als Eltern.

01:06:18: Neuridivergenter Kinder, auch wenn da natürlich da das Schutzbedürfnis von Eltern gegenüber dem Kind noch ein bisschen größer ist und wir mal sagen, mein Kind ist ja sowieso schon immer auf dem Außenseiter Platz.

01:06:26: Und wir sind schnell in diesen Kampfmodus und den verstehe ich auch.

01:06:30: Dafür habe ich ganz viel Verständnis.

01:06:31: Aber wir kommen, also wir wollen ja eine Zusammenarbeit mit der Lehrkraft und die ist essentiell wichtig und so wie du es gesagt gesagt hast.

01:06:39: Wir sind ja keine Domteure von Lehrkräften als Eltern und sagen, wenn wir das sagen, dann macht die, was ich will.

01:06:46: Das kann auch nicht der Anspruch sein, aber mit dem was du gesagt hast, erhöhen wir die Wahrscheinlichkeit für eine gute Zusammenarbeit und die Wahrscheinlichkeit dafür, dass das womit ich komme.

01:06:54: ernst genommen wird und auch richtig eingeordnet wird.

01:06:56: Und das finde ich noch mal ganz, ganz toll, dass wir dieses Feld aufmachen konnten.

01:07:01: Und damit beenden wir dieses wahnsinnig schöne, ausschlussreiche Gespräch.

01:07:05: Lieber Daniel, vielen, vielen Dank dafür.

01:07:08: Ich habe auch für mich selbst noch mal wirklich viel mitgenommen.

01:07:10: Einige, ich mag so konkrete Formulierungen, die dazwischen durch drin waren.

01:07:14: Sowas nehme ich mir immer sehr gerne für mein Lernprozess mit.

01:07:17: Oh, und hier wird jemand auch gerade wach, wie passend.

01:07:21: Denn das könnt ihr zu Hause jetzt nicht sehen, aber ich hatte einen Gast auf dem Rücken.

01:07:26: Mein Baby hat da diese Podcast-Folge sehr verlässlich übergeschlafen.

01:07:31: Dein gesamtes Angebot, deine Arbeit, dein Institut für alle, die vielleicht in diese Richtung sich weiterbilden möchten.

01:07:38: Und auch deine Bücher.

01:07:39: All das verlinke ich in den Show notes.

01:07:41: Schaut da unbedingt vorbei.

01:07:44: Ihr werdet es nicht bereuen.

01:07:46: uns dann wieder im neuen Jahr.

01:07:48: Dieser Podcast geht in eine kurze Weihnachtspause und startet dann aber direkt wieder mit einem Interviewformat, auf das ich mich sehr freue.

01:07:55: bis dahin.

01:07:57: Danke, ciao!

01:07:58: Und zu guter Letzt natürlich noch ein herzliches Dankeschön an Jakob Jensch und Voice Art Productions für die Bearbeitung und die Produktion dieser Folge.

01:08:15: und wie wir sie stärken können.

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